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Mit Arbeitscoaches neue Wege der Berufsorientierung einschlagen

Hünfeld. Brücken vom schulischen Leben in die berufliche Welt zu schlagen – dies ist die Hauptaufgabe der Arbeitscoaches des Landkreises Fulda. Angegliedert beim Fachdienst Kommunaler Arbeitsmarkt sind seit August 2008 mehrere Frauen und Männer in dieser Funktion an vielen Haupt-, Real- und Förderschulen unserer Region tätig. Eine von ihnen ist Magdalena Flügel, die an der Fuldaer Geschwister-Scholl-Schule eingesetzt ist und hier im Zusammenwirken mit der Hünfelder Konrad-Zuse-Schule neue Wege der Berufsorientierung beschreitet. „Hintergrund war, dass die berufliche Orientierung insbesondere für Hauptschüler einen immer größeren Stellenwert einnimmt“, so Flügel, die seit Februar 2011 als ArbeitsCoach aktiv ist.

Die Geschwister-Scholl-Schule sei froh, mit der Konrad-Zuse-Schule einen Partner gefunden zu haben, der zum einen die Kontinuität dieses Projekts gewährleiste und zum anderen über modernste Ausstattung verfüge. Alle in Frage kommenden Berufsfelder, nämlich Metall- und Elektrotechnik, Ernährung und Gesundheit sowie Körper- und Sozialpflege, seien unter einem Dach vereint. Auch unterrichteten Kolleginnen und Kollegen, die über die angemessenen Lehr- und Lernmethoden verfügten und in einer erfolgreichen Berufsorientierung eine gute Möglichkeit sähen, Jugendliche für die duale Ausbildung zu befähigen.

Seit Beginn des Schuljahres 2011/2012 fahren zwei 8. Klassen (insgesamt 32 Schüler) der Geschwister-Scholl-Schule jeden Mittwoch mit dem Zug nach Hünfeld, um hier zwischen 8 und 13 Uhr von Lehrkräften der Konrad-Zuse-Schule in den oben angeführten Berufsfeldern unterrichtet zu werden. „Die Jugendlichen wurden nach ihren Interessen befragt und danach eingeteilt“, sagt Flügel. Vorausgegangen war in Klasse 7 zudem eine so genannte Potenzialanalyse und ein zweiwöchiges Orientierungspraktikum, um verschiedene Tätigkeiten kennen zu lernen. Im zweiten Schulhalbjahr 2011/2012 wird es vom 30. Januar bis 3. Februar 2012 ein einwöchiges betriebliches Praktikum und danach vom 8. Februar bis 30. Mai 2012 jeweils mittwochs einen „Praxistag im Betrieb“ geben.

Die bislang gemachten Erfahrungen mit der schulischen Kooperation sind laut ArbeitsCoach Flügel sehr gut: In den Unterrichtseinheiten der verschiedenen Berufsfelder seien unter anderem bereits ein Stromkreislauf hergestellt und ein Fahrrad aus Draht gebogen worden, zudem hätten die jungen Leute dank der hervorragenden Ausstattung der Konrad-Zuse-Schule kochen können beziehungsweise verschiedene Atmungs- und Schminktechniken und das richtige Blutdruck messen gelernt.

Und auch mit den betrieblichen Praktika sieht es bestens aus, haben doch schon zwei Drittel der Achtklässler nicht zuletzt dank großer Eigeninitiative und eines intensiven Bewerbungstrainings bereits einen Praktikumsplatz bekommen. Dies liege auch an den Arbeitsgebern aus der Region, die sich sehr aufgeschlossen gezeigt hätten, wie Flügel betont. Sie hofft, dass bis zum Beginn der Winterferien alle Jugendlichen „unter“ sind. Und einen weiteren Vorteil biete die schulische Kooperation: Die jungen Leute  lernten Eigenverantwortung, Disziplin und Pünktlichkeit. Was damit beginnt, jeden Mittwochmorgen um 7.16 Uhr pünktlich zur Abfahrt des Zuges am Bahnsteig zu sein. Auch hier baut ArbeitsCoach Flügel auf die Mitarbeit der Eltern. (bl)

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