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Gute Worte und eine warme Mahlzeit bei den Vinzentinerinnen – täglich 20 bis 40 Mittagsgäste

Die Vinzenzküche im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern ist in Fulda eine wichtige Anlaufstelle: Dort werden Bedürftige mit einer warmen Mahlzeit verköstigt und haben gerade in der kalten Jahreszeit die Möglichkeit, sich aufzuwärmen.

„Die Sorge für die Armen gehört zu unserem vinzentinischen Dienst“, betont Hausoberin Philea Heider und erinnert an das Beispiel des Heiligen Vinzenz von Paul. Nach dem Patron der Barmherzigen Schwestern ist auch die Küche benannt. Diese Einrichtung zum Verpflegen sozial schwacher Menschen besteht, seit es das Mutterhaus in der Kanalstraße gibt – also knapp 130 Jahre. Trotz Veränderungen blieb die praktizierte Nächstenliebe immer gleich.

Das Essen für die Bedürftigen wird in der Hauptküche des Mutterhauses mitgekocht. Wie deren Leiterin Schwester Thekla Hühn schildert, sind am heutigen Ersten Weihnachtstag mittags Nudelsuppe, Hähnchenschenkel, Kartoffeln, Pilzsoße und Kopfsalat sowie eine Quark- oder Joghurtspeise vorgesehen. Am Zweiten Feiertag stehen – ebenfalls nach einer Suppe – Schweinebraten, Rosenkohl, Kartoffeln und Obst auf dem Speiseplan.

„Wir können froh sein, dass es die Vinzenzküche gibt“, sagt ein weiblicher Gast und ergänzt: „Man bekommt nirgendwo anders für einen Euro so gutes Essen.“ Neben den  Schwestern wird den Mitarbeiterinnen für „Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld“ gedankt.

„Bis Ende 2003 haben sich unsere Schwestern in dieser Küche um das Wohl der Armen gekümmert. Seither ist das alters- und krankheitsbedingt nicht mehr möglich, zumal wir wenig Nachwuchs haben“, so die Hausoberin. Ab 2004 übernahmen Mitarbeiterinnen in zwei Schichten die Essensverteilung und die Reinigung der Räume: Auf Schwester Agnes Halbleib, die lange für die Bedürftigen gesorgt hat, folgte Nelli Schwabauer als Leiterin der Vinzenzküche. Zum Kernteam gehören zudem Petra Böhm und Franziska Knez. Irene Delwa, die im Kinderhaus St. Luise tätig ist, ermöglicht als Aushilfe die Sonntagsöffnung dieser Küche mit, und eine Ehrenamtliche, die anonym bleiben will, springt bei Engpässen ein. Schwester Philea und Schwester Dorothea Selig sind manchmal nachmittags vor allem zu Gesprächen mit Gästen vor Ort; Schwester Maria Weber bietet donnerstags immer Fußpflege an. Die Einrichtung ist auch mit einer Dusche für die Gäste ausgestattet.

Die Küche für Bedürftige ist an Werktagen von 8 bis 13 Uhr und 15 bis 17 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen zwischen 9 und 13 Uhr. Ein sehr günstiges Frühstück gibt es bis 10 Uhr, wobei nach Schwabauers Angaben vor allem Spiegel- und Rühreier beliebt sind. „Bis mittags  können sich unsere Gäste dann hier aufhalten“, so die Leiterin. Zwischen 12 und 13 Uhr wird das Mittagessen für einen Euro ausgegeben – immer mit Suppe und Hauptgericht, häufig auch mit Nachtisch. Zudem werden Gutscheine der Dompfarrei, der Caritas und der Benediktinerinnenabtei St. Maria eingelöst. Zum Mittagessen kommen 20 bis 40 Personen, wobei der Betrieb in der Zeit um Weihnachten besonders rege ist. „Seit Herbst 2009 beobachten wir eine starke Zunahme des Anteils junger Menschen an den Gästen unserer Vinzenzküche“, so Schwester Philea.

Zwischen 13 und 15 Uhr bleibt die Einrichtung wegen Reinigung geschlossen, danach hält die Nachmittagsschicht noch einmal warmes Essen und Kaffee bereit. Wer nur Suppe möchte, bekommt sie generell kostenlos – ebenso wie Pakete mit belegten Broten, die Bedürftige auch an der Mutterhauspforte abholen können.

In einem anderen Raum der Vinzenzküche wird allein stehenden Seniorinnen und Senioren, die nicht mehr selbst kochen, für 2,80 Euro (sonntags 3 Euro) ein vollständiges Mittagessen angeboten.

 

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