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Jugendbildungswerk des Landkreises Fulda lädt Jungen zur Weihnachtsbäckerei ein

Fulda. Es ist eine süße Schweinerei, die die 16 Jungen im Alter von zehn bis zwölf Jahren da im Georg-Stieler-Haus fabrizieren – kleine Glücksschweine aus Marzipan. Was zwischen Weihnachten und Neujahr in zahlreichen Geschäften zur Dekoration ausliegt und an Silvester gerne als Geschenk mitgebracht wird, entsteht hier im Weihnachts-Backshop des Jugendbildungswerkes in liebevoller Handarbeit.

Der Lehrmeister ist ein bekanntes Gesicht im Fuldaer Land: Konditormeister Bernd Lembach führt den begeisterten und leicht zu begeisternden Nachwuchs in die Kunst des Marzipanmodellierens ein. Und stößt dabei auf reges Interesse.  Den 12-jährigen Manuel hat seine Mutter für den zweitägigen Kurs angemeldet. „Ich wollte das schon immer mal ausprobieren“, erklärt der Fliedener, der beim Thema Plätzchenbacken bereits ein alter Hase ist. Zu seiner Lieblingssorte zählen die Vanillekipferl – und vielleicht schon bald auch Kunstwerke aus Marzipan.

„Ausgangsform für alle Gebilde ist immer eine Kugel“, erläutert Fachmann Lembach. Und so formen seine Schüler aus ihrer Marzipanmasse zunächst einen Ball und greifen dann zielstrebig zum Modellierhölzchen, mit dem beispielsweise die Augen der Glücksschweine ausgestochen werden.

„Voll begeistert vom Kurs“ ist ebenfalls der 12-jährige Benjamin aus Flieden, der sich schon länger für Marzipan interessiert hat und zu Hause ein motivierter Helfer ist, wenn seine Mutter in der Adventszeit Plätzchen in den Backofen schiebt. Exakt in jenem Alter war auch Bernd Lembach, als er bereits wusste, was er später einmal beruflich machen möchte. „Das war wie eine Eingebung“, erinnert sich der Meister für süße Leckereien, der es bedauert, dass mittlerweile immer mehr Süßigkeiten in der Massenproduktion und immer weniger in Handarbeit hergestellt werden.

Als Zeichen des „Ausbruchs aus alten Rollenklischees“ sieht Lea Sporer vom Jugendbildungswerk den Kurs an. Ob Junge oder Mädchen, beide Geschlechter würden sich heute gleichermaßen für die Arbeit am Herd bzw. Backofen begeistern. Das beweist auch die große Nachfrage am Workshop, für den sogar eine Warteliste eingerichtet werden musste.

Kaum abwarten kann es Maximilian aus Melzdorf, um zu Hause die neuen Rezepte und Tricks auszuprobieren. „Mit Marzipan zu modellieren ist etwas ganz Besonderes“, sagt er und legt noch einmal Hand an seinem Glücksschwein an. Schließlich soll auch das letzte Detail perfekt aussehen. Seine Oma backe gelegentlich eine Marzipantorte, und da kämen dann Röschen und Blätter als Verzierung zum Einsatz.

Am zweiten Tag der Weihnachtsbäckerei steht das Plätzchenbacken auf dem Programm. Hier geht es auch um das Entdecken bislang unbekannter Gewürze, um das Erkunden neuer Geschmacksrichtungen und um spannende Hintergrundinformationen. So staunen die Schleckermäuler nicht schlecht als sie erfahren, dass Zimt eine Baumrinde ist und es sich bei Vanille um eine Orchideenart handelt. Für die perfekte Organisation und die reibungslose Durchführung zeichnen Bianca Schlag und Clara Semran verantwortlich. Ihnen sind die jungen Konditoren dankbar dafür, dass sie mit verschmierten Mündern und gut gefüllten Bäuchlein in Vorfreude auf das Weihnachtsfest die Bäckerei verlassen können.

Und auch für die Eltern hat sich die zweitägige Veranstaltung des Jugendbildungswerkes gelohnt: „Da kann meine Mutter endlich von mir auch mal was lernen“, freut sich Maximilian. Und seine Augen strahlen mit denen seines süßen Glücksschweins um die Wette.

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