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Fuldaer Filzfabrik ist ein Global-Player

Fulda. Mit guten Zahlen begrüßte der Geschäftsführer der Filzfabrik Fulda GmbH & Co KG, Martin Schäfer, Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller. Schäfer, der Möller zunächst die Firmengeschichte und die aktuellen guten Firmenzahlen näher brachte, spannte den Bogen von der Übernahme der Firma durch seinen Großvater Christian Wirth bis heute. Heute ist die Filzfabrik Fulda neben der Dura Tufting sowie weiteren Tochterunternehmen ein Teil der Wirth Gruppe, die in dritter Generation von der Familie geführt wird.

Fotos (3): Stadt Fulda

1881 gründete Richard Müller die heutige Filzfabrik am Standort Fulda. Christian Wirth, der aus Oberfranken stammte und dort einen Textilversandhandel aufgebaut hat, sah in der Textilindustrie eine Branche mit Zukunft. Er gründete Dura Tufting als erstes Tuftingwerk in Europa, investierte in neueste Fertigungstechnolgie zur Herstellung von Vliesstoffen und Nadelvliesen in der Filzfabrik. Christian Wirth galt als Pionier in der deutschen Textilbranche.

„Die Filzfabrik Fulda hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt“, so Schäfer, der das Familienunternehmen nun seit 8 Jahren leitet. Neben Joint Ventures und Akquisitionen in Italien und Frankreich errichtete man im nahen Empfertshausen und in Bayern weitere Werke für die Weiterverarbeitung von Flächenware zu kundenspezifischen Komponenten. Heute ist die Filzfabrik Fulda ein „Global-Player“ – nicht nur in der klassischen Filzherstellung, sondern besonders auch im technischen Textil für die Automobil-, Umweltindustrie und Anlagenbau mit Schwesterwerken in Deutschland, Frankreich und Italien sowie Vertriebspartnern um die ganze Welt.

Die Filzfabrik mit ihrem Standort Fulda, der einen Teil der Wollfilz-, Nadelfilz- und die Vliesstoffherstellung im Konzern abdeckt, produziert nicht nur für den Automobilbau. Schäfer erläutert, dass der Bereich von Office- und Home-Interieur weiterhin Bedeutung hat und spürbar zunimmt. Ein Nadelfilzbelag aus dem Hause Filzfabrik Fulda wurde sogar schon für den Bundesdesignpreis nominiert und „nur“ durch das Design des neuen Porsche 911 geschlagen.

Beeindruckt zeigte sich Oberbürgermeister Gerhard Möller bei der anschließenden Produktionsbesichtigung. „Die Herstellungsschritte von der Wolle zum Filz sind wohl schon sehr lange bekannt, niemand hat diese aber so optimiert und perfektioniert, wie die Fuldaer Filzfabrik“, so Möller.

Möller, der für den Standort Fulda auch ein Entwicklungsfeld im Bereich der „Technischen Textilien“ sieht, lobte die engagierte Firmenleitung. „Die Firma ist gut geführt und auch im Wettbewerb gut aufgestellt und konkurrenzfähig“.

Martin Schäfer griff den Gedanken „Technische Textilien“ gegenüber Möller nochmals auf. „Dieser Zweig ist zukunftsweisend; z. B. die damalige Boeing 747 hatte einen Textilanteil von 10 %, der heutige A380 einen Anteil von 30 % und der neue Dreamliner von Boeing soll sogar mehr als 50 % haben. Man sieht, dass das Textilen einen immer größeren Anteil am Karosseriebau gewinnt“, so Schäfer. Diesen Weg geht auch die Wirth Gruppe und entwickelt ständig weiter.

Abschließend dankte Schäfer Oberbürgermeister Möller für das gute Miteinander zwischen Stadt und Filzfabrik Fulda, ließ aber nicht unerwähnt, dass Fulda sich dem Wettbewerb mit anderen Regionen stellen muss. Schäfer hofft, dass die Erfolgsgeschichte am Standort Fulda noch viele und weitere Kapitel schreiben wird. (hm)

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