Oboen-Klänge auf Orgelbühne der Winfriedschule
Fulda. Der Verein „Fuldaer Orgelbühne“ freut sich über eine gelungene Fortsetzung der gleichnamigen Konzertreihe zum Jahresauftakt. Höhepunkt des OrgelPlus-Konzerts auf der Bühne der Winfriedschule war die in Würzburg bei Prof. Jochen Müller-Brincken studierende Oboistin und ehemalige Winfriedschülerin Silke Augustinski. An der Orgel überzeugte Verena Seuring, 1. Vorsitzende des Vereins „Fuldaer Orgelbühne“. Nach der frühklassischen Eröffnung mit C.Ph.E. Bachs Sonate g-Moll für Oboe und Basso Continuo schlug Seuring mit der Arabesque No. 1 aus Debussys „Deux Arabesques“ (1882) elegant den Bogen ins 20. Jahrhundert und erinnerte zugleich an das 150-jährige Jubiläum des Komponisten. In den nun folgenden „Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe Solo“, op. 49 von Benjamin Britten begeisterte Augustinski die bis auf den letzten Platz gefüllte Aulabühne mit einer Vielfalt an Klangfarben und Stimmungen sowie technisch exzellenter und hoch differenzierter Spieltechnik.
Während in den Sätzen „Pan“ und „Arethusa“ die Oboe von perlender Virtuosität und emotionaler Erregung sprühte, dominierte bei „Bacchus“ die Ausgelassenheit des Wein-Gottes. Lyrische Melodien und klagende Töne bewegten in den Sätzen „Phaeton“, „Niobe“ und „Narcissus“. Angeregt wurde Brittens Komposition durch mythologische Gestalten, mit deren Geschichten, gewürzt durch lateinische Original-Verse, Martin Jansen die Zuhörer zugleich fesselte und auf die Musik neugierig machte. Ebenfalls literarisch inspiriert war das darauf folgende Orgel-Solo-Stück „Après un rêve“ (ursprünglich für Sologesang und Klavier komponiert) von Gabriel Fauré.
Das gleichnamige französische Gedicht eines unbekannten italienischen Verfassers wurde gekonnt von Steffen Kleinschmidt vorgetragen. Den letzten Teil des Abends bildeten Andreas Willschers (*1955) „Glühwürmchen“ und Rheinbergers c-Moll Sonate op. 27, Nr. 1 (Andante) für Orgel solo. Die beiden Orgelstücke wurden umrahmt von 2 Werken für Oboe und Orgel, dem G-Dur Konzert von Telemann (für Oboe d’amore) und dem Charakterstück „Abendfriede“ von Rheinberger (für Englischhorn), mit dem Augustinski und Seuring das Konzert stimmungsvoll ausklingen ließen.
Der Verein „Fuldaer Orgelbühne“ lädt schon jetzt ganz herzlich ein zum Orgel Plus Konzert im Februar mit der Renaissance-Gruppe „Die Spielleute“ (Musikschule Fulda, Leitung: Heidrun Oswald) und Schülerinnen und Schülern der Klassen 9 (Tanzgruppe) am Mittwoch, 01.02.2012, um 19.00 Uhr in die Aula der Winfriedschule.