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Europäisches Parlament beschließt ehrgeizige Recyclingquote für Elektroschrott

Kassel. Das Europäische Parlament hat heute in Straßburg beschlossen, die Rückgabe und Verwertung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten zu verbessern. Die nordhessische Europaabgeordnete Barbara WEILER erklärte zur neuen verbraucherfreundlichen Richtlinie: „Ab 2016 können Bürgerinnen und Bürger auch kleine Altgeräte, wie Handys, elektrische Zahnbürsten oder Rasierer beim Handel abgeben – unabhängig von einem Neukauf.“ Das Rückgaberecht betrifft mittelgroße bis sehr große Elektromärkte. Ein Ziel des Gesetzes ist eine höhere Recyclingrate für diese Geräte zu erreichen, die häufig wertvolle Bestandteile, wie Palladium, Platin und Gold enthalten. Es wird geschätzt, dass Deutschland allein 400 Kilogramm Gold im Jahr verloren gehen, weil die Verbraucher ihre alten Handys nicht ordnungsgemäß entsorgen.

20 Kilogramm Elektroschrott produziert jeder Europäer im Durchschnitt jährlich. Stufenweise sollen bis zu 85 Prozent der Elektro-Altgeräte eingesammelt werden. „Zurzeit recyceln wir in Europa nur circa 33 Prozent des Elektroschrotts ordnungsgemäß. Eine neue Studie hat aufgezeigt, dass bei einer konsequenten Umsetzung der EU-Abfallgesetze ungefähr 72 Milliarden Euro im Jahr eingespart und 400.000 Jobs geschaffen werden können. Hier wird das riesige Potential dieser Gesetzgebung deutlich“, unterstreicht die sozialdemokratische Abgeordnete Barbara WEILER und ergänzt: „Wir müssen hier EU-weit kooperieren und kluge Technologien entwickeln.“ Hinzu kommt, dass ein Großteil des Elektroschrotts, der auf Deponien landet, auch aus giftigen Inhaltsstoffen besteht, beispielsweise aus Blei, Cadmium oder Quecksilber.

Ein weiterer Anteil ging in der Vergangenheit nach Afrika, wo Arbeiter die Bauteile unter gesundheitsschädlichen Bedingungen trennten. „Es muss aufhören, dass sich Kinder in Entwicklungsländern durch unseren Elektromüll vergiften“, mahnte die SPD-Verbraucherschutzexpertin Barbara WEILER die Dringlichkeit dieser Regelung an. Daher setzte das Europäische Parlament durch, dass in Zukunft nur noch gebrauchsfähige Altgeräte aus der EU exportiert werden dürfen. Positiv wertete die Sozialdemokratin außerdem, dass nun bei Kontrollen die Exporteure, und nicht wie zuvor, der Zoll, nachweisen müssen, dass es sich nicht um Elektroschrott handelt.

„Die Reform ist ein wichtiger Meilenstein in Richtung Ressourceneffizienz, indem sie striktere Vorgaben zu Sammel- und Recyclingzielen für Elektroschrott schafft“, fasst die Nordhessin abschließend zusammen.

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