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„Die AWO als ein Ort zum Wohlfühlen“ – Neujahrsempfang der AWO Fulda im Bürgerhaus Aschenberg

Fulda. „Hier im Haus weht ein guter Geist“ bemerkte Margarete Ziegler-Raschdorf (CDU), die dem Neujahrsempfang der AWO in ihrer zweifachen Funktion als Stadtverordnete in Fulda, sowie als Landesbeauftragte der hessischen Landesregierung für Spätaussiedler und Flüchtlinge beiwohnte und traf mit ihren Worten auf den Punkt, was alle im nahezu voll besetzten Bürgerzentrum in den kommenden Stunden erfahren sollten. Eingeleitet wurde der traditionsreiche Neujahrsempfang des Kreisverbandes durch anspruchsvolle Klavierstücke von Olga Zarytovska, die mit viel Beifall begrüßt wurden. Anschließend begrüßte AWO-Kreisvorsitzender, Werner Krah, die Gäste, denen er mit seinen Worten einen Rückblick auf das Jahr 2011 und zugleich einen kleinen Ausblick für 2012 ermöglichte.

Ganz besonderer Dank galt den Menschen die seit nunmehr 60 Jahren die AWO treu begleiten und ihr zu immer wieder neuen Höhepunkten und Erfolgen verhelfen. Hierzu zählen maßgeblich die Mitglieder, die neben Zuschüssen und projektgebundenen Fördergeldern das breite soziale Angebot der AWO durch ihre Mitgliedsbeiträge finanzieren. Werner Krah stellte fest, dass im kommenden Jahr stärkere Bemühungen erforderlich werden, um gerade in der Verbandsarbeit den gewohnt hohen Standard des Kreisverbandes zu halten. Dank ging auch an die Auftraggeber und Förderer aus den kommunalen und privatwirtschaftlichen bereichen. Dementsprechend bemerkte Krah in gewohnter Zurückhaltung, dass die AWO auch für das Jahr 2011 entgegen der rezessiven Wirtschaftslage eine schwarze Null erreicht habe und durch entsprechende Bemühungen weggefallene Zuschüsse durch neue Bundes- und EU-finanzierte Projekte auffangen konnte.

Besonders stolz ist man in Fulda auf erlangte Highlights wie die erneuten Schulungen zu ehrenamtlichen SeniorenberaterInnen, die eine Standorterweiterung im Hünfelder Raum ermöglichten, als auch die Schuldenprävention bei SchülerInnen, die nun eigenständig vom Kreisverband durchgeführt werden können. Ebenso überzeugt bei der AWO die Kontinuität, mit der nun seit 13 Jahren in der Jugendberufshilfe das Projekt Lohn und Brot erfolgreich arbeitet und das Programm für benachteiligte Mädchen und Frauen „Artemis“ neben der unterstützten Jobsuche für erwachsene SGB II LeistungsempfängerInnen, mitfinanziert durch das Amt für Arbeit und Soziales des Landkreises Fulda, erfolgreich weitergeführt werden konnte und auch in Zukunft bestehen bleiben kann.

Besondere Freude herrscht über die Arbeit im Bürgerzentrum Aschenberg (in Kooperation mit der Diakonie), einen der Arbeitsschwerpunkte des Kreisverbandes, welches durch die neue Konzeption der AWO zu einem Mehrgenerationenhaus zunächst auf kommunalpolitischer Ebene in Fulda und dann, mit Unterstützung des örtlichen Mitglieds des Bundestages, Michael Brand (CDU), auch in Berlin überzeugen konnte. Zur Darstellung für das richtige Miteinander im bisherigen Bürgerzentrum erarbeiteten die Menschen mit Unterstützung der Mitarbeiter des Kreisverbandes ein Kochbuch, welches die bunte Palette im Bürgerzentrum innerhalb seiner 5jährigen Projektzeit widerspiegelt.

Das stetige Engagement ermöglichte für die AWO zudem eine Standorterweiterung für 2012, so dass im Stadtteil Fulda Kohlhaus-Südend neue Veranstaltungs- und Büroräume angemietet werden konnten, durch die bewährte Projekte wie die „Stadtteilmütter“, „Eltern stärken“ oder „TAFF“ erweitert angeboten werden können, um vor Ort Familien mit Migrationshintergrund zu unterstützen und durch den Bereich des Jugendwerkes die Arbeit mit Jugendlichen zu verstetigen und zu verbessern.

Dem fügte Florian Bühner, Mitarbeiter des Kreisjugendwerkes, den Jugendtreff Cafe Panama hinzu, der als zweiter Standort nun auch ein politisches Kochprojekt sowie eine über die Erwartungen weit hinausgehende Kinoinitiative anbietet. Als Highlight 2011 hob der Student der Sozialen Arbeit das Projekt „Virtual Trailer – Wohnwagen Interaktiv“ hervor, dass in Zusammenarbeit mit dem Bezirksjugendwerk Nordhessen und der Stadt Fulda entstand und Kinder und Jugendliche unter pädagogischer Anleitung in ihrer Medienkompetenz schulen soll.

Doch nicht nur die Projekte laufen offensichtlich bei der AWO Fulda, auch die Bilanzen stimmen bei der nicht nur finanziell „kerngesunden“ AWO. Ein Rating nach Basel II Kriterien bescheinigt dem Kreisverband in allen Bereichen Bestnoten, was der Kreisvorsitzende den Führungsqualitäten seiner Geschäftsführerin Edith Becker gemeinsam mit einem hoch motivierten Team zu verdanken weiß.

Bürgermeister Wolfgang Dippel (CDU) wollte indes in seinem Grußwort kleine Tipps des Jugendwerkes für ihre gut gelingende politische Suppe erhaschen, die Florian Bühner mit dem Rezept: „Jeder gibt, was er kann und isst bei politischen Diskussionen, so viel er kann“ versuchte, schmackhaft zu machen. Dippel betonte, dass der Schritt zum Mehrgenerationenhaus, wenn auch kein einfacher, der richtige gewesen sei, den er in seiner bisher 7jährigen Verantwortung für das Bürgerzentrum gerne mit der AWO gegangen ist. So erlebe er das Miteinander doch stets als fair, menschlich und durch einen sachlichen Umgang geprägt, was es für ihn ermöglicht, Entscheidungen zu treffen und Dinge voranzubringen. Eben diese Faktoren der Zusammenarbeit schätzte auch Ulla Döppner, Kreisbeigeordnete der Stadt Fulda, die zugleich den nun bald nahenden und wohlverdienten Ruhestand von Edith Becker bedauerte.

 

Die langjährigen Erfahrungen der AWO Fulda wurden indessen deutlich, als Sabine Waschke, Landtagsabgeordnete der SPD, eigene Sozialisationserfahrungen im Cafe Panama hervorhob. Gleichsam berichtete Waschke über neue Wege der SPD, die, ganz im Sinne des AWO-Grundsatzes, die Beteiligung und somit Eigenverantwortlichkeit der Menschen betonen soll. Demnach funktioniere Sozialpolitik mit Leuten vor Ort, was die Erfolge der AWO in den Stadtteilen beweisen können und wonach die soziale Basis immer in den Bezirken selbst anzutreffen ist, wie der parlamentarische Staatssekretär a.D. und jetzige Vorsitzende der AWO-Stiftung Lichtblicke, Alfred Hartenbach, auch im Namen des AWO-Bezirksverbandes Hessen Nord betonte. Diesen Grundsatz vertritt auch Frank Dölker, Sprecher des Stadtverbandes Bündnis 90 die Grünen, indem er soziale Gerechtigkeit darin sieht, Orte zu schaffen, an denen Menschen sich helfen und selbst ausprobieren können. Eben diese Gerechtigkeit habe sich die AWO auf die Fahne geschrieben, was er im gemeinsamen Projekt „AmiQus“ zusammen mit dem Kreisverband erfahren durfte.

Das es eben dieses Herangehen ist, was die AWO als innovatives Sozialunternehmen seit Jahrzehnten leistet, wusste Reinhold Kremer, Stadtverbandsvorsitzender der SPD, indem er das haupt- und ehrenamtliche Engagement als maßgeblich dafür sieht, dass das rote Herz der AWO schlägt und auch in Zukunft schlagen wird. Demzufolge dienen der AWO seit Gründungsgedenken die Grundsätze Solidarität, Nächstenliebe und Gleichberechtigung, die die Soziale Arbeit zu weit mehr machen, als zu einer bloßen Pflichterfüllung. Einen Blick in die Vergangenheit wagte auch Volker Tschasche, Vorsitzender des DGB Kreis Fulda, der mit seinem Stellvertreter, Franz-Georg Brandt, begrüßte, dass die AWO beim Thema Mindestlohn und dem Umbau der Sozialversicherungen ebenso verantwortungsvoll handelt, wie in anderen Bereichen, was Werner Krah bestärkte.

Gesellschaftliche Veränderungen, auf die die AWO stets zu reagieren weiß, spiegelten sich auch im abschließenden Vortrag von dem Diplom Gerontologen und Diplom Sozialpädagogen sowie Geschäftsführer der AWO Frankfurt, Dr. J. Richter, zum Thema „Altern in der Stadt“ wider, der Altern nicht als feststehenden Begriff darstellte, sondern den Kern insbesondere in den mannigfaltigen Faktoren des Alterns begründet sieht. Er machte den Besuchern des Neujahrempfangs gerade durch die Darstellung umfangreicher Maßnahmen deutlich, dass der demographische Wandel nicht als angstvoll betrachtet werden muss, sondern wir selbst es sind, die die Chance ergreifen können. Gerade die Geschichte der AWO, wie er sie als Spezialist in diesem Gebiet sieht, ist immer die Beste ihrer Zeit. Deutlich wurde für alle Beteiligten, dass der Verein lebt und in seiner parteiübergreifenden und gut vernetzten Arbeit auf Leute trifft, die ein Ziel haben: In einer sozialen Stadt zu wohnen, in der sich leben lohnt.

Nähere Infos zur AWO Kreisverband Fulda Stadt und -Land e.V. gibt es in der Geschäftsstelle, Langebrückenstraße 14, telefonisch unter: 0661 – 48 00 45-0, Email: info@awo-fulda.de oder im Internet: www.awo-fulda.de. (kw)

Fotos: Katharina Weber

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