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Städte und Gemeinden tragen mit Umlage zur Finanzierung des Tierheims im Michelsrombacher Wald bei

Fulda/Hünfeld. „Kleintiervilla“ – das klingt irgendwie nach einer netten, putzigen Heimstatt für Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster oder Vögel. Für Herbert Heurich, den Vorsitzenden des Tierheims Fulda-Hünfeld e.V., ist das aktuelle „Neubauprojekt“ des Vereins eine pure Notwendigkeit, um die immer größer werdende Menge  an Kleintieren angemessen unterbringen zu können.

Indes sind es nicht nur die Kleintiere, denen die Sorge von Herbert Heurich, seinen Vorstandskollegen, dem Pflegepersonal mit Tierheimleiter David Romanowski und den vielen ehrenamtlichen Helfern gilt. Denn täglich müssen auf den gut 900 Quadratmeter Fläche des Gebäudekomplexes im Michelsrombacher Wald zwischen 200 bis 250 Tiere versorgt werden. „Diese Zahl ergibt sich aus den 30 bis 50 Hunden, 100 bis 170 Katzen und den anfangs erwähnten 35 bis 80 Kleintieren“, so der Vorsitzende, der dem Verein seit fast 18 Jahren vorsteht und für ruhiges Fahrwasser ohne negative Schlagzeilen gesorgt hat. Unter „Tiere versorgen“ sei übrigens nicht nur die Fütterung gemeint, sondern auch das tägliche Beobachten, Nachsorgen und die Fahrten zum Tierarzt.

Das Tierheim Fulda-Hünfeld „lebt“ vornehmlich von den Geldern der Städte und Gemeinden des Landkreises Fulda, die diese nach einem bestimmten Schlüssel zu entrichten haben, und von Spenden sowie den Vermittlungsgebühren. Quasi als Gegenleistung für die kommunale Unterstützung sind die Verantwortlichen dazu verpflichtet, Fundtiere aufzunehmen, zu versorgen und zu vermitteln. Die finanzielle Hilfestellung wurde 1998 deutlich, als das Tierheim „zu 95 Prozent völlig neu gebaut wurde, und nur die Fundamentplatte erhalten blieb“. Den Anstoß dazu hatte der Tierheimvorstand gegeben und fand bei Fuldas früherem Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger sowie dessen Amtskollegen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Gehör. Als sachkundiger Fachmann wurde dem Vorstand ein Mitarbeiter des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Fulda, Franz Detig, zur Seite gestellt, der wertvolle Tipps geben konnte. An der Gesamtsumme von (damals) 1,7 Millionen Mark beteiligten sich die Städte und Gemeinden des Landkreises mit 1,4 Millionen Mark, 300 000 Mark steuerte das Tierheim bei.

Nicht zuletzt aufgrund dieser baulichen Verbesserungen konnten bei der Bevölkerung „gewisse Vorbehalte“ abgebaut werden, so dass bei „Tagen der offenen Tür“ bis zu 3.000 Besucher begrüßt werden konnten. „Wir sind offensiver an die Öffentlichkeit gegangen“ , erinnert sich Heurich, zumal man schon in den Jahren 1997/98 damit begonnen habe, sich im Internet darzustellen. Inzwischen hat die höchst informative Website dazu beigetragen, „dass wir über die Grenzen Osthessens hinaus bekannt geworden sind und Tiere sogar bis nach Südfrankreich und Teneriffa vermittelt haben“.

Das Internet, aber auch die Präsentation von zu vermittelnden Tieren in Tageszeitungen oder Anzeigenblättern durch Vorstandsmitglied Silvia Pietrek trage dazu bei, dass der Wissensdurst derjenigen, die sich für ein Tier interessierten, größer geworden sei. „Und da müssen wir als Tierheim umfassende Aufklärung leisten“, betont Heurich, dessen Aussage zufolge es sich gut trifft, dass mit dem Tierarzt Guido Schmuck als zweitem Vorsitzenden ein ausgewiesener Experte dem Vorstand angehört, der die medizinische Seite abdeckt. Weitere Kompetenzen im Tierbereich werden durch die Vorstandsmitglieder Eva Ziehe (Hundeschule, Gassigeher-Kurse), Renate Glück und Sabine Kowalski (Fragen zur Katzenhaltung) sowie Melanie Hack (Kleintiere) abgedeckt. Zwar überwiegend im Hintergrund arbeitend, aber nicht minder wichtig ist Kassenverwalterin Renate Böckner-List.

Die Rundum-Betreuung der Tiere ist von vielen Seiten gewürdigt worden; bundesweit erreichen das Tierheim des Öfteren Worte des Lobes und Dankes für die Unterstützung und hohe Kompetenz, die zwei Vollzeitkräfte, ein Mitarbeiter mit einer 2/3- und zwei Mitarbeiter mit jeweils einer 1/2-Stelle, eine 400-Euro-Kraft sowie sehr viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gewährleisten. Diese Riege wird bisweilen noch ergänzt durch Menschen, die von den Gerichten oder Sozialämtern dazu verurteilt wurden, gemeinnützige Stunden im Tierheim abzuleisten.

Info:

Spenden für das Tierheim Fulda-Hünfeld können geleistet werden auf das Konto 17763 bei der Sparkasse Fulda (BLZ 530 501 80).

 

 


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