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Kinder wissen am besten, was sie wollen

Fulda. Es gibt zwei Wege, einen Spielplatz neu zu gestalten. Entweder über klare Vorgabe. Oder: Diejenigen, die den Platz später nutzen, werden gefragt, wie ihre Vorstellungen aussehen. Die Stadt Fulda hat sich nach vielfältigen positiven Erfahrungen, Kinder und Erwachsene in den Entscheidungsprozess einzubinden, dafür entschieden, auch am Beispiel des Kinderspielplatzes im Stadtteil Ziehers Nord die Bewohner zu beteiligen.

Fotos (3): Stadt Fulda

Mit Blick auf die Jüngsten betonte Heike Münker vom Amt für Jugend und Familie: „Kinder wissen selbst am besten, ob sie hüpfen, schaukeln oder rutschen wollen.“ Für sie wie auch Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller und Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel, die beide mit ins Gemeindezentrum der evangelischen Kirche in Ziehers Nord gekommen waren, steht fest: Wir wollen aus Betroffenen Beteiligte machen. Diese Verfahrensweise hat für Münker einen weiteren Vorteil. Denn auf diese Weise lernen Kinder auch demokratische Strukturen kennen.

Pläne aus der Schatztruhe

Insgesamt 65.000 Euro stehen für die Erneuerung der beiden Spielplätze in der Von-Galen- und der Bonhoeffer Straße zur Verfügung. Aktuell beschäftigen sich die beiden Fachämter, das Amt für Jugend und Familie sowie das Grünflächenamt,mit dem zu sanierenden Spielplatz in der Bonhoeffer Straße. Der Bedarf für ein weiteres modernisiertes Spielareal im Stadtteil ist vorhanden. Insgesamt 351 Kinder zwischen Null und 17 Jahren leben in diesem Stadtteil. Angesprochen worden waren bereits die vier- bis zehnjährigen – immerhin 110 Kinder – um ihre Meinung zum Spielplatz.

Wie Münker erläuterte, haben die Kinder bei einer großen Piratenparty Pläne aus einer“ Schatztruhe“ kramen können, um so die ersten Informationen über das Projekt zu erhalten. Aus den anschließenden Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass sich die Jungs und Mädel vor allem Kletter- und Rutschmöglichkeiten wünschen. Diese Anregungen und Vorstellungen von Geräten sind schon zur Information ans Grünflächenamt weitergereicht worden. Um die Vorstellungen der Erwachsenen nicht unberücksichtigt zu lassen, sollen auch sie beteiligt werden, indem Studenten der Hochschule Fulda sie vor dem Supermarkt und an der Kirche nach ihrer Meinung befragen.

Erfolgreiche Beteiligung

Fuldas Oberbürgermeister unterstrich vor seinen Zuhörern im Gemeindezentrum den Wert des Beteiliungsverfahrens, dass im Stadtteil seit langem auf vielfältige Weise angewandt werde.“ Über solche Verfahren versuchen wir, die Betroffenen einzubinden und so am Beispiel von Ziehers Nord alles auf dem modernen Stand hin zu verändern und zu strukturieren. “ Ergebnisse aus jüngster Zeit können sich sehen lassen, meinte der OB. Im Hinblick auf den Spielplatz in der Bonhoeffer Straße sagte er, über „Erkundungen“ von Kindern seien schon viele wichtige und wertvolle Erkenntnisse gewonnen worden.

Dieser Spielplatz sei ein besonderer Platz, wo die Interessen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammentreffen. „Deshalb legen wir großen Wert auf einen intensiven, konstruktiven und breit angelegten Gedankenaustausch.“ Dass der konzeptionelle Ansatz der Stadt richtig ist, belegte die hohe Zahl an Teilnehmern im Gemeindezentrum.

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