Logo

Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Hofbieber

Hofbieber. Mit 345 Teilnehmern so gut besucht wie selten zuvor war die diesjährige Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, die am 10.03.2012 wieder im Gemeindezentrum Hofbieber stattfand. Im Mittelpunkt standen die Neuwahlen des Vorstandes. Mit Spannung wurde auch der Bericht des neuen Kreisbrandinspektors (KBI) Dr. Björn Steisel und seine Erklärung zu seiner Bewerbung als KBI für den Landkreis Kassel erwartet.  
Bei seiner Begrüßung hatte der Vorsitzende Lothar Mihm eine beachtliche Gästeliste „abzuarbeiten“. Neben 146 stimmberechtigten Delegierten konnte er unter anderem Landrat Bernd Woide und den 1. Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld willkommen heißen. Weiterhin begrüßte er den Brandschutzdezernenten des Regierungsbezirks Kassel Erwin Baumann, den Leiter der Hessischen Landesfeuerwehrschule Silvio Burlon und den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes Kurhessen-Waldeck Werner Bähr.

Ferner konnte Lothar Mihm als Hausherrn Bürgermeister Marcus Schafft sowie die Mitglieder des Kreisausschusses Alfred Metz, Winfried Möller, Heribert Werner und Rita Baier willkommen heißen. Weitere Gäste waren der Leiter der Polizeistation Hilders Walter Schmitt, für das Deutsche Rote Kreuz Hünfeld Frank Hohmann, für den Malteser Hilfsdienst Dr. Michael Karges und Detlev Reich für die Sparkassenversicherung. Von den sechs angrenzenden Landkreisen hatten fünf Kreisfeuerwehrverbände einen Vertreter entsandt.

In seinem Bericht betonte Lothar Mihm, dass der Schritt, die Ämter von Kreisbrandinspektor und Verbandsvorsitzendem zu trennen, richtig und sinnvoll war. Mit den zunehmenden Aufgaben des Verbandes begründete Lothar Mihm die geplante Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers, dessen Dienstsitz an der Konrad-Adenauer-Schule in Petersberg sein wird. Diese Maßnahme wird finanziell und materiell durch den Landkreis unterstützt und Bewerbungen für dieses Amt liegen in der Zwischenzeit vor. Um die zahlreichen Lehrgänge und Ausbildungsmaßnahmen auf Landkreisebene auch weiterhin betreuen zu können, appellierte Lothar Mihm an die Versammlung, dass sich zusätzliche Helfer für diese Aufgabe melden mögen.

Kreisbrandinspektor Dr. Björn Steisel hob in seinem Bericht, in dem er sich ausdrücklich bei seinem Stellvertreter Bernd Schädel für seine Unterstützung bedankte, die laufende Beschaffungsmaßnahme eines HLF 20/16 für die Feuerwehr Hilders und eines LF 10/6 für die Feuerwehr Eichenzell sowie den geplanten Neubau eines Feuerwehrhauses in Eichenzell-Lütter hervor. Im umfangreichen Bereich der Ausbildung ging der KBI auf ein neu geschaffenes Führungsseminar auf Gruppenführerebene ein, auf das es bisher ein durchweg positives Feedback gegeben habe. Die Mitgliederzahl in den Einsatzabteilungen des Landkreises Fulda habe 2011 am Jahresende 5170 betragen. Frauen in den Einsatzabteilungen seien inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Bei der Datenverarbeitung mit dem Programm FLORIX gäbe es jedoch weiterhin Lücken und Fehler, was bei der Auswertung zu Abweichungen bei den Mitgliederzahlen führe; Dr. Steisel rief alle Verantwortlichen dazu auf, die Daten auf den aktuellen Stand zu bringen. Der Probebetrieb für den geplanten Digitalfunk sei für den Herbst 2012 geplant, der bisherige analoge Funkbetrieb laufe weiter, bis er sicher und vollständig abgelöst werden könne.

Mit Spannung war wohl von allen Versammlungsteilnehmern die Stellungnahme von Dr. Björn Steisel zu seiner Bewerbung als Kreisbrandinspektor im Landkreis Kassel erwartet worden. Diese war durch einen Pressebericht wenige Tage zuvor überraschend bekannt geworden und hatte bei vielen Feuerwehrleuten zu Irritationen geführt, zumal er durch seine Kompetenz und seine offene Art in den wenigen Monaten bereits offenkundig viel Sympathien erworben hatte.

Seine Bewerbung auf die Stelle des KBIs im Landkreis Kassel, so erläuterte Dr. Steisel, habe rein private Gründe, zur Zeit führe er eine Wochenendbeziehung mit seiner Familie in Helsa. Dr. Steisel führte aus, dass er zunächst nicht in das Auswahlverfahren einbezogen worden war, die Einbeziehung aber mittels eines gerichtlichen Eilverfahrens gegenüber dem Landkreis Kassel durchgesetzt habe. Die Personalentscheidung sei dann aber gegen ihn getroffen worden, worauf er ein weiteres Eilverfahren in Gang gesetzt habe, das derzeit beim Verwaltungsgericht noch laufe. Davon abhängig und offen bleibt derzeit also weiterhin die Frage, ob Dr. Steisel KBI des Landkreises Fulda bleibt oder nicht.

Michael Knoth erklärte in seinem Bericht als Kreisjugendfeuerwehrwart, dass die Zahl der Jugendfeuerwehrgruppen in 2011 mit 134 konstant geblieben sei, die Mitgliederzahl sei leicht rückläufig gewesen habe am Jahresende bei 1914 Mädchen und Jungen gelegen. Er hob die Arbeit der Jugendwarte und Betreuer hervor. Höhepunkte in 2011 waren das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Burghaun und der Kreisjugendfeuerwehrtag in Künzell-Pilgerzell, ganz besonders jedoch Teilnahme einer Gruppe Jugendlicher aus dem Landkreis an einem Zeltlager in Kroatien. Einstimmig bestätigt wurde durch die Verbandsversammlung der neu gewählte Kreisjugendfeuerwehrausschuss.

Kreisstabführer Lothar Theisen stellte fest, dass 2011 die Zahl der Aktiven im Bereich der Feuerwehrmusik im Landkreis sich unverändert bei rund 500 eingependelt habe und diese in elf Musikzügen organisiert seien. Es wurden 281 Proben und 236 Auftritte geleistet. Die Versammlung verabschiedete eine neu ausgearbeitete Geschäftsordnung für das Feuerwehrmusikwesen im Landkreis Fulda. Einstimmig genehmigt wurden der durch Geschäftsführer Bernd Veltum vorgelegte Kassenbericht 2011 sowie der Haushaltsplan für das laufende Jahr 2012.

Unter Punkt 9 der Tagesordnung stellte der Vorsitzende Lothar Mihm die geplanten Änderungen der Satzung vor, die zum großen Teil wegen der geplanten Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers erforderlich geworden waren. Auch die Verabschiedung der neuen Satzung erfolgte einstimmig.

Unter der Wahlleitung von Landrat Bernd Woide erfolgte die turnusgemäße Neuwahl des gesamten Vorstands. Die Wiederwahl von Lothar Mihm als Vorsitzender erfolgte ebenso einstimmig wie die seiner Stellvertreterin Julia Roeschies, des Medienwarts Werner Jörges, des Kassenwarts Bernd Veltum sowie aller Beisitzer. Die Versammlung folgte bei der Besetzung aller Positionen dem Vorschlag des Vorstandes.

Lothar Mihm bedankte sich mit einem Geschenk bei den vom Vorstand auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Mitgliedern Michael Assenmacher, Karlfried Burkardt, Pia Krah und Marcus Schafft. Pia Krah erhielt als Auszeichnung für ihre langjährige Arbeit die St.-Floriansmedaille des Bezirksfeuerwehrverbandes Kurhessen-Waldeck in Silber am Band. Sowohl Lothar Mihm als auch Landrat Bernd Woide bedankten sich bei Bernd Schädel für seine Tätigkeit als stellvetretender Verbandsvorsitzender aber auch als stellvertetender Kreisbrandinspektor besonders in der Vakanzzeit des KBI.

In den Ansprachen und Grußworten der Gäste wurde einhellig die Leistung und Organisation des Kreisfeuerwehrverbandes gelobt. Landrat Bernd Woide betonte seine Anerkennung unter anderem damit, dass der Landkreis die Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers unterstützt. Im Bereich des Gefahrenabwehrzentrums werde der Landkreis künftig die Ausbildung zum gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst anbieten. Silvio Burlon, Leiter der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel, hob die überdurchschnittlich guten Ergebnisse bei Lehrgangsteilnehmern aus dem Landkreis Fulda hervor und gab einige Durchführungserläuterungen zu dem neu eingeführten „Feuerwehrführerschein“.

Brandschutzdezernent Erwin Baumann übermittelte die Grüße des Regierungspräsidenten und der Landesregierung und lobte die gute Zusammenarbeit. Der Erste Polizeihauptkommissar Walter Schmitt als Vertreter des Polizeipräsidiums Osthessen richtete sein Grußwort an die Versammlung, indem er die Arbeit des Kreisfeuerwehrverbandes und der Landkreisfeuerwehren  mit den vier Stichpunkten „gut vorbereitet – zielgerichtet – kompetent – professionell“ beschrieb.

Stellvertretend für die Hilfsorganisationen sprach Dr. Michael Karges (Malteser Hilfsdienst) und stellte dabei seinen Wunsch in den Mittelpunkt, dass die Hilfsdienste und die Feuerwehren auch in der Zukunft attraktiv für junge Menschen bleiben mögen. Insbesondere in den Randgebieten des Landkreises dürfte es schwer werden, künftig ausreichend Nachwuchs zu finden.

Categories:

Alle Nachrichten, Feuerwehr