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Ehrungen für langjährige engagierte Feuerwehrmänner in der Jugendfeuerwehr

Vogelsbergkreis/Romrod. Die Delegiertenversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Vogelsbergkreis fand am Samstagabend im Dorfgemeinschaftshaus des Romröder Stadtteils Zell statt. Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Preuß stellte dort seinen Jahresbericht vor. Über 1.200 Kinder und Jugendliche befinden sich derzeit in den 124 Vogelsberger Jugendfeuerwehren.

Genau 245 Neuzugänge konnten die Jugendfeuerwehren im letzten Jahr verbuchen, 63 Jungen und 19 Mädchen wurden in Einsatzabteilungen übernommen. Auch Austritte gab es in den Jugendfeuerwehren, beispielsweise wegen Schul- und Berufsausbildung (12 Austritte), starker anderer Interessen ( 48 Austritte) oder Lustlosigkeit (47 Austritte). Markant war der Austritt von 11 Jungen und Mädchen, die kein Interesse an einer Übernahme in die Einsatzabteilung hatten. Im vergangenen Jahr zählten die Jugendfeuerwehren insgesamt 288 Mitglieder weniger im Vergleich zum Vorjahr.

56 Jugendfeuerwehren beteiligten sich im Bereich Natur- und Umweltschutz, 15 Jugendfeuerwehren waren an Jugendpolitik beteiligt, 5 Jugendfeuerwehren nahmen an internationaler Jugendarbeit teil und 20 Jugendfeuerwehren engagierten sich bei Bildungsveranstaltungen. Zahlreiche Auszeichnungen konnten die Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren erzielen. So wurde 41 mal die Jugendflamme der Stufe I verliehen und 10 mal die Jugendflamme der Stufe II. Die Leistungsspange wurde 106 mal verliehen.

7.855 Stunden feuerwehrtechnische und 4.432 Stunden allgemeine Jugendarbeit wurde von den Jugendfeuerwehrwarten und ihren Betreuern geleistet. 330 Tage wurden für Zeltlager, Fahrten und Freizeiten aufgebracht. Besonders auffällig ist der zeitliche Aufwand bei Vorbereitung und Nachbereitung, Bildungsmaßnahmen, Tagungen und Sitzungen, hier wurden weit über 13.500 Stunden geleistet, ein Plus von rund 1.500 Stunden im Vergleich zum Vorjahr. „Dieser übergeordnete Aufwand fällt größtenteils in die Kategorie Verwaltungsarbeit“, so Preuß. 115 Feuerwehrleute bildeten sich auf Gemeindeebene, Kreisebene und Landesebene fort.

Der statistische Jahresbericht wurde mit der sogenannten Feuerwehrsoftware Florix erstellt, doch die Feuerwehrleute zeigten sich von dem Programm wenig begeistert. „Das Programm hat massive Fehler, die uns bis heute nicht erklärt werden konnten“, teilte Preuß mit. In Zukunft soll der Bericht wieder auf der alten Art und Weise erstellt werden.

Im Vordergrund der Jugendfeuerwehren standen im vergangenen Jahr die Wettbewerbe, allen Voran der Großgemeindepokal in Landenhausen und der Kreisentscheid in Ehringshausen. Allerdings nahmen am Kreisentscheid nur ein Fünftel der Vogelsberger Jugendfeuerwehren teil. „Die Wettbewerbe dienen nicht nur dem Leistungsvergleich, sondern auch dem Tramgeist und der Gemeinschaft über die Orte heraus“, appellierte dazu der Kreisjugendfeuerwehrwart. Besonders erfolgreich waren die Jugendfeuerwehren aus Ehringshausen und Hainbach.  Sie erzielten auf dem Landessentscheid in Lorsch einen 9. Platz bei den Mädchen und einen 6. und 8. Platz bei den Jungen.

Aktuell ohne Unterkunft befindet sich die Kreisjugendfeuerwehr. Im September wurde die Geschäftsstelle, das Kreisjugendfeuerwehrzentrum, im Schwalmtaler Ortsteil Vadenrod geschlossen. Seitdem lagern die Geräte, Materialien und Dokumente der Kreisjugendfeuerwehr notdürftig im Gerätehaus der Feuerwehr Romrod.

Jugendkriminalität, Kindeswohlgefährdung und Prävention waren die Schlagworte einer Impulsveranstaltung zum Thema „Jugend und Gewalt, erkennen und vorbeugen“ der Kreisjugendfeuerwehren Vogelsbergkreis, Hersfeld-Rotenburg und Fulda im November in der Landesmusikakademie Schlitz. Zu dieser Kooperationsveranstaltung waren zahlreiche Stadt- und Gemeindejugendfeuerwehrwarte sowie Gäste der Verbandsebene und politische Vertreter gekommen. Die Thematik wurde durch die Kriminaloberkommissarin Rosemarie Welke vom Polizeipräsidium Osthessen in einem Vortrag vorgestellt und anschließend diskutiert. Mit dieser Impulsveranstaltung starteten die Jugendfeuerwehren ein Kooperationsprojekt. Hierzu soll am 2. Juni anknüpfend ein Workshop „Cool sein, Cool bleiben“ stattfinden.

Das Jugendforum der Kreisjugendfeuerwehr plant vom 1. bis 3. Juni ein Wochenendseminar im Jugendfeuerwehrausbildungszentrum Marburg Cappel. Das Wochenende soll an die Reihe „Jugend und Gewalt, erkennen und vorbeugen“ anknüpfen. Im vergangenen Jahr konnte kein Jugendforum durchgeführt werden. Jan Malte Mühlenbeck hat in seiner Funktion als Sprecher der Jugendfeuerwehr Hessen an zwei Bundesjugendforen und einer Exkursion nach Polen teilgenommen, desweiteren war er an einigen Tagungen der Hessischen Jugendfeuerwehr anwesend. Schwerpunkte der Landes- und Bundesforen waren die Erstellung einer Arbeitsmappe für Kreissprecher zum Leiten eines Jugendforums und die Vorbereitung des sogenannten C-Teils bei Wettbewerben.

Während auf der Delegiertenversammlung erneut kein Fachbereichsleiter für das Themengebiet Integration gefunden werden konnte, wurde Philipp Weitzel einstimmig als Fachbereichsleiter für die Öffentlichkeit bestätigt.

Hohe Ehrungen wurden auf der Delegiertenversammlung vorgenommen. Mit der goldenen Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr wurde der Wartenberger Manfred Kropp ausgezeichnet. Er ist seit 22 Jahren Gemeindejugendfeuerwehrwart, war 15 Jahre Fachbereichsleiter bei der Kreisjugendfeuerwehr und ist seit fast 25 Jahren mit Brandschutzerziehung im Vogelsbergkreis beauftragt. Der Alsfelder Andreas Riffer wurde mit der Floriansmedaille in Gold geehrt. Er war von 1979 bis 2000 Jugendfeuerwehrwart, von 1984 bis 1990 stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart, von 1994 bis 2005 Stadtjugendfeuerwehrwart und ist seit 1995 Fachbereichsleiter in verschiedenen Bereichen der Kreisjugendfeuerwehr.

Die Floriansmedaille in Silber wurde dem Schottener Thomas Kromm verliehen. Er ist seit 1998 Jugendfeuerwehrwart, war von 1999 bis 2008 stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart, ist seit 2008 Stadtjugendfeuerwehrwart und ebenfalls seit 2008 stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart. Die Floriansmedaille in Bronze wurde dem Mücker Jan-Malte Mühlenbeck verliehen. Er ist seit 2009 Jugendsprecher der Kreisjugendfeuerwehr und seit 2010 Landesjugendsprecher. Ebenfalls mit der Floriansmedaille in Bronze wurde der Romröder Philipp Weitzel geehrt. Er war von 2006 bis 2008 stellvertretender Landesjugendsprecher, ist seit 2004 im Jugendforum aktiv und leitet seit 2008 zwei Fachbereiche bei der Kreisjugendfeuerwehr.

Kreisbeigeordnete Magdalena Pitzer stellte in ihrer Ansprache klar, dass sie hinter der Arbeit der Jugendfeuerwehr steht. „Die Feuerwehren sind stabile gesellschaftliche Säulen, die zum Wir-Gefühl beitragen“, so Pitzer. In Vertretung für Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg sprach Zells stellvertretender Ortsvorsteher Christopher Köhler einen Dank für das Engagement der Jugendfeuerwehren. „Die Jugendarbeit ist für die Sicherung der Feuerwehr elementar“, so Köhler. Michael Wickenhöfer, Fachgebietsleiter bei der Hessischen Jugendfeuerwehr, sprach in seinem Grußwort die hessenweite Problematik der sinkenden Mitgliederzahlen an. „Wir müssen die Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren halten“, so Wickenhöfer. Doch auch Konzepte zur Erhaltung der Ehrenamtlichen müssten entwickelt werden. Er sah das Kooperationsprojekt „Cool sein, Cool bleiben“ als einen ersten wichtigen Schritt.

Um die Arbeit in den Jugendfeuerwehr kreativer zu gestalten, verwies er auf das Lehrgangsprogramm der Hessischen Jugendfeuerwehre. Mit neuen Lehrgängen und Seminaren, beispielsweise zur modernen Schatzsuche „Geocaching“, bietet das Ausbildungszentrum in Marburg Weiterbildungen passend für die Jugendarbeit an. Der stellvertretende Feuerwehrverbandsvorsitzende Hans-Jürgen Kohl dankte in seiner Rede dem ehrenamtlichen Engagement der Jugendfeuerwehren. „Danke für Eure Jugendarbeit“, so Kohl. Der stellvertretende Kreisbrandinspektor Hubert Helm dankte in seinem Grußwort speziell den engagierten Geehrten. Romrods Stadtbrandinspektor Oliver Rabe ermunterte in seiner Ansprache auch die Kinderfeuerwehren in Zukunft mehr zu fördern.

Wettkampftermine 2012
Der Großgemeindepokal findet am 9. Juni in Homberg (Ohm) statt, der Kreisentscheid findet am 17 . Juni in Groß-Felda statt, der Landesentscheid findet am 26. August in Hungen statt und der Osthessencup am 2. September in Schotten-Eschenrod.

Foto vl: Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Preuß, stellv. Feuerwehrverbandsvorsitzender Hans-Jürgen Kohl, Jugendsprecher Jan-Malte Mühlenbeck, stellv. Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas Kromm, Gemeindejugendfeuerwehrwart Manfred Kropp, Kreisfachbereichsleiter Andreas Riffer, Kreisfachbereichsleiter Philipp Weitzel, Landesfachbereichsleiter Michael Wickenhöfer und stellv. Kreisbrandinspektor Hubert Helm.

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