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Landkreis Fulda weniger von demografischen Veränderungen betroffen

Fulda. Der demografische Wandel trifft den Landkreis Fulda in weitaus geringerem Maß als andere Regionen Hessens. Obwohl es in abgeschwächter Form ähnliche Trends gibt, muss er nur mit moderaten Einwohnerverlusten rechnen. Dennoch warnt Landrat Bernd Woide angesichts der Ergebnisse einer Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes bis zum Jahr 2025, in „falsche Selbstzufriedenheit zu verfallen“. Woide: „Wir müssen weiter hart daran arbeiten, unseren Landkreis attraktiv zu halten.“

Während landesweit die Bevölkerungszahl um 190.000 Einwohner oder 3,1 Prozent zurückgehen wird, sind es im Regierungsbezirk Kassel 107.000 oder 8,6 Prozent. Demgegenüber zeichnet die Vorausberechnung für den Landkreis Fulda ein deutlich günstigeres Bild. Mit 1,0 Prozent hat der Landkreis Fulda die geringste Abnahme im Regierungsbezirk Kassel zu erwarten. Andere Landkreise in Nordhessen liegen hier im zweistelligen Prozentbereich. Bis zum Jahr 2015 nimmt die Bevölkerung im Landkreis sogar noch leicht zu.

9.400 Geburten weniger als Sterbefälle in 2025

Deutlich besser als der Landesdurchschnitt schneidet der Landkreis Fulda vor allem bei den Geburtenkennziffern ab. Während es im übrigen Hessen beispielsweise 1,35 Geburten je Frau sind, beträgt dieser Wert im Landkreis Fulda 1,48. Der Landkreis Fulda liegt damit hes-senweit an zweiter Stelle hinter der Stadt Offenbach. Dennoch wird auch in unserer Region der Wert von 2,1 Kinder je Frau nicht erreicht. Dieser sogenannte Generationenersatz wäre erforderlich, um Bevölkerungsverluste gänzlich zu vermeiden.

Bis zum Jahr 2025 wird die Zahl der Verstorbenen hessenweit um rund 22 Prozent zunehmen, zeitgleich ist mit einem Rückgang der Geburten um 9 Prozent zu rechnen. Dies bedeutet, dass 928.000 Kinder geboren und 1,253 Millionen Menschen sterben werden. Hieraus ergibt sich ein Minus bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung von 326.000. Für den Landkreis Fulda wird ein Geburtendefizit von knapp 9.400 prognostiziert. Dagegen fallen minimale Zuwächse beim Wanderungssaldo kaum ins Gewicht.

Altersdurchschnitt wird auf 45,5 Jahre steigen

Auch bei den Veränderungen in der Altersstruktur, die durch eine Abnahme der jungen Be-völkerung und eine deutliche Zunahme der Älteren gekennzeichnet sind, hebt sich der Landkreis Fulda positiv ab. So wird der Anteil der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an der Gesamtbevölkerung landesweit auf 16,9 Prozent sinken, im Landkreis Fulda sind es jedoch 18,4 Prozent. Bei den 3- bis 6-jährigen fällt der für die nordhessischen Kreise progno-stizierten starke Rückgang in Fulda (-7,3%) am niedrigsten aus.

Hingegen wird die Zahl der 65-jährigen und Älteren hessenweit um 23 Prozent und im Landkreis um 20,8 Prozent zunehmen. Für die Altergruppe der Hochbetagten über 80-jährigen errechnet sich eine kreisweite Zunahme um 38,3 Prozent. Bei den erwerbsfähigen Einwohnern im Alter von 20 bis 65 Jahren beträgt der Rückgang in Hessen etwa 7 Prozent, im Landkreis Fulda sind es nur 1,6 Prozent. Die Kreisbevölkerung wird 2025 im Durchschnitt 45,5 Jahre alt sein. Spitzenreiter ist auch hier die Stadt Offenbach mit 43,2 Jahren.

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