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UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen – Caritas-Werkstattrat setzte Gesprächsreihe fort

Fulda (cif). In den Magistratssitzungssaal im Stadtschloss, in dem „die wesentlichen Entscheidungen fallen“ – so Dr. Wolfgang Dippel bei seiner Begrüßung – hatte der Fuldaer Bürgermeister den kompletten Werkstattrat der Caritas Werkstätten zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Die Mitarbeitervertreter aus den Werkstätten in Fulda, Maberzell und Haselstein führen seit über einem Jahr in loser Folge Gespräche mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft, um auf ihre Sichtweise zur UN-Konvention der Behindertenrechte, die von Deutschland im Jahre 2009 ratifiziert wurde, aufmerksam zu machen und über die Möglichkeiten zu debattieren, in und um Fulda herum auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft fortzuschreiten, frei nach dem Motto „Nichts über uns ohne uns“.

Nach kurzen Statements vom Gesamtleiter Caritas Berufswege, Bernd Wystrach, und vom Vorsitzenden des Gesamtwerkstattrates Mathias Boecken, in denen diese die Grundintention für die Gesprächsreihe des Werkstattrates darlegten,  unterstrich Bürgermeister Dippel in seiner Antwort, dass ihm gerade diese Zusammenkunft jetzt besonders wichtig sei in der Phase, in welcher sich die Stadt Fulda auf die Wahl eines Behindertenbeirates vorbereite. Er appellierte an die Anwesenden, diese Wahl auch unbedingt ernst zu nehmen und sich aktiv wie auch passiv als Kandidaten daran zu beteiligen: „Der Behindertenbeirat ist eine echte Chance, umfassend auf die Themen der Menschen mit Handicap aufmerksam zu machen“, betonte Dippel. „Der gewählte Beirat wird später in allen relevanten Fragen gehört werden und kann also seine Vorstellungen darlegen, etwa wenn es um neue Bauvorhaben geht. Ich bin mir sicher, dass sich schnell eine gute Zusammenarbeit einstellen wird. Lassen Sie uns also einfach erst einmal beginnen, indem wir den Behindertenbeirat wählen!“

Die Vertreter des Werkstattrates hatten zudem einen Fragenkatalog vorbereitet, den man in dem rund 90-minütigen Gespräch sozusagen abarbeitete. Auch gab es konkrete Handlungsvorschläge beziehungsweise Hinweise auf konkrete Maßnahmen wie fehlenden Regenschutz an Bushaltestellen, die wegen naher Einrichtungen von zahlreichen Menschen mit Behinderung genutzt werden. Wolfgang Dippel versprach sich dieser „auf kleinem Dienstwege“ vorgetragenen Punkte anzunehmen und betonte, dass er als Bürgermeister auf solche unmittelbaren Informationen von der Basis angewiesen sei. „Sonst würde ich es doch gar nicht erfahren, wenn etwas nicht rund läuft!“, unterstrich er.

Zum Abschied überreichte Werkstattsratsmitglied Stefan Gawlitzek von der Werkstatt Schloss Haselstein dem Bürgermeister eine Auswahl von kleinen Kostproben vom Rhöner Fruchtgenuss mit Fruchtaufstrichen und Likör, die in Haselstein produziert werden. Die Einladung zu einem gemeinsamen Mittagessen musste Dr. Dippel aus terminlichen Gründen ausschlagen, man verabredete jedoch für das zweite Halbjahr 2012 ein weiteres Treffen zur Fortführung der Gespräche, bei dem dann der Gesamtwerkstattrat in einer der Caritas-Werkstätten Gastgeber sein würde.

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