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Galante Frühklassik mit dem Rathgeber-Ensemble

Fulda. Fuldas Musikgeschichte erlebte im 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Als weltliche und geistliche Herrscher war es den Fuldaer Äbten und Bischöfen ein großes Anliegen, Feste und Feiern adäquat und repräsentativ zu gestalten. Aus diesem Umstand resultierten eigene Kompositionen und Musikaliensammlungen durch Abschriften. Aus diesem reichen Repertoire der Fuldaer Hofmusik des 18. Jahrhundert brachte das Rathgeber-Ensemble Fulda am vergangenen Sonntag in der Aula der alten Universität Sinfonien von Anton Fils (1733-1760) und Christian Cannabich (1731-1798) unter Leitung von Ulrich Moormann zur Aufführung.

Die Abschriften dieser Werke gelangte damals durch Studienaufenthalte Fuldaer Musiker in der damals berühmten Mannheimer Hofkapelle nach Fulda. Das um Hörner und Flöten ergänzte Ensemble bot mit frischem Zugriff kontrastreiche und farbige Höreindrücke mit breitem dynamischem Spektrum vom zarten Streicherpianissimo zum orchestralen Vollklang. Das Flötenkonzert G- Dur des ebenfalls in Mannnheim wirkenden Carl Stamitz (1745-1801) interpretierte Katharina Wolski mit langem Atem und technischer Brillanz, in harmonischer Abstimmung mit dem reaktionssicher begleitenden Ensemble.

Das musikalische Erbe der mit der Aufhebung des Fürstbistums in der Säkularisation aufgelösten Hofmusik wurde als erstem von Stadtkantor Michael Henkel verwaltet. Mit Auszügen aus seinen im Druck erhaltenen 24 leichten und vermischten Orgelwerken verwies Ulrich Moormann an der historischen Orgel der Universitätsaula auf den Übergang der Hofmusik in die bürgerlichen Musikkultur Fuldas. Dem ansprechenden und aufschlussreichen Programm spendeten die Zuhörer reichen Beifall.

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