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Jahresmitgliederversammlung des Vereins Mobilfunksenderfreie Wohngebiete

Flieden. Unter reger Beteiligung der Mitglieder des Vereins Mobilfunksenderfreie Wohngebiete Flieden e.V. (MOWO) fand die Jahresmitgliederversammlung im Vereinslokal Grüner Baum in Flieden statt. Vorsitzender Markus Hofmann erörterte die vielfältigen Tätigkeiten des Vereins im zurückliegenden Jahr.

Mit dem Glasfaserausbau in Flieden gehe eine Forderung des Vereins in Erfüllung, so der langjährige Vorsitzende. Eine erdgebundenen Internetverbindung mit zeitgemäßen Datendurchsätzen ist für alle Fliedener Bürger eine Bereicherung, ein langjähriger Notbehelf mit Funk basierenden Lösungen ist ab Ende des Jahres überflüssig, es sei denn, man müsse mobil ins Netz. Ein weiterer Ausbau mit Glasfaser bis zum Endverbraucher sollte der nächste Schritt sein.

Kritisch sieht der Verein die  Einführung der Funktechnologie LTE in Flieden. Markus Hofmann:„Das ist aus gesundheitlichen Gründen bedenklich, da laut Bundesregierung keine entwarnende Studien zu LTE vorliegen, manche Staaten sogar auf die Einführung von LTE verzichten, bis die Unbedenklichkeit erwiesen ist. Auch in Deutschland sollte man so reagieren“. Es werden zu schnell Technologien eingesetzt, die potentiell krebserregend seien. Hofmann beruft sich hierbei auf die Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2011, die sich diesbezüglich eindeutig positionierte.

Neben LTE ist auch der neue Behördenfunk TETRA ein Thema des Vereins. Laut unabhängiger Gutachter ist der neue Behördenfunk schon jetzt veraltet, störanfällig, zu teuer und Gesundheit gefährdend. Positiv bewertet Hofmann den Beschluss der Fliedener Gemeindevertretung vom August 2011, in dem (Zitat)„in einer konzertierten Aktion solange Widerstand gegen die Einführung zu leisten ist, bis Klarheit über die in anderen Ländern bereits festgestellten Gesundheitsschädigungen definitiv ausgeschlossen werden können“. Allein in Bayern haben sich über 140 Gemeinden gegen die schnelle Einführung von Tetra entschieden und fordern ein Moratorium. Auch in Hessen wachse der Widerstand. Die Antennen sind an der Sendeanlage Galgenberg montiert, aber noch nicht aktiv. „Mit TETRA und LTE sind für die Fliedener Bürger zwei weitere Strahlenquellen hinzugekommen, die die Strahlenbelastung ansteigen lässt“, so Hofmann. Die Tatsache, dass sich in der Rhön eine Selbsthilfegruppe elektrosensibler Menschen gegründet habe, zeige, dass die Problematik der steigenden Emissionen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auch im Landkreis Fulda angekommen sei.

Der Vorsitzende vermeldete insgesamt eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. Der Vorstand konnte mit einigen politischen Entscheidungsträgern in Kontakt treten und den Verein MOWO und dessen Ziele vorstellen. Höhepunkt waren unter anderem das Gespräch mit Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring Eckhardt  (Grüne) und die Teilnahme an einer Gesprächsrunde im hessischen Landtag zum Thema TETRA-Digitalfunk der Behörden mit einigen Landtagsabgeordneten der SPD. Kontakte zu Ortsbeiräten, Gemeindevertretern und Kreistagsabgeordneten wurden intensiviert und die Zusammenarbeit mit der Umwelt- und Verbraucherinitiative Diagnose Funk forciert.

Ein weiterer Höhepunkt des Vereins war der Tag der Regionen vergangenes Jahr. Man konnte sich den zahlreichen Besuchern in Flieden gut präsentieren. Der hierfür erstellte Flyer wurde allein an diesem Tag über 400 mal verteilt. Das vereinseigene Informationsmaterial findet auf nationaler Ebene auch jetzt noch großen Zuspruch. Der Verein biete Informationsabende zu bestimmten Themenbereichen an, zum Beispiel auch zum Thema Kinder und Handys. Im vergangenen Jahr wurden zwei Vorträge im Landkreis gehalten.

Bei der Vorstandswahl wurde neben Markus Hofmann als Vorsitzender auch Jürgen Krack als Schatzmeister im Amt bestätigt. Als neues Vorstandsmitglied wurde Winfrid Hartwig als neuer Schriftführer gewählt. In Zukunft wolle man noch mehr informieren und die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren.

Zum Foto: Der neue Vorstand des Vereins Mobilfunksenderfreie Wohngebiete Flieden: Jürgen Krack, Winfrid Hartwig und Markus Hofmann (v.l.)

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