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Gewässerschutzberatung im Bereich „Ebersburg-Eichenzell-Gersfeld-Poppenhausen“ zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie

Rothemann/Poppenhausen. In der vergangenen Woche fanden in Poppenhausen und Rothemann zwei Feldbegehungen zur Thematik „Erosion und Verschlämmung“ statt.. Hintergrund ist das von die Firmen Rhönsprudel und Förstina unterstützte Beratungsprojekt zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie, für das der Landkreis Fulda im Maßnahmenraum Ebersburg-Eichenzell-Gersfeld-Poppenhausen die Projektträgerschaft übernommen hat. Mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wird das Ziel verfolgt, den Zustand des Grund- und Oberflächenwassers zu verbessern bzw. einen bereits bestehenden guten Zustand der Gewässer zu erhalten.

Jedes Jahr lassen sich regional durch Starkregen verursachte Erosionsschäden auf Ackerflächen und teilweise auch in benachbarten Siedlungsbereichen erkennen. Die Erosionsschäden sind jedoch nicht immer deutlich sichtbar. Kaum erkennbarer Bodenabtrag, der großflächig erfolgt, führt aber jährlich zum Verlust mehrerer Tonnen an fruchtbarem Boden je Hektar. Die Folgen, die durch den Verlust des Bodens auftreten können, sind vielfältig. Neben einer verminderten Produktionsfähigkeit auf diesen Flächen kann auch das Wasserspeichervermögen stark beeinträchtigt werden.

Das Belassen von Pflanzenresten und/oder der Anbau einer Zwischenfrucht können einen vorbeugenden Bodenschutz gegen Bodenerosion darstellen. Auch die Reduzierung der Intensität der Bodenbearbeitung kann durch die verstärkte Bodenbedeckung und einer höheren Stabilität der Bodenaggregate eine hilfreiche Maßnahme gegen Bodenerosion sein. Dies sind aber nur einige Maßnahmen, die dem Landwirt zur Verfügung stehen, um einer möglichen Erosion entgegenzuwirken.

Ziel der angebotenen Veranstaltungen war es, sowohl die Ursachen und Rahmenbedingungen von Bodenerosion als auch unterschiedliche Maßnahmen zur Verminderung der Erosionsgefahr zu erläutern und zu diskutieren. Zudem sollte die Möglichkeit gegeben werden, die jeweiligen Erfahrungen mit Berufskollegen auszutauschen. In diesem Zusammenhang wurde auf die Agrarumweltmaßnahmen in Hessen (HIAP) hingewiesen, um durch den Anbau von Zwischenfrüchten und die Anwendung von Mulch- oder Direktsaatverfahren Erosion zu vermeiden und Nitrateinträge in das Grundwasser zu reduzieren.

Nachdem Henric Wicke und Rebecca Foth vom Ingenieurbüro Schnittstelle Boden die Entstehung von Erosion und deren Folgen erläutert hatten, wurden zusammen mit den anwesenden Landwirten unterschiedliche Gegenmaßnahmen diskutiert. Der rege Erfahrungsaustausch dürfte den einen oder anderen Landwirt bewogen haben, im kommenden Jahr vorbeugende Maßnahme gegen Erosion in seinen Betrieb zu integrieren. Auch zeigten die Mitarbeiter des Ingenieurbüros an unterschiedlich bewirtschafteten Flächen mittels Spatendiagnose sowohl die ersten Anzeichen einer möglichen Erosion als auch positive Auswirkungen bereits erfolgter Schutzmaßnahmen auf.

Im Rahmen des Beratungsprojekts im Maßnahmenraum Ebersburg-Eichenzell-Gersfeld-Poppenhausen werden neben Feldbegehungen zu Themen des Grundwasser- und Oberflächengewässerschutzes auch Sprechtage zur Ermittlung des jeweils aktuellen Düngebedarfs, Beprobungen von Dauerbeobachtungsflächen mit gezielten Düngeempfehlungen, Beratung von Leitbetrieben, Beratungsrundbriefe und weitere Informationen rund um Landwirtschaft sowie Grundwasser- und Erosionsschutz angeboten. Nicht zuletzt soll auch das Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe am Abschluss von Verträgen zur Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen des HIAP-Programms geweckt werden.

Nähere Informationen sind im Internetportal www.schnittstelle-boden-wrrl-hessen.de zu finden.

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