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Mitarbeiter des Landkreises Fulda verbindet nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch die Liebe zum Pferd

Zur Arbeit reiten sie zwar nicht, dafür verbringen sie aber zuhause viel Zeit mit ihren Pferden: (v.l.) Verena Heimann, Sarah Wiegand, Rieke Trittin, Yvonne Fischer und Heike Bosold (auf dem Pferd). Es fehlen Angelika Förster, Karin Beyrodt, Marco Hillenbarnd, Dr. Christina Tresser und Dr. Carina Urban. / Foto: Bickert

Zur Arbeit reiten sie zwar nicht, dafür verbringen sie aber zuhause viel Zeit mit ihren Pferden: (v.l.) Verena Heimann, Sarah Wiegand, Rieke Trittin, Yvonne Fischer und Heike Bosold (auf dem Pferd). Es fehlen Angelika Förster, Karin Beyrodt, Marco Hillenbarnd, Dr. Christina Tresser und Dr. Carina Urban. / Foto: Bickert

Fulda. Sie arbeiten in unterschiedlichen Fachdiensten. Beruflich haben sie eher weniger miteinander zu tun und doch kennen sie sich, weil ein gemeinsames Hobby sie eint. Die Rede ist von Mitarbeitern des Landkreises Fulda, die als Freizeit- oder Turnierreiter, Züchter oder Halter ein oder mehrere Pferde besitzen und mit dem Pferdevirus infiziert sind.

Die 30-jährige Rieke Trittin, die beim Fachdienst Landwirtschaft sowie beim Fachdienst Natur und Landschaft je zur Hälfte beschäftigt ist, hat ihr Pferd Fee, eine hessische Warmblutstute, an der Ebersburg in der Rhön untergebracht. Im Alter von 12 Jahren hat sie in Gersfeld mit dem Reiten begonnen und viele Jahre für ein eigenes Pferd gespart. „Ich genieße es, die Natur vom Pferderücken aus zu betrachten, und bin ein klassischer Freizeitreiter“, sagt die junge Frau. Für sie ist der Umgang mit dem Pferd die beste Gelegenheit, um abzuschalten und den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Dass sie dadurch weniger Zeit für andere Interessen habe, nehme sie dabei gerne in Kauf, sagt die 30-Jährige.

Ähnlich sieht die Situation bei Yvonne Fische, Mitarbeiterin im Fachdienst Soziale Leistungen, aus. Die 22-Jährige hat mit elf Jahren zum Geburtstag ihre erste Reitstunde geschenkt bekommen und ist seitdem nahezu täglich bei den Pferden. Vor vier Jahren erfüllte sich ihr größter Traum – ein eigenes Pferd. Tinker „John Tom“ hielt Einzug in den heimischen Stall in Eiterfeld-Dittlofrod und seitdem sind die beiden unzertrennlich. Obwohl Freizeitreiterin, nimmt sie regelmäßig Dressurunterricht in Mansbach, damit sie in unberechenbaren Situationen ebenfalls sicher im Sattel sitzt.

Auch Verena Heimann nimmt regelmäßig Reitunterricht. Sie ist Mitglied beim Reit- und Fahrverein Hünfeld und ist sowohl als Freizeit- als auch Turnierreiterin unterwegs. Mit ihrem Haflinger „Wincent“ startet die 25-Jährige vom Kreisjobcenter des Landkreises auf Turnieren in Dressur und Springen. „Dadurch, dass ich mein Pferd in einer Reitanlage in Marbach stehen habe, bin ich in der glücklichen Lage bei einer bekannten Dressurreiterin Unterricht zu erhalten. Im Springen trainiert mich Lutz Altmüller, der selbst ein erfolgreicher Turnierreiter war“, sagt die Hünfelderin. Bereits mit neun Jahren habe sie sich in ihrem Heimatort Rückers immer beim Bauern aufgehalten und so die Liebe zu den Pferden entdeckt.

Eine erfolgreiche Turnierreiterin ist Sarah Wiegand aus Flieden. Mit fünf Jahren saß sie zum ersten Mal auf einem Pferd und von diesem Zeitpunkt an war für die heute 24-Jährige vom Fachdienst Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt klar, dass sie auf Turnieren reiten wollte. Dafür trainiert sie mit Fleiß und großem Engagement und hat ihre reiterliche Heimat in Herbstein gefunden. Siege und Platzierungen bis zur Klasse M* zieren ihren Weg, doch das Wichtigste für sie ist die Gemeinschaft mit dem Pferd. Für ihr Hobby nimmt sie weite Wege in Kauf, „das macht man nur, wenn man den Pferden so richtig verfallen ist“, sagt die erfolgreiche Amazone mit einem Schmunzeln.

Ein alter Hase in Sachen Pferde und Reitsport ist Heike Bosold. Die 37-Jährige Mitarbeiterin beim Gesundheitsamt lebt mit Mann und Sohn in Großenlüder und hat ihre ganze Familie mit dem Pferdevirus angesteckt. Seit 33 Jahren ist sie mit den Pferden verbunden, die reiterlichen Anfänge hatte sie in ihrem Heimatort Uffhausen. Heute engagiert sie sich vor allem in der Nachwuchsarbeit und verbringt viel Zeit damit, Kinder und Jugendliche dafür zu sensibilisieren, dass Reiten mehr ist als nur auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen und sich durch die Gegend tragen zu lassen. „Im Umgang mit den Pferden lernt man Respekt und Achtung vor der Kreatur, aber auch, wie wichtig es ist, für den Vierbeiner ein verlässlicher Partner zu sein.“

Die pferdebegeisterten Mitarbeiter beim Landkreis Fulda wissen alle, dass ihr Hobby zeitaufwändig und kostenintensiv ist. Dass Partner oder Familie viel Verständnis aufbringen müssen, ist ohnehin allen Pferdefreunden gemein. Auch dass sie das ganze Jahr über ihre Pferde bei Wind und Wetter versorgen müssen und Ausreden nicht gelten, nehmen sie in Kauf. „Man lernt seine eigenen Grenzen kennen und auch Disziplin. Eigenschaften, die für das Berufsleben durchaus von Vorteil sein können“, bringt es Rieke Trittin auf den Punkt.

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