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Schulen der Region Fulda besonders erfolgreich beim Geschichtswettbewerb

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Fulda. Beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten haben 375 Schüler aus ganz Hessen teilgenommen und in 100 Beiträgen ihre Helden in der Lokalgeschichte entdeckt. Auf der Landespreisverleihung im Hessischen Landtag zeichnet Landtagsvizepräsident Heinrich Heidel, die besten 15 Arbeiten mit einem Preis für den Landessieg in Höhe von 250 Euro aus. Weitere 15 Beiträge werden mit einem Förderpreis (100 Euro) gewürdigt. Alle Landessieger haben nun die Chance auf einen von 50 Bundespreisen. Der 21. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten stand unter dem Motto »Helden: verehrt – verkannt – vergessen«. Bundesweit nahmen über 6.600 Kinder und Jugendliche mit 1.831 Beiträgen teil. Ausrichter ist die Körber-Stiftung in Hamburg, die Preise im Gesamtwert von 250.000 Euro vergibt.

Heldenbild der Jugendlichen

Von Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts über stille Helden im Nationalsozialismus bis zu Umweltaktivisten der 1980er Jahre reichen die Beispiele, die die Teilnehmer erforschten. Sie hinterfragten Heldenmythen und prangerten den politischen Missbrauch von Menschen und ihren besonderen Leistungen an. »In den Wettbewerbsbeiträgen spürt man das Ringen der Jugendlichen um ein eigenes, demokratisches Heldenbild«, so Sven Tetzlaff, Leiter der Bildungsprojekte der Körber-Stiftung. »Helden sind für sie Menschen, die sich in vorbildlicher Weise auch gegen Widerstände für ihre Mitmenschen und die Freiheit einsetzen.«

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Aus Fulda wurden geehrt:

mit einem Landessieger-Preis: eine Schülergruppe aus der 10. Jahrgangsstufe der Winfriedschule mit Stefanie Rehberg, Christina Assmann, Carolina Mac, Lukas Beßler, Marvin Bandß, Melissa Gutberlet, Katharina Herrlich, Tutor Christian Pießnack. Die Forschergruppe hat die Entscheidung von König Konrad I. im Hohen Mittelalter, dessen Grab im Fuldaer Dom vermutet wird, die Herrschergewalt an einen politischen Konkurrenten abzutreten, als heldenhaft herausgearbeitet, Die Arbeit überzeugte die Jury nicht zuletzt durch die kreative Form der Aufbereitung der Rechercheergebnisse, mit einem Förderpreis: Schülerinnen Nele Diehl und Sophia Witzel der 10. Klasse Gymnasium der Lichtberg-Gesamtschule in Eiterfeld, Tutor Thomas Budde.

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Die beiden Schülerinnen haben sich von Straßennamen in ihrem Heimatort Großentaft inspirieren lassen. Sie würdigen das Engagement der Barmherzigen Schwestern im Kindergarten in Großentaft und den Widerstand der Vizentinerinnen gegen die Euthanasie-Verbrechen der Nationalsozialisten. Die Jury hat die entdeckende Vorgehensweise bei der Spurensuche und die schrittweise Erschließung von Materialien und Erkenntnissen besonders überzeugt.

Mit einem Förderpreis: Schüler David Imhof, 9.Klasse der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda. Der Schüler ist auf familienbiographische Recherche gegangen, Er dokumentiert das aus seiner Sicht heldenhafte Verhalten seiner Großmutter, die in den letzten Kriegstagen in Wickers (Rhön) unter Lebensgefahr desertierte Soldaten versteckte und weiße Bettücher als Zeichen der „Kapitulation hisste, sich den Durchhalteparolen der Nazis widersetzte und so mithalf, weiteres Blutvergießen und sinnloses Zerstören zu vermeiden. Die Jury hat die Verknüpfung von Zeitzeugenbefragungen mit Experteninterviews sowie die Einbettung der Rechercheergebnisse in den historischen Kontext der letzten Kriegstage beeindruckt.

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Dr. Michael Imhof vom Staatlichen Schulamt Fulda , Landeskoordinator des Geschichtswettbewerbs für das Kultusminsterium, wurde für sein 20jähriges Engagement als Juror und Koordinator der Jury Nord-Hessen von Körberstiftung in Hamburg geehrt. Er betonte, dass die Begutachtung der Schülerarbeiten für ihn persönlich auch immer eine  Geschichtsstunde“ in hessischer Regional und Lokalgeschichte sei. Er habe Hochachtung vor den Leistungen der Schülerinnen und Schüler.

Die Gewinner der 50 Bundespreise werden am 6. November 2009 zeitgleich zur Ehrung der Spitzenpreisträger durch Bundespräsident Horst Köhler bekannt gegeben.

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