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Dorfgemeinschaftshaus in Leimbach feierlich eingeweiht

Eiterfeld-Leimbach. Aus alt mach neu: Getreu diesem Motto ist aus der einstigen Schule des Eiterfelder Ortsteils Leimbach über Umwege ein modernes Dorfgemeinschaftshaus geworden, das zum zentralen Punkt des dörflichen Miteinanders werden soll. Zugleich wurde am Sonntag mit der Einweihung des für rund 600 000 Euro erstellten Gebäudes das größte Einzelprojekt im Rahmen der seit 2004 laufenden Dorferneuerung abgeschlossen.

Schlüsselübergabe

Ursprünglich hatte ein Teil der alten Bausubstanz des früheren Dorfgemeinschaftshauses erhalten werden sollen, doch hatten sich bei den Abbrucharbeiten aufgrund der hölzernen Ringbalken und deren Stabilität Bedenken eingestellt, so dass einem Totalabriss zugestimmt worden war. Für diesen war eine Baugenehmigung erforderlich gewesen.

Eiterfelds Bürgermeister Hermann-Josef Scheich betonte nach der Schlüsselübergabe durch Architekt Dieter Seiler, „die Entscheidung für einen Neubau ist richtig gewesen“. Bis zur Realisierung der jetzigen Variante hatte es verschiedene Entwürfe und angeregte offene Diskussionen gegeben.

Sehr viel Lob von Fuldas Landrat Bernd Woide und Bürgermeister Scheich wurde dem „Arbeitskreis Dorferneuerung“ und seinem Vorsitzenden Stefan Kircher zuteil. Dessen Aussage zufolge leisteten 21 Frauen und 55 Männer aus Leimbach 1350 freiwillige Arbeitsstunden, was umgerechnet einen Betrag von rund 40 000 Euro ergibt. Der Landkreis Fulda steuerte über den kommunalen Finanzausgleich des Landes Hessen 200 000 Euro bei.

Mix aus Fingerspitzengefühl, Erfahrung und Beharrlichkeit

Dass das Dorfgemeinschaftshaus ein „Ort des Miteinanders“ werde, hoffte Landrat Woide, der den im „Arbeitskreis Dorferneuerung“ aktiven Frauen und Männern für ihr ehrenamtliches Engagement dankte. „Jeder sechste Einwohner von Leimbach hat Hand angelegt“, unterstrich der Kreischef und betonte wörtlich: „Das ist schon etwas ganz Besonderes.“ Den Kontakt zwischen Kreisverwaltung, Architekt Seiler, dem zuständigen Bauleiter Wolfgang Storch und den auf der Baustelle Tätigen hatte Helmut Vogler vom Fachdienst Dorferneuerung und ländliche Entwicklung des Landkreises Fulda gehalten. Ihm bescheinigte Ortsvorsteher Peter Vieth „einen Mix aus Fingerspitzengefühl, Erfahrung und Beharrlichkeit“. Dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger an der Baumaßnahme beteiligten – „mit dieser Resonanz hat der Ortsbeirat Leimbach jedenfalls nicht gerechnet“. Für Landrat Woide steht dieses Engagement beispielhaft für sehr viele Kommunen des Landkreises Fulda, in denen der Gemeinsinn noch groß geschrieben werde. Woide übergab Arbeitskreis-Vorsitzendem Kircher eine Landkarte des Kreises Fulda, auf denen markante Punkte vermerkt sind.

In diesem Jahr sollen noch die Außenanlage sowie der neue Dorfplatz mit Brunnen und Sitzbänken fertig gestellt werden. Zudem stehen im Eiterfelder Etat 2011 20 000 Euro für neue Tische und Stühle bereit. Laut Bürgermeister Scheich war Leimbach 2004 in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen worden. Parallel dazu sei die Hoffnung aufgekommen, „dass sich am Zustand des Dorfgemeinschaftshauses etwas Grundlegendes ändern wird“. Ziel sei insbesondere die Verbesserung der Funktionalität – also ein ebenerdiger Saal – gewesen, „damit das Gebäude wieder für regelmäßige Nutzungen wie auch für Feierlichkeiten zur Verfügung steht“. Die Nutzfläche beträgt nach Angaben von Architekt Seiler nunmehr 240 Quadratmeter, wovon 132 Quadratmeter auf den Saal mit etwa 120 Sitzplätzen und 107 Quadratmeter auf einen Anbau mit Funktionsraum entfallen.

Bürgermeister Scheich dankte den Gemeindevertretern für deren zukunftsweisende Entscheidung. Es sei „trotz der angespannten Haushaltssituation richtig gewesen, sich für einen Neubau zu entscheiden“. Nach der kirchlichen Segnung durch Dechant Markus Blümel und Pfarrer Harald Krüger gab es noch ein Präsent für Daniel Gutberlet und Richard Herbst – den jüngsten und ältesten Helfer aus dem „Arbeitskreis Dorferneuerung“.

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