Fuldaer Nachrichten

Kleinsassen. Lässt sich Landschaft wirklich in all ihrer Komplexität in Bild und Sprache fassen? Und gibt es etwas wie eine unmittelbare Erfahrung von Landschaft oder ist ihre Wahrnehmung von vornherein überformt von kulturellen Konventionen und vorgefertigten Erwartungen? In der aktuellen Ausstellung der Kunststation Kleinsassen versuchen die beiden österreichischen Maler Adam Jankowski und Robert Lettner sowie der Kulturphilosoph Burghart Schmidt, in einer ästhetischen Recherche zwischen Philosophie und Kunst, eine Antwort auf diese Fragen zu finden.

Fotos (98): Marzena Traber

Während Burghart Schmidt in einem facettenreichen Essay die Frage nach einer Landschaftsphilosophie zwischen Denken und Kunst umkreist, verschmilzt in den eigenen, aber auch gemeinsamen Bildern von Jankowski und Lettner die Landschaft mit der Reflexion ihrer medialen Vermittlung. In ihren Montagen und Verfremdungen wird die Tradition des Landschaftsbildes im buchstäblichen Sinne dekodiert und neu zusammengesetzt. Dabei wird die darstellende Technik selbst zum Bildelement. Erst das Zusammenspiel von philosophischem Text und Kunst eröffnet neue Perspektiven auf die Unendlichkeit der Landschaft.

Die Ausstellung „Philosophie der Landschaft“, die am 6. März eröffnet wurde, ist noch bis zum 22. Mai 2011 in den Räumen der Kunststation Kleinsassen zu sehen. Die Künstler führen am Sonntag, dem 10. April 2011, um 16 Uhr sowie am Sonntag, dem 1. Mai 2011, um 16 Uhr durch die Ausstellung.

Vom 9. September bis 9. Oktober 2011 wird sie in Österreich im Niederösterreichischen Dokumentationszentrums für Moderne Kunst St. Pölten präsentiert. Zur Ausstellung ist ein Künstlerbuch „Philosophie der Landschaft / Zwischen Denken und Bild“ erschienen. Es enthält als Einführung einen umfangreichen Text des Kunsthistorikers Dieter Ronte (ehemaliger Direktor des Museums Moderner Kunst Wien und des Kunstmuseums Bonn). Während der Ausstellung ist das Buch statt für 42 € zum Sonderpreis von 30 € erhältlich.