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In Hüttnergut Lenzis wird am 14. und 15. Juli das traditionelle Sommerfest gefeiert

Flieden. Seit 20 Jahren gehört die heimatkundliche Sammlung im Hüttnergut Lenzis zur osthessischen Museumslandschaft. Das kleinbäuerliche Anwesen im Fliedener Ringweg ist seit dem ausgehenden Mittelalter nachweisbar; seine Besitzerfolge liegt ab 1553 vor. Auf den Hüttner L(or)enz Bagus geht der Hausname zurück. Er bewirtschaftete das Gütchen von 1736 bis 1767 mit seiner Familie.

Seit 1986 ist das Gehöft im Besitz der Gemeinde Flieden, die es nach einer Grundsanierung dem Heimatverein Königreich Flieden zur musealen Nutzung anvertraute. Es besteht aus einer im Kern über 200 Jahre alten Bausubstanz mit einstöckigem Fachwerkwohnhaus und angegliederter Scheune mit integriertem Schweinestall. Eine spätere Zutat ist der einstige Viehstall. Nebenhaus, Gras- und Pflanzengarten ergänzen die Hofreite. Die Wohnung mit Küche, Wohnstube und Schlafkammer im Erdgeschoss ist mit dem Mobiliar einfacher Leute aus der Zeit um 1900 ausgestattet, ergänzt durch Küchengeräte und Wandschmuck.

Unter dem Dach liegen ein weiterer Schlafraum und der Fruchtboden. Hier zeigen sich die Verwendung der früher verfügbaren Baustoffe und deren Verarbeitung besonders gut. Der massive Unterbau des Nebenhauses offenbart sich in seiner ursprünglichen Funktion als Viehstall mit Geräten aus dem bäuerlichen Alltag. In der Auszüglerwohnung darüber sind Dokumente zur Haus-, Orts- und Pfarrgeschichte ausgestellt. Eine eigene Abteilung ist der untergegangenen Jüdischen Gemeinde gewidmet. Historische Landkarten und alte Fotos zieren die Wände. Relikte aus dem Vereinsleben sind ebenfalls vorhanden.

In dem als Versammlungsraum hergerichteten ehemaligen Kuhstall blieb das Inventar eines früheren Wirtshauses erhalten. Mit den Abbildungen historischer Gaststätten wurde der lokalen Gastronomie ein Denkmal gesetzt. Religiöse Kleinkunst ist im Außenbereich sinnvoll angeordnet. Der Grasgarten mit umfassendem Baumbestand wird im Sommerhalbjahr oft von Vereinen und Gruppen für kleine Festlichkeiten genutzt.

Vor vier Jahren entstand auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur Erweiterung des Museumsbereichs eine Remise für landwirtschaftliche Großgeräte. Zurzeit erfolgt der Ausbau einer historischen Dorfschmiede. Somit ist das Anwesen Lenzis ein Baudenkmal und gleichzeitig ein (Freilicht-) Museum. Jährliche feste Öffnungstermine sind der Internationale Museumstag im Mai und der Tag des offenen Denkmals im September.

Im Rahmen des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda treten am 2. September die „Nur-Männer-Stimmen“ um 17 Uhr in Lenzis Garten auf. Aktuell steht am kommenden Wochenende (14./15. Juli) Lenzis Sommer bevor. Das Fest beginnt am Samstag mit einem Weinabend. Während in der Weinscheune auserlesene Tropfen kredenzt werden, unterhält der Stammtisch Sängerknaben die Gäste mit heiteren Trink- und Stimmungsliedern. Der Frühschoppen am Sonntag ist musikalisch untermalt. Von 13 Uhr bis 15 Uhr sind „Die Achtzylinder“ musikalisch aktiv und bis 18 Uhr gastiert die 50er-Jahre-Band. Den Tag über gibt es leckere Speisen, nachmittags Kaffee und Kuchen.

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