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Lob für Vergangenes, Zuversicht für die Zukunft – Beim Neujahrsempfang der AWO Fulda ging es um etablierte und neue Projekte

Fulda. Stadtteilmütter, Familientreff, Betreuungsverein, Schuldnerberatung,  Hausaufgabenhilfe, Senioren- und Jugendarbeit – die Felder in denen sich die AWO Fulda bewegt, sind vielseitig. Der Neujahrsempfang  bot einmal mehr Gelegenheit, sich über etablierte, neue und zukünftige Projekte des Vereins zu informieren.

Ilona Götz, erste Vorsitzende des AWO Kreisverbandes Fulda Stadt- und -Land e.V.  begrüßte zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlicher Institutionen im Bürgerzentrum am Aschenberg, das voriges Jahr den Titel „Mehrgenerationenhaus“ erhielt und infolgedessen durch Bundesmittel gefördert wird. Frau Götz wertete diese Auszeichnung als Belohnung für die gute Arbeit der ehren- sowie hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen es darüber hinaus gelungen sei, die Aktivitäten der AWO in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. „Dadurch konnten wir  im vergangenen Jahr 77 neue Mitglieder aufnehmen“, freute sich die Vorsitzende. Sie sieht der Zukunft positiv entgegen, denn die AWO als einer der sechs großen Sozialverbände hat bundesweit Einfluss auf die das sozialpolitische Handeln, und in ihrer alle vier Jahre stattfindenden Bundeskonferenz Leitsätze für den Weg ins 21. Jahrhundert definiert, die sich an ihren Grundwerten Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit orientieren.

Auf ein „Jahr des Umbruchs“ blickte der wirtschaftliche Leiter der AWO Fulda, Wolfram Latsch, zurück mit „neuen Führungsstrukturen, einer veränderten Steuerung der operativen Projekte sowie dem Standortwechsel der Hauptverwaltung von der Langebrückenstraße in die Frankfurter Straße“.  Neue zukunftsweisende Projekte wie die Familienlotsen seien ins Leben gerufen worden, eine Eltern-AG, ein Eltern-Café in enger Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche St. Pius in Ziehers-Nord oder die Stadtteilmütter für Spätaussiedler, für die auch in 2013 die Finanzierung gesichert sei. Ein weiterer Meilenstein in 2012 sei die Eröffnung des AWO-Familientreffs im Fuldaer Südend gewesen, der sich ähnlich wie der Aschenberg zu einem zentralen Begegnungsort für Familien und Jugendliche entwickeln soll. Als eines der wichtigsten Ziele für 2013 definierte Wolfram Latsch die  Fortführung und Ausweitung von Projekten in der Jugendhilfe und Jugendberufshilfe (u.a. „Lohn und Brot“ für junge Männer und „Artemis“ für junge Frauen).

Unterstützung hierfür sicherte der Fuldaer Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel zu. Die soziale Stadt Aschenberg sei ein Vorzeigeprojekt, das viele in der Verwaltung dazu bewegt habe, ihre Sichtweise zu verschiedenen Problemlagen zu verändern. Nun sei es an der Zeit, das am Aschenberg Geleistete auch im Gebiet um den Gallasiniring herum zu schaffen. Von großer Bedeutung sei außerdem die Vernetzung mit der Hochschule im Bereich Gesellschaft und Soziales, sowie eine Verzahnung von Kindergärten und Grundschulen. Die Vertreterin des Landkreises, CDU-Kreisbeigeordnete Ulla Döppner, wies auf die gute Einbindung der AWO in die sozialen Netzwerke des Landkreises hin: „Wir haben schon vieles zusammen geschaffen!“

„Was Hänschen nicht lernt,… „ war Thema des kurzen Festvortrags von Prof. habil. Dr. Anja Kroke vom Fachbereich Oekotrophologie der Hochschule Fulda. Ihr Fazit: Der Mensch muss Verhalten lernen, um in der Gesellschaft zu bestehen. Erziehung, Bildung sowie der Stoffwechsel in frühen Lebensphasen bedingen Verhaltensweisen im Erwachsenenalter. „Es heißt, früh die Weichen zu stellen,  und in diesem Kontext ist die Arbeit der AWO besonders wichtig.“

Einen Einblick in die Arbeit der Familienlotsen gaben Johanna Pflüger und Tatjana Hirsch, die im Rahmen des Projektes „Stärken sozialer Netzwerke“ vor allem als Ansprechpartnerinnen für Kindertagesstätten der Region fungieren mit dem Ziel, Familien zu stärken, die Hilfebedarf haben.

Christoph Schwab, DRK-Geschäftsführer und stellv. Vorsitzender der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände in Stadt und Land Fulda, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und gab unter Bezugnahme auf den Festvortrag den Rat „Wenn Ihnen die Politik auf einem Teller Geld serviert, dann greifen Sie zu und hoffen nicht, dass Sie später das Doppelte bekommen“.

Weitere Neujahrswünsche überbrachten die CDU-Stadtverordnete sowie Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler,  Margarete Ziegler-Raschdorf („Fulda ist aus Wiesbadener Sicht etwas Besonderes. Hier ist viel Vertrauen entstanden. Ich kann die Projekte der AWO für die Förderung empfehlen.“), SPD-Bundestagskandidatin Birgit Kömpel („Die Arbeit der AWO hilft Vorurteile abbauen.“), sowie SPD-Landtagskandidat Pascal Barthel („Bildung ist nicht gleich Schulzeugnisse, sondern auch Sozialisierung. Die AWO greift Kindern und Jugendlichen unter die Arme, in deren Familien Bildung für weniger wichtig erachtet wird.“).  Für den herausragenden Einsatz der AWO bedankten sich auch Elena Tritschler vom SPD-Stadtverband  („Sie leisten einen Beitrag zum sozialen Frieden in Stadt und Landkreis“) und Volker Tschasche, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Fulda. Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgte Miroslava Fault am Klavier. (Luzia Kremser)

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