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Konjunkturbericht IHK Fulda: Wirtschaftliche Entwicklung verhalten, aber kein Anlass für Pessimismus

2-Klimaindex-Sommer-2013

Fulda. Auch im Frühjahr dieses Jahres ist die wirtschaftliche Entwicklung bei den Unternehmen in der Region Fulda eher verhalten. Die aktuelle Geschäftslage wird – laut IHK-Konjunkturumfrage – gegenwärtig von nur noch 22,3 % der befragten Firmen als gut eingestuft, im Januar lag dieser Wert noch bei rund 35 %. Über 65 % der Unternehmen sprechen zwar von einer immer noch befriedigenden Geschäftslage, allerdings hat die Zahl der Befragten, deren aktuelle Geschäftslage schlecht ist, im Vergleich zur Januarumfrage zugenommen und liegt derzeit bei 12,5 %.

Dass diese Abschwächung allerdings nur vorübergehend sein dürfte, zeigt der Blick auf die zukünftige Einschätzung der Unternehmen. Zwar befürchten nach wie vor rund 20 % der befragten Unternehmen im IHK-Bezirk Fulda eine weitere Verschlechterung in den kommenden Monaten. Von einer etwa gleichbleibenden Geschäftslage gehen rund 44 % der Betriebe aus. Über 36 % der Firmen rechnen jedoch in den kommenden Monaten mit einer günstigeren Entwicklung, das sind doppelt so viele wie in der Januarumfrage. Der Konjunkturklimaindex für den IHK-Bezirk Fulda – der sich aus den Einschätzungen der derzeitigen sowie der zukünftigen Geschäftssituation zusammensetzt – liegt bei 113,0 und damit leicht über dem Niveau der Januarumfrage (110,8 Punkte). „Trotz der aktuellen Eintrübung der wirtschaftlichen Lage ist für Pessimismus nach wie vor kein Anlass, solange die Unternehmen von einem baldigen Anziehen der Konjunktur ausgehen“, kommentiert Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, die aktuelle Auswertung.

Die Einschätzungen in den einzelnen Wirtschaftszweigen sind recht unterschiedlich. Bei den Industriebetrieben sprechen aktuell rund 39 % von einer guten und rund 9 % von einer schlechten Geschäftslage. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind jedoch im Vergleich zur Januarumfrage recht optimistisch; über 36 % gehen von einer günstigeren (Januar 2013: 15 %), 45 % von einer gleichbleibenden und 18 % von einer ungünstigeren Geschäftslage in den kommenden Wochen und Monaten aus. Sehr viel skeptischer fallen die Einschätzungen im Handel aus. Hier hat sich die Anzahl der Unternehmen, die derzeitig eine gute Geschäftslage verbuchen, von 48 % im Januar 2013 auf derzeit knapp 18 % reduziert. Gleichzeitig sprechen über 17 % von einer schlechten Geschäftslage (Januar 2013: 8 %). Aber auch der Handel sieht mittelfristig eine Erholung, denn über 40 % erwarten zukünftig bessere Geschäfte, rund die Hälfte der Handelsbetriebe sehen eine gleich bleibende Entwicklung und 9 % sind skeptisch hinsichtlich der Erwartungen.

Iin der Dienstleistungsbranche wird die aktuelle Lage zurückhaltender als noch im Januar eingeschätzt, 86 % sprechen hiervon einer befriedigenden, 8 % von einer guten und lediglich 5,4 % von einer schlechten Geschäftslage. Mit Blick auf die kommenden Monate ist dieser Branche aber recht zuversichtlich. Über ein Drittel der Unternehmen geht hier von einer Verbesserung aus.

Die aktuell etwas gedämpfte Konjunkturlage hat jedoch keine größeren Folgen für die Investitionsplanungen und die Beschäftigungssituation in den Unternehmen. Wie auch in der Januarumfrage planen aktuell rund 20 % der Firmen steigende Investitionen und über 60 % wollen ihr Investitionsniveau in etwa gleichhalten. Während im Januar rund 13 % der Firmen von einer steigenden Beschäftigungszahl ausging, hat sich dieser Anteil nun weiter erhöht: Knapp 20 % der Unternehmen planen, ihre Mitarbeiterzahl aufzustocken. Lediglich bei 10 % der Betriebe ist mit einem Abbau zu rechnen. Damit wird der Arbeitsmarkt im Landkreis Fulda nach wie vor sehr robust bleiben, wie es auch die aktuelle Arbeitsmarktstatistik bereits bestätigt hat.

„Es wird nun entscheidend sein, ob sich die zuversichtlichen Erwartungen der Unternehmen in den kommenden Monaten realisieren lassen. Debatten über Steuererhöhungen und weitere finanzielle Belastungen führen zu Verunsicherung und wirken daher konjunkturdämpfend“, betonte Stefan Schunck für die IHK Fulda.

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