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Stadt ehrt Michael Mott mit der Ferdinand-Braun Medaille

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Fulda (mb). Die Überschriften von Zeitungsberichten und Buchtiteln vermitteln anschaulich, wofür der Name Michael Mott steht. Oder besser: was ihn seit vielen Jahrzehnten bewegt. „Ausgezeichneter Heimatkundler“, „Geschichte wird lebendig“ oder „Unvergessene Fuldaer Originale“ ist in dicken Lettern zu lesen. Die Verleihung der Ferdinand-Braun Medaille der Stadt Fulda an Mott durch Fuldas OB und Kulturdezernent Gerhard Möller im Marmorsaal der Schlosses war deshalb nur folgerichtig der verdiente Lohn für den schreibfreudigen heimischen Autor und unermüdlichen Sammler historischer Fakten aus Stadt und Region.

Altes Haus

DSC_0422Mit dem Zitat von Robert Gernhardts Gedicht „Altes Haus“ ging Möller auf analytische Spurensuche nach den Gründen für Motts Interesse an der Heimatkunde, das offensichtlich schon sehr früh in der Schulzeit an der Bardoschule geweckt worden ist. Von dem von Gernhardt beschriebenen Gefühl der Verbundenheit, dem Bekenntnis zum „alten Haus“ sei auch Michael Mott in „deutlich spürbarer Weise angesteckt“ worden, meinte der OB.  Neugierde, Forscherdrang, seine Bodenständigkeit, aber auch sein Fernweh hätten ihn entscheidend geprägt. „Zu allem und zu allererst jedoch die Heimatliebe, die gepaart ist mit Bescheidenheit und Zurückhaltung“, wie Möller dem neuen Träger der Ferdinand-Braun Medaille attestierte, der sich als Autodidakt „viel erarbeitet“ habe. Das Lob des Oberbürgermeisters mündete schließlich anerkennend in den Worten: „Ich danke ihnen für das, was sie an Bleibendem geschaffen haben. Sie haben etwas aus der Vergangenheit für die Zukunft lebendig gehalten. Sie haben sich um Fulda verdient gemacht.“

Dank an Hella Mott

Besonderes Lob sprach Fuldas Kulturdezernent ebenso Motts Ehefrau Hella aus. Mit ihrer anspornenden Art sei sie „unverwechselbar und Teil des Mottschen Wirkens.“ Augenzwinkernd fügte er Günther Elm zitierend hinzu: „Wer eine solche Gattin zu Hause hat, muss schreiben, damit er zu Wort kommt.“

Doch Spaß beiseite: Bereits  seit 1979 ist Michael Mott „Dauergast“, quasi „Mitarbeiter“ im Stadtarchiv, um immer wieder mit fleißigem unermüdlichem Forscherdrang unterwegs zu sein im Nachzeichnen fuldischer oder allgemein der Heimatgeschichte. Publikationen in der FZ, in den Buchenblättern oder Beiträge der unterschiedlichsten Art über den Landkreis Fulda hinweg, haben den Namen Michael Mott weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus bekannt gemacht. Als herausragend bewertete der OB die drei Bände „Fulda – einst und heute“ oder die zweibändige Reihe „Fuldaer Köpfe“. Der Denkmalpreis des Landes oder der Journalistenpreis der Architektenkammer Hessen belegten das hohe Maß der Anerkennung und des Erfolgs des Mitglieds beziehungsweise stellvertretenden Vorsitzenden des städtischen Denkmalbeirats.

Anerkennende Reime

DSC_0433Mit einem Gedicht würdigte Günther Elm die Verdienste seines Freundes und betonte, „wenn sie (die Ferdinand-Braun Medaille) einem gebührt, dann dir!“ Nach so vielen „guten Worte und Wünschen“ rang Mott sichtlich um Fassung und musste sich eine Träne der Rührung verkneifen, als er davon berichtete, wie am 23. Juli abends um 19 Uhr „bei uns das Telefonat klingelte und der Oberbürgermeister mich zu sprechen wünschte, um mir mitzuteilen, dass der Magistrat beschlossen habe, mir die Ferdinand-Braun Medaille zu verleihen.“ Nach kurzem Überlegen habe er gerne ja zur Ehrung gesagt. Die Verbundenheit zu Fulda dokumentierte Mott schließlich mit dem Hinweis, dass sich sowohl seine Frau als auch er 1995 für „Fulda statt Spanien oder der Türkei als unser Dauerdomizil“ entschieden hätten.

Doch der Platz auf 120 Quadratmetern Wohnfläche am Peterstor werde angesichts der eigenen Sammelleidenschaft allmählich eng, bekannte Mott, der zugleich hofft, dass sich das Stadtarchiv später seiner Sammlung annehmen werde. Dem Magistrat dankte der neue Ferdinand-Braun Medaillenträger mit der Bemerkung, die hohe Auszeichnung sei ihm „Ehre und Verpflichtung“, mit seinen heimatgeschichtlichen Bemühungen auch in Zukunft fortzufahren. Leckere Früchte umhüllt von einem Hauch Schokolade, gereicht vom charmanten „Schokoladenmädchen“ Nadja Witzel, gaben der Verleihungs-Zenermonie einen ganz besonderen historischen Akzent.

 

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