Logo

Mitarbeiter des Sachgebiets Zuwanderung der Kreisverwaltung kümmern sich um soziale Betreuung und Integration

Das Team des Sachgebiets Zuwanderung der Kreisverwaltung mit Sachgebietsleiter Tho-mas Orf (3.v.l.), Sozialarbeiterin Kristin Wehner (6.v.l.) und Fachbereichsleiter Jürgen Stock (2.v.r.) Foto: Heydenreich

Das Team des Sachgebiets Zuwanderung der Kreisverwaltung mit Sachgebietsleiter Tho-mas Orf (3.v.l.), Sozialarbeiterin Kristin Wehner (6.v.l.) und Fachbereichsleiter Jürgen Stock (2.v.r.) Foto: Heydenreich

Fulda. Kompakt, kurz und knackig ist die neue Informationsbroschüre für Asylbewerber, die vom Sachgebiet Zuwanderung der Kreisverwaltung entwickelt wurde. Die Broschüre gibt nicht nur Antworten auf die wichtigsten Fragen Asyl Suchender – sie ist Willkommensgeste und Integrationsansatz gleichermaßen.

Fotos: Max Colin Heydenreich

Zehn Seiten umfasst die Orientierungshilfe, deren Inhalte von Kristin Wehner speziell für Zuwanderer, die in der Gemeinschaftsunterkunft Hilders-Batten leben, erarbeitet wurden. Nachzulesen sind beispielsweise die Adressen und Öffnungszeiten von Gemeindeverwaltung und Banken, die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, Details zur ärztlichen Versorgung sowie Adressen und Ansprechpartner von relevanten Beratungs- oder Anlaufstellen. Darüber hinaus informiert die Broschüre über die Regeln des Zusammenlebens in Gemeinschaftsunterkünften, über Ordnungswidrigkeiten, die in Deutschland strafbar sind, aber auch über Sprachkurse und gemeinnützige Tätigkeit. „Ziel der deutsch- und englischsprachigen Infobroschüre ist es, dass sich die Asylbewerber möglichst schnell zurechtfinden“, so die Sozialarbeiterin.

Obwohl soziale Betreuung und Integration bis dato keine gesetzlich verankerten Pflichtaufgaben sind, engagiert sich das Team des Sachgebiets Zuwanderung in diesen beiden Bereichen. „Wir haben einen klaren gesetzlichen Auftrag“, betont Sachgebietsleiter Thomas Orf. „Zu unseren Pflichten gehört es, die Zuwanderer aufzunehmen, menschenwürdig unterzubringen und für den Lebensunterhalt aufzukommen. Darüber hinaus sind wir für die Krankenhilfe zuständig. Die soziale Betreuung ist eine freiwillige Leistung, aber hier fängt aus unserer Sicht Integration an.“

Das Team des Sachgebiets kümmert sich im Rahmen der Sozialbetreuung um die Sorgen und Nöte von Zugewanderten und Einrichtungsbetreibern. Neben den Sprechstunden in der Kreisverwaltung werden derzeit in fünf der 13 Einrichtungen „Vor-Ort-Sprechstunden“ angeboten. Da sich die Zahl der Zuweisungen seit dem Jahr 2011 verdreifacht hat (119 in 2011, 361 in 2013), ist auch das Team mit ursprünglich sechs Mitarbeitern auf zwölf Personen gewachsen. Dass es mit rein administrativer Arbeit im Sachgebiet aber nicht getan sein kann, weiß Thomas Orf: „Die Präsenz vor Ort und die Betreuung sind wichtig, denn damit sorgen wir für Ruhe in den Einrichtungen. Das erleichtert das Zusammenleben der Asylbewerber und schlussendlich auch unsere Arbeit.“

Der Wegweiser für Asylbewerber in Deutsch und Englisch. Foto: Heydenreich

Der Wegweiser für Asylbewerber in Deutsch und Englisch. Foto: Heydenreich

Da ein Asylverfahren – von der Antragstellung bis zur Entscheidung – derzeit im Schnitt 20,1 Monate dauert, fördert man in der Kreisverwaltung die Integration der Zuwanderer. „Zum einen werden an der Volkshochschule Deutschkurse angeboten, zum anderen besteht die Möglichkeit der gemeinnützigen Tätigkeit, die mit 1,05 Euro pro Stunde vergütet wird.“ Die Kosten für diese Integrationsmaßnahmen trägt zu einem großen Teil der Landkreis Fulda, denn über die Landesfinanzierung, die bei 521 Euro pro Asylbewerber liegt, können diese Posten nicht abgedeckt werden.

Warum sich der Landkreis über die gesetzlichen Pflichtaufgaben hinaus engagiert? „Wir wissen, dass die Mehrzahl der Asylbewerber hier bleibt. Dann ist es gut, wenn sie schon integriert sind“, erklärt Jürgen Stock, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales, und lobt das Engagement des Teams, das übrigens schon die nächste Infobroschüre plant. In Kürze soll ein Wegweiser in Gersfeld ausliegen – und nach und nach auf weitere Standorte zugeschnitten werden. (Dorit Heydenreich)

Categories:

Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft, Topthema