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Buchenauer Schlossherr bietet Wohlfühl-Atmosphäre und modernen Komfort

Das Renaissance-Schloss Buchenau, wie es nur zu sehen ist, wenn man im Gelände spazieren geht.  Foto: Möller

Das Renaissance-Schloss Buchenau, wie es nur zu sehen ist, wenn man im Gelände spazieren geht. Foto: Möller

Eiterfeld. Strahlend weiß und einladend liegt Schloss Buchenau in der winterlichen Morgensonne. Das schmucke Renaissance-Gebäude, das auch als „Schenckschloss“ bezeichnet wird, ist neben dem „Seckendorffschloss“ und dem „Spiegelschloss“ eines von drei Schlössern in dem kleinen Dorf Buchenau an der nördlichen Grenze des Landkreises Fulda.

In dem Schloss betrieb in den Jahren 1924 bis 1984 die Hermann-Lietz-Schule ein Internat. Anschließend wurde es als Übergangswohnheim für Spätaussiedler genutzt. Im Jahre 2000 kaufte Klaus Göbel (47) aus Burghaun-Steinbach das marode Gebäude. Sehr wahrscheinlich wäre es dem langsamen Verfall preisgegeben gewesen, hätte der neue Schlossherr nicht innovativ gedacht und sich mit Herzblut seinem neuen Besitz gewidmet. Mitleidig sei er anfänglich von vielen belächelt worden, sagt Klaus Göbel. Sein kleines mit Aktenordnern und technischem Gerät bestücktes Büro will so gar nicht zu dem herrschaftlichen Haus passen. Neben an wird fleißig gearbeitet, denn es gibt immer wieder Räume neu herzurichten  oder umzugestalten. Die Gebäude denkmalschutzorientiert zu modernisieren, habe viele Diskussionen und manchmal auch Nerven gekostet.

In Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde des Landkreises Fulda, anfangs mit Jürgen Obermeier und jetzt mit Eva Kohlmann, war es das gemeinsame Bestreben, das Schloss zu erhalten. Ein ehrgeiziges Projekt des gelernten Elektroingenieurs, der seine Computerfirma im Jahre 2001 verkaufte, um seine ganze Energie in das 65.000 Quadratmeter große Gelände mit seinen zehn Gebäuden auf 1,5 Hektar bebauter Fläche zu stecken. Das Grundprinzip des “Schlossherrn“ ist: Er schaue dem Gast aufs Maul und richte sich nach dessen Bedürfnissen. So sind auf dem Anwesen Zimmer und Ferienwohnungen mit insgesamt 125 Betten in unterschiedlichen Kategorien entstanden. Für Tagungen stehen zehn verschieden große Aufenthalts- und Seminarräume zur Verfügung, in denen moderne und heute notwendige Technik geboten wird.

In der Blütezeit von Buchenau vor dem Dreißigjährigen Krieg war der vorherrschende Baustil Renaissance. Die Armut des Adels und der Bevölkerung verhinderte über Jahrhunderte die Anpassung des Baustils. So ist der Winkelbau mit seinem markanten Treppenturm im Zentrum erhalten geblieben. Der Ausbau des Dachgeschoss mit Gauben zur besseren Beleuchtung der Zimmer fügt sich harmonisch in das Bild ein. Gleiches gilt für die auf dem Gelände befindlichen Fachwerkgebäude, die bereits saniert und zu Seminarräumen oder Ferienwohnungen umgebaut sind oder sich gerade im Umbau befinden. Neu ist die große, lichtdurchflutete Schlosshall, die auf dem Grundriss des vorhergehenden Gebäudes errichtet wurde. Parkettboden und Raumgestaltung sind einladend und vermitteln ein Wohlgefühl. Die Halle ist ebenerdig und behindertengerecht und bietet rund 275 Personen Platz.

Bei der größten Veranstaltung im Schloss habe man 600 Personen gezählt, ist Klaus Göbel stolz. Er selbst organisiere diese Tagungen nicht, sondern stelle Unterkunft, Räume, Technik und natürlich Verpflegung zur Verfügung. Letzteres sei auch ein Grund, dass er immer wieder angefragt werde, denn das Küchenpersonal komme den kulinarischen Wünschen der Gäste sehr entgegen. Klaus Göbel sagt mit Überzeugung, dass er den Kauf des Schlosses nie bereut habe. Als Besitzer, Unternehmer und Hausmeister, der selbst im Schloss wohnt, ist er sicher, einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des Baudenkmals geleistet und zudem eine sinnvolle Nutzung gefunden zu haben. Buchenau sei aus allen Himmelsrichtungen in relativ kurzer Zeit gut zu erreichen und biete anders als eine Stadt Natur, Rad- und Wanderwege, Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie – und vor allem – Ruhe.

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