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Vollversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Fulda in Neuhof

Die Vollversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Fulda fand am 07. Februar 2015 im Gemeindezentrum Neuhof statt. Anwesend waren über 200 Führungskräfte aus dem gesamten Kreisgebiet. Inhalt der Vollversammlung war der Jahresbericht des Kreisjugendfeuerwehrwartes, Nachwahl des Kreisjugendfeuerwehrausschusses, Ehrungen und Verabschiedungen, Siegerehrung zum Wettbewerb der Jugendfeuerwehr des Jahres sowie die inhaltliche Jugendarbeit und ein Ausblick in die Zukunft.

Kreisjugendfeuerwehrwart Steffen Hohmann begrüßte alle Anwesenden, zahlreiche Ehrenmitglieder und Gäste. Anschließend stellte er den Jahresbericht der Kreisjugendfeuerwehr Fulda für das abgelaufene Berichtsjahr vor. Zum Jahresende 2014 zählt die Kreisjugendfeuerwehr Fulda 138 Jugendgruppen. Insgesamt sind im Landkreis Fulda 1.865 Mädchen und Jungen Mitglieder in einer Jugendfeuerwehr. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von 6 Jugendlichen. Der Mädchenanteil bleibt mit 26 % stabil. Insgesamt 239 Mitglieder sind aus den Jugendfeuerwehren wieder ausgeschieden. In die Einsatzabteilungen sind 82 Jugendfeuerwehrangehörige übernommen worden. Dies bedeutet im Gegensatz zum Vorjahr ein Minus von 52 Jugendlichen. Mit Bedenken schaute Hohmann auf Jugendfeuerwehren mit Nachwuchssorgen, denn davon seien 30 % aller Feuerwehren betroffen. Hierfür sind künftig die Verantwortlichen gefragt, die hierbei ihren Jugendwehren Hilfestellungen geben müssen. Der Dachverband bietet hierzu ein reichhaltiges Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot an, was entsprechend genutzt werden muss. Es gilt daran zu arbeiten und auch mal neu Wege zu gehen und auch neue Dinge auszuprobieren, denn die Jugendfeuerwehren haben viel anzubieten und brauchen sich nicht hinter den Kulissen zu verstecken.

Die Kreisjugendfeuerwehr Fulda konnte auch im Jahr 2014 wieder auf viele erfolgreiche Veranstaltungen zurückblicken. Zu diesen Veranstaltungen zählten das 40. Tischtennisturnier in Eichenzell bei dem 48 Mannschaften mit 379 Spielern gegeneinander antraten, der Aktionstag mit dem 50-jährigen Jubiläum der Hessischen Jugendfeuerwehr in Marburg sowie die RETTmobil in Fulda. Der Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr auf Kreisebene wurde mit insgesamt 38 teilnehmenden Mannschaften in Ebersburg-Thalau ausgetragen und zum Jahreshöhepunkt gehörte wieder das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager zu Beginn der Sommerferien in Dipperz bei herrlichem Wetter und mit einem anspruchsvollen Programm. Weiter kamen die befreundeten Jugendfeuerwehren aus Kroatien zu Besuch und verbrachten erlebnisreiche Tage im Landkreis sowie eine Woche in Berlin.  Zum 20. Mal konnte der Osthessencup mit den benachbarten Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg und Main-Kinzig in Hünfeld-Mackenzell ausgetragen werden. Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) in Gersfeld-Hettenhausen konnte an 130 Jugendliche übergeben werden und die Prüfung zur Jugendflamme der DJF in den Stufen 2 und 3 konnten 45 Mädchen und Jungen  in Bad Salzschlirf ablegen. Zu einer besonderen Aktion trafen sich die Jugendwehren im Frühjahr in Petersberg und verlegten eine 1500 Meter lange Schlauchleitung um zu demonstrieren, dass Jugendarbeit auch ohne Alkohol möglich ist. Die Aktion mit dem Namen „Laufen statt saufen“ stammt aus dem Nordhessischen Trendelburg-Deisel und war eine Gegenaktion zum „Bier exen“ bei Facebook. Ebenfalls wurden 13 Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen für die Jugendfeuerwehrwarte, Jugendgruppenleiter, Betreuer und Jugendliche durchgeführt und dabei 214 Teilnehmer fortgebildet. Kreisjugendfeuerwehrwart Steffen Hohmann stellte ebenfalls das Ergebnis der Mitgliederbefragung während des Zeltlagers vor und die damit verbundenen Erkenntnisse und Ziele für die künftige Arbeit der Kreisjugendfeuerwehr Fulda. Hierbei stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Jugendlichen mit den angebotenen Aktivitäten, obgleich im feuerwehrtechnischen als auch in der allgemeinen Jugendarbeit, zufrieden ist. Die angebotenen Themen sind abwechslungsreich und die Organisation ist nur von wenigen Angehörigen bemängelt worden. Auch der Informationsfluss verläuft bei allen Gruppen gut. Die Jugendfeuerwehrwarte und Jugendgruppenleiter leisten gute Arbeit und genießen große Beliebtheit. 196 der befragten Mitglieder beurteilten, dass die Betreuer auf ihre Bedürfnisse und Ideen eingehen und auch das feuerwehrtechnische Wissen wird bei fast allen hervorragend vermittelt und verstanden. Bei der Gesamtübersicht kann man sagen, dass nur 1,8 % der Befragten mit ihrem Hobby unzufrieden sind und den Fragebogen überwiegend mit mangelhaft bis ungenügend beantwortet haben. Bei den besonderen Bemerkungen standen die Freizeitaktivitäten ganz klar im Vordergrund. 
Zu den beliebtesten Veranstaltungen zählen das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager, Wettbewerbe, Übungen und die Feuerwehrausbildung in der Praxis. Bei dem Wunsch, „Was sollten die Betreuer anders machen?“, fordern die jungen Leute eindeutig mehr Freiheiten und Vertrauen in sich. Die Kreisjugendfeuerwehr Fulda nimmt sich als Ergebnis einige Ansätze an und möchte sich trotz der guten Umfrage auf keinen Fall auf deren Ergebnis ausruhen. Besonders möchte man sich den „schwachen“ Jugendfeuerwehren widmen und diese unterstützen, allerdings müssen hier die Führungskräfte mitarbeiten. Damit die Führungskräfte der Jugendfeuerwehren auf die Arbeit für ihr Tagesgeschäft und damit verbunden das richtige  Knowhow bekommen, gilt es weiterhin das Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot stets weiterzuentwickeln und mit aktuellen Themenfeldern anzubieten. Verschiedene Schwerpunktthemen sollen in Arbeitsgruppen, Arbeitskreisen und Workshops erarbeiten werden. Dabei soll jeder, der Interesse hat, mitzuarbeiten, die Möglichkeit finden sich einzubringen. Arbeitshilfen für Jugendfeuerwehren sollen ausgearbeitet werden und in Papierform ausgegeben werden, denn man hat festgestellt, dass alles digitale verteilt wird, aber schnell wieder in Vergessenheit gerät. Im Bereich der Wettbewerbe werden in diesem Jahr die Wertungsrichter  entsprechend fortbilden und den Staffelwettbewerb im Bereich des Bundeswettbewerbs eingeführt.

Kein Ausrichter für das Zeltlager im Jahr 2015!
Mit bedenklichen Worten und dem aktuellen Problem, dass es noch keinen Ausrichter für das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager 2015 gibt, wandte sich Steffen Hohmann an die Versammlungsteilnehmer. Er appellierte an die Jugendfeuerwehren, dass dieser Einschnitt eine große negative Tragweite für die Jugendarbeit in den Feuerwehren des Landkreises Fulda haben werde. Hohmann schilderte weiter, dass die Organisation eines Zeltlagers auf Stadt oder Gemeindeebenen fast einem Aufwand für ein Lager auf Kreisebene gleichbleibt. Was sich ändert sind die Teilnehmerzahlen und vielleicht die Dauer. In einem Aufruf an alle Feuerwehren wandte sich der Kreisjugendfeuerwehrwart an die Jugendfeuerwehren zu überdenken, ob nicht doch noch eine Ausrichtung des Kreiszeltlagers in ihrem Ort möglich wäre. Das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager besteht seit über 45 Jahren und hat bei den Jugendwehren einen sehr hohen Stellenwert in ihrem Jahresprogramm. Mit Dankesworten an alle Unterstützer der Jugendfeuerwehrarbeit schloss Steffen Hohmann seinen ausführlichen Jahresbericht ab.
Nachwahl des Kreisjugendfeuerwehrausschuss
Hiernach wurden die fehlenden Positionen des Kreisjugendfeuerwehrausschusses wie folgt nachbesetzt:
Fachbereichsleiter Aus-, Fort- und Weiterbildung: Andreas Fink, Hünfeld-Kirchhasel
Kreisjugendsprecher: Alexandra Gaurun, Dipperz-Armenhof
Kreisjugendsprecher: Nico Müglich, Dipperz
Ehrungen und Verabschiedungen
Für die hervorragend geleistete Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren des Landkreises Fulda wurden Juliane Braun aus Gersfeld-Hettenhausen und Julian Hüfner aus Hünfeld-Mackenzell mit der Florian Medaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Bronze geehrt. Die gleiche Auszeichnung in Silber bekam Matthias Förster aus Rasdorf-Grüsselbach verliehen. Julian Hüfner stellte sein Amt als Fachbereichsleiter Großveranstaltung zur Verfügung und wurde mit einem Geschenk aus dem Gremium verabschiedet.

Motivationswettbewerb
Bei dem sogenannten Motivationswettbewerb, der über das gesamte Jahr durchgeführt wird, sammeln die Gruppen Bonuspunkte für  die Teilnahme an Veranstaltungen auf Kreis- und Gemeindeebene. Diese werden mit Stempeln auf einem Ausweis vermerkt. Die Durchführungen von kulturellen und sozialen Aktivitäten im eigenen Ort werden mit Zusatzpunkten belohnt. Auch die Mitglieder werden bewertet. So zählen die weiblichen Mitglieder im Führungsteam, Mitglieder mit Migrationshintergrund oder Handicap. Eine aktive Mitgliederwerbung mit Öffentlichkeitsarbeit oder die Ausrichtung von Veranstaltungen der Kreisjugendfeuerwehr sind ebenfalls von großem Vorteil.

In dem vergangenen Wettbewerbsjahr haben gesamt 16 Jugendfeuerwehren am Motivationswettbewerb der Kreisjugendfeuerwehr Fulda teilgenommen.

Der Gewinn des ersten Platzes, der an Bad Salzschlirf ging, ist eine Abenteuer-Klettertour im Kletterwald auf der Wasserkuppe und wurde vom Landkreis Fulda gesponsert. Platz zwei darf einen spannenden Tag im Volkswagenwerk in Baunatal verbringen und ging an die Jugendfeuerwehr Hünfeld-Mackenzell/Molzbach. Platz drei ging an die Jugendfeuerwehr Flieden-Buchenrod, die Gäste des Landtagsabgeordneten Markus Meysner sein dürfen und zunächst Werksfeuerwehr des Frankfurter Flughafens besichtigen und anschließend Parlamentsatmosphäre von der Besuchertribüne des Landtages schnuppern dürfen.

Nachfolgend die komplette Platzierung der Jugendfeuerwehren beim Wettbewerb „Jugendfeuerwehr des Jahres“:

Bad Salzschlirf                2375 Punkte
Hünfeld-Mackenzell/Molzbach    1965 Punkte
Flieden-Buchenrod            1935 Punkte
Burghaun-Rothenkirchen        1900 Punkte
Eiterfeld-Leibolz            1890 Punkte
Poppenhausen            1755 Punkte
Gersfeld-Hettenhausen        1750 Punkte
Hünfeld-Michelsrombach        1690 Punkte
Dipperz                1650 Punkte
Burghaun-Steinbach            1495 Punkte
Burghaun                1465 Punkte
Hünfeld-Kirchhasel            1455 Punkte
Gersfeld                1400 Punkte
Künzell-Engelhelms            1305 Punkte
Poppenhausen-Steinwand        1290 Punkte
Hosenfeld-Brandlos            1050 Punkte

Grußworte der Gäste
Erster Kreisbeigeordneter Heiko Wingenfeld dankte für die Einladung und sagte, dass die Feuerwehren das größte Vertrauen genießen, da die Feuerwehr 24 Stunden, rund um die Uhr, helfen. Er betonte, dass der Landkreis gerne die Jugendfeuerwehr unterstützt und das ehrenamtliches Engagement gebraucht wird, selbst dann, wenn die Mitlgliederzahlen sinken. Anschließend überbrachte er Grüße von Bernd Woide, der leider nicht anwesend sein konnte und überreichte der Kreisjugendfeuerwehr Fulda einen Scheck der SV Sparkassenversicherung.

Die Bürgermeisterin der Gemeinde Neuhof, Frau Maria Schultheis gratulierte allen geehrten Feuerwehrkameraden. Die Freizeitaktivitäten der Feuerwehr schweißen zusammen. Heutzutage ist der Zusammenhalt untereinander sehr wichtig und genau aus diesem Grund möchte sie allen danken und wünscht zusätzlich ein herzliches Glückauf.

Der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Michael Kittel grüßte alle anwesenden und bedankte sich gleichzeitig für den guten Job, den alle machen. Ihr vermittelt Werte wie Demokratie und Teamgeist. Einzelkämpfer wären hier fehl am Platz. Er dankte weiterhin den beiden neuen Jugendsprechern und erwähnte, dass die Kreisjugendfeuerwehr Fulda letztes Jahr sehr aktiv war. Zuletzt wünschte er eine glückliche Hand bei allen Entscheidungen und der Versammlung einen guten Verlauf.

Stellvertretender Kreisbrandinspektor Bernd Schädel überbrachte Grüße der Kreisbrandmeister und der Brandschutzaufsicht und des anwesenden Verbandsvorsitzenden Lothar Mihm. Er  gab allen ein paar nachdenkliche Worte mit auf den Weg: „Ihr alle müsst Mitgliederwerbung machen“. Dies könne man am Besten mit der eigenen Jugendfeuerwehr. Mundpropaganda ist die beste Werbung für die Jugend. Da es leider manche Feuerwehren gibt, die keine Jugendfeuerwehr haben, deren Jugendliche daraufhin erst mit 17 Jahren in die Feuerwehr kommen, müssen an dieser Stelle Lösungen gefunden werden. Der Übergang in die Einsatzabteilung ist schwierig, wie man im Jahresbericht sehen kann, doch die Feuerwehren können es sich nicht  erlauben Jugendliche aus der Einsatzabteilung zu verlieren. Somit forderte er auf nach Lösungen dieses Problems zu suchen. Es ist wichtig, dass Jugendliche gerne in die Einsatzabteilung wollen. Zum Abschluss sagte er, dass alle so weiter machen sollen und wir gemeinsam alles in den Griff bekommen.

Gemeindebrandinspektor Hubert Möller schloss sich den Vorrednern und bedankte sich für die Einladung. Die Jugendfeuerwehr ist eine heiße Sache, macht weiter so.

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