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Mit Kindergartenpflicht und Ganztagsschulen zu erfolgreicher Integration

„Einwanderung und Integration – keine Welt für Sprüche, sondern harte Arbeit“ – unter diesem Titel  stand die 67. Jahreshauptversammlung des Arbeitgeberverbandes Osthessen. Gastreferent war der ehemalige Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschowsky, der vor 250 geladenen Gästen über die gesellschaftlichen Herausforderungen mit Migranten berichtete und Lösungsansätze für eine bessere Integrationspolitik präsentierte.

Im Vorfeld hatte Bernhard Juchheim das Thema Einwanderung aus Unternehmersicht beleuchtet. Der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Osthessen betonte, dass bereits in zehn Jahren mehr Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden als nachrücken würden. „Wenn Unternehmen ihren Personalbedarf nicht decken können, droht ihnen ein Wettbewerbsverlust.“ Eine bessere Organisation der Zuwanderung und eine „gelebte Willkommenskultur“ seien daher sinnvolle Instrumente, um ausländische Fachkräfte für die regionalen Unternehmen gewinnen zu können. Wenngleich es in Deutschland derzeit 2,9 Millionen Arbeitslose gebe, könnten diese Menschen dem Fachkräftemangel nicht entgegenwirken. „Viele stehen kurz vor dem Rentenalter oder können aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten.“  Zudem seien 75 Prozent der Erwerbslosen sogar schwer vermittelbar. Für Juchheim steht daher fest: „Wir sind auf Migranten angewiesen.“

Dass Deutschland ein Einwanderungsland sei, stellte Heinz Buschkowsky zu Beginn seiner Rede klar: „Sie müssen nur auf die Straße gehen, um zu sehen, dass es dort nicht nur blonde Zöpfe und weiße Kniestrümpfe gibt.“ Vor dem Hintergrund, dass mittlerweile 20 Prozent der deutschen Einwohner einen Migrationshintergrund haben, mahnte der SPD-Politiker. „Es gelingt uns noch immer nicht, Einwanderer nach unseren Wertevorstellungen zu integrieren.“ Problematisch sei insbesondere die Situation an den Schulen, dabei berichtete der 66-Jährige von seinen persönlichen Erfahrungen als Neuköllner Bürgermeister. 50 Prozent der Migrantenkinder könnten bei Eintritt in die 1. Klasse kaum Deutsch und starten ihre schulische Laufbahn mit uneinholbaren Wissensdefiziten – dies treffe vor allem auf Kinder aus muslimischen Elternhäusern zu. „Diesen Menschen wird von frühester Kindheit an ein System übergestülpt, das nicht den Merkmalen unserer Gesellschaft entspricht.“ Als Beispiele führte Buschkowsky das Tragen von Kopftüchern und die überdurchschnittlich hohe Gewaltbereitschaft junger muslimischer Männer an.  Dabei unterstrich der gebürtige Neuköllner seine bekannte These: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Schließlich habe diese Religion nichts zur Entwicklung unseres Landes beigetragen. Gleichwohl gehören die mittlerweile rund vier Millionen Muslime zu Deutschland. Um insbesondere junge Migranten erfolgreich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren, „müssen wir uns davon verabschieden, dass unser Bildungssystem das beste der Welt ist.“ Buschkowsky sprach sicher daher für eine Kindergartenpflicht und Ganztagsschulen aus, um ausländischen Kindern frühzeitig freiheitliche Werte zu vermitteln.  
Darüber hinaus thematisierte der frisch gebackene Pensionär die aktuelle Flüchtlingspolitik und plädierte für eine rasche Integration der Asylbewerber in den Arbeitsmarkt. Gleichwohl gab er zu bedenken, „dass diese Arbeitskräfte die ersten sind, die bei Auftragsrückgängen freigesetzt werden und in den Jobcentern landen.“ Wenngleich er kein Patentrezept für den Umgang mit der steigenden Anzahl an Flüchtlingen präsentieren konnte, zeigte sich Buschkwosky überzeugt, dass Bildung ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sei. „Wir müssen die Menschen in unsere Wissensgesellschaft holen und ihnen die nötige Unterstützung bieten.“

In der verbandsinternen Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes stand die turnusmäßige Vorstandswahl auf dem Programm, die im Zweijahresrhythmus erfolgt. Neu im Team sind Richard Nüchter, Geschäftsführer der Werner Holding GmbH, Oliver Wehner als Prokurist der Wehner Lebensmittel GmbH und Co. KG und Sebastian Wassermann, Geschäftsführer der Wassermann Technologie GmbH.  Die scheidenden Vorstände Monika Hauß-Schmid (Werner Schmid GmbH), Wolfgang Wehner (Wehner Lebensmittel) und Reinhold Werner (Werner-Gruppe) wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Wiedergewählt wurden Alois Früchtl (Sparkasse Fulda), Dr. Stefan Geyler (Mehler AG), Wilhelm Lang (Technolit) und Dr. Stephan Wagner (Fahrzeugteile Wagner).  Derzeit sind rund 250 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Handel und Soziales im Arbeitgeberverband Osthessen organisiert.

Zum Bild: Trafen sich zur 67. Jahreshauptversammlung des Arbeitgeberverbandes Osthessen in der Fuldaer Orangerie: Brigitte Juchheim, Reinhold Werner, Monika Hauß-Schmid, Arbeitgeberverbandsgeschäftsführer Manfred Baumann, Wolfgang Wehner, Sebastian Wassermann, Heinz Buschkowsky, Richard Nüchter, Bernhard Juchheim, Stefan Geyler, Dr. Stephan Wagner und Alois Früchtl (von links).

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