Logo

Delegation von „Mor Salkim“ aus Partnerregion Bursa besucht Landkreis Fulda

Nach dem Willen beider Vertragsparteien soll die vor fünf Jahren geschlossene Partnerschaft zwischen der türkischen Provinz Bursa und dem Bundesland Hessen in einen lebendigen Austausch auf den unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen münden. An diese Aussage erinnerte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld, als er zwei Vorstandsmitglieder der Frauenrechtsorganisation „Mor Salkim“ im Landratsamt begrüßte.

2014 wurde im Rahmen der Regionalpartnerschaft ein Projekt mit „Mor Salkim“ gestartet, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Situation von Gewalt beziehungsweise Zwangsheirat bedrohter Frauen und Mädchen zu verbessern. Bereits im Oktober 2013 waren Gäste aus Bursa zu Besuch, um sich einen ersten Überblick über bestehende Gewaltschutzprojekte in der Region zu verschaffen. Beim Gegenbesuch im März 2015 entstand der Gedanke, Vorstandsfrauen von „Mor Salkim“ über einen längeren Zeitraum einzuladen, damit sie Gelegenheit erhielten, tiefere Einblicke in die Arbeit vor Ort zu gewinnen.

Vom 8. bis zum 25. Juni absolvieren nun Burcu Üzümcüler und Iclay Polat auf Einladung der Hessischen Staatskanzlei sowie der Violeta gGmbH ein Praktikum in Einrichtungen der Landkreise Fulda, Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg, der Stadt Fulda sowie der Arbeiterwohlfahrt Südhessen und des Weißen Rings. Die weiteren Projektpartner, die sich ebenfalls in der Osthessischen Initiative gegen Gewalt im Namen der Ehre engagieren, sind die Hochschule Fulda, „Solwodi“, der Sozialdienst katholischer Frauen, pro famila Fulda, der AWO-Kreisverband Fulda und die Landesmusikakademie Hessen.

Die beteiligten Institutionen haben ein Programm aus Gesprächen, Besichtigungen und Begegnungen zusammengestellt, mit dem die Erfahrungen des letzten Besuchs vertieft, Projektideen zum Thema Gewaltschutz, insbesondere unter dem Aspekt der Prävention, erweitert, längerfristige Netzwerk-beziehungen zwischen „Mor Salkim“ und den Partnern geknüpft sowie Informationen über den Aufbau des deutschen Sozialsystems gegeben werden sollen. Zudem geht es darum, dass die beiden Frauenrechtlerinnen über Gewaltschutzkonzepte in ihrer Heimat berichten, um so ein gegenseitiges Lernen zu ermöglichen.

Gegenüber den türkischen Besuchern stellte Erster Kreisbeigeordnete Dr. Wingenfeld vor allem die zentrale Lage des Landkreises Fulda, seine mittelständisch geprägte Wirtschaftsstruktur mit der hessenweit niedrigsten Arbeitslosenquote und die hohe Lebensqualität heraus. Der Landkreis sei Gesundheits- und Bildungsregion und nicht zuletzt durch den Innovationsmotor Hochschule Fulda auch international gut aufgestellt. Die deutschen Gastgeber erfuhren unter anderem, dass die Provinz Bursa bei der Frauenförderung in der öffentliche Verwaltung eine Vorreiterrolle in der Türkei einnimmt.

Neben dem Empfang mit anschließendem Mittagessen in der Kantine des Kreishauses, wo auch Landrat Bernd Woide zu der Gruppe stieß, beinhaltete die Hospitanz in Einrichtungen des Landkreises Besuche der Schutzambulanz im Zentrum Vital mit einer Vorstellung der „Solwodi“-Beratungsstelle, des Fachdienstes Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt sowie des Kompetenzzentrums für Sprache und Erziehung in Petersberg. Für die Organisation des Programms zeichneten die Kreis-Mitarbeiterinnen Edeltraud Weider, Heike Fichte-Schmitt und Michaela Romeis verantwortlich.

Categories:

Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft