Musik, Clownerie und Stimmungszauber in der JVA Fulda
Bombastisch im wahrsten Sinne des Wortes waren „The Bombastics“, die auf Vermittlung von Theater hinter Gittern in der JVA Fulda zu Gast waren. Anstaltsleiter Winfried Michel bezeichnete sie bei der Begrüßung als „die weltbesten Clowns“.
Schon nach den ersten Tönen, die „Strangeman – mit dem krähenfarbenen Anzug und weißem Gesicht“ (Thomas Münzer – Musiker, Clown), „Männlein – mit der kleinen Melone und dem Kontrabass“ (Jürgen Demant – Clown, Kontrabass) und „Dörych – mit dem Akkordeon und den fliegenden Röcken“ (Doris Friedmann – Clownin, Akkordeon) auf ihren Instrumenten erzeugten, garniert mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik, kamen die Inhaftierten im Andachtsraum in Stimmung, die nicht mehr abriss. Es war ein regelrechter clownesker Ritt gepaart mit witzigen Texten und gefühlvoll – feinsinniger Musikalität. Das die Inhaftierten nicht nur Konsumenten der Darbietungen waren, sondern selbst mitaggieren durften, sei es mit rezitierten Gesangspassagen oder Mittun, steigerte noch den Unterhaltungswert. The Bombastics vereinnahmten die Zuhörer voll und ganz. So wurden auch englische Texte, wenn auch nicht übersetzt, so doch durch deren komödiante und instrumentale Darbietung verständlich. Mit Liedern wie „La Poesie“ gab es auch beruhigende, feinsinnige Musik. Sechzig Minuten waren wie im Flug vergangen und die drei Akteure kamen nicht umhin den lautstraken mit reichlich Beifall unterstützten Zugabewunsch zweifach zu erfüllen. Mit dem bekannten Rock´n´Roll – Titel von Elvis Presley „Heartbreak Hotel“ in freier deutscher Übersetzung von The Bombastics endete die von Theater hinter Gittern finanzierte Veranstaltung, die für Abwechslung im „Knastalltag“ sorgte und lange Gesprächsstoff bieten wird.