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Vorstandsarbeit in Vereinen muss neu gedacht werden / Zukunftswerkstätten im Rahmen von „Engagement braucht Leadership“

Lust auf einen Vorstandsposten? Auf ehrenamtlicher Basis? Wenn Sie mit verhaltener Begeisterung auf diese Fragen reagieren, dann sind Sie mitten in einem Zukunftsthema, dem sich viele Vereine stellen müssen. Nachwuchsgewinnung ist nämlich die eine Sache. Aus Überzeugung Führung zu übernehmen, eine andere. 

Allein in Hessen gibt es 45.000 Vereine, in denen sich rund zwei Millionen Menschen mit Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement einbringen. Die Zahl der Engagierten, die als Funktionsträger tätig sind, nimmt jedoch ab. Ehrenamtliche Vorstandsposten neu- oder nach zu besetzen, ist für viele Vereine zunehmend eine Herausforderung.

Die Unterstützung von Personen in Vorstandsämtern sowie die Gewinnung, Qualifizierung und Nachbesetzung neuer Vorstände stehen im Mittelpunkt des Programms „Engagement braucht Leadership“ (EbL), das von der Robert-Bosch-Stiftung bereits in 2011 aufgelegt wurde. Seit Oktober 2014 ist ein Fuldaer Team – als eines von insgesamt 13 Teams in Hessen – Mitglied des EbL-Förderprogramms. Das Fuldaer Team setzt sich zusammen aus dem Treffpunkt Aktiv – der Servicestelle für alle freiwillig Engagierten im Landkreis Fulda – , dem AWO-Kreisverband Fulda, dem Kreisfeuerwehrverband Fulda sowie der Vereinsgemeinschaft Rothemann.
Im Rahmen dreier Zukunftskonferenzen, die vom Fuldaer Werkstatt-Team unter dem Motto  “Vorstandsarbeit neu gedacht und in Führung gehen!“ ausgerichtet wurden, diskutierten insgesamt rund 180 Interessierte über die Herausforderungen zukünftiger Vereinsarbeit. Input zum Thema Nachhaltigkeit, die auch ein Ziel von Vereinsarbeit sein sollte, hatte Gastreferentin Dr. Kerstin Wingenfeld von der W-E-G Stiftung & Co. KG geliefert. Ein interdisziplinärer Austausch fand bei den „World Cafes“ statt. Dort wurde unter anderem über aktuelle Vereinsthemen, über Stärken und Nutzen von Vereinen sowie über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen diskutiert und Visionen zur Vereinsarbeit der Zukunft entwickelt.

Laut dem Fuldaer Werkstatt-Team wurden folgende Kernbotschaften erarbeitet: „Vereinsleben und -arbeit müssen greifbar gemacht werden und dürfen nicht durch zu viel Bürokratie und fehlende rechtliche Unterstützung erschwert werden. Vereinsarbeit braucht mehr Akzeptanz, Offenheit, Wertschätzung und Anerkennung – in der Öffentlichkeit, durch die Politik, aber auch durch die Arbeitgeber. Vereinsvorstände müssen entlastet werden, indem Verantwortung auf mehreren Schultern verteilt wird.“

Aus den angestrebten Zielen und den daraus abgeleiteten Aufgabenstellungen sollen nun im ersten Schritt die Vereins-Adressdatenbank, die beim Treffpunkt aktiv geführt wird, stetig aktualisiert und das Fortbildungsprogramm „Qualifikation im Ehrenamt“ mit gezielten Angeboten zur Vorstandsarbeit erweitert werden. Mittelfristig ist angedacht, mit anderen hessischen Werkstattteams ein Internetportal zur Vereinsförderung und -beratung aufzubauen.
Für den Herbst 2015 sucht das Werkstatt-Team Vereine aus Stadt und Landkreis, die bereits praktische Erfahrungen in Sachen Umstrukturierung gesammelt haben und darüber berichten möchten. Diese Erfahrungswerte wird das Werkstatt-Team für das nächste Zukunftstreffen aufgreifen. Wer Interesse hat, kann sich beim Treffpunkt Aktiv telefonisch unter 0661-6006-478 oder per E-Mail unter treffpunkt-aktiv@landkreis-fulda.de melden.

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