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Die Kelten auf der Wasserkuppe: Ausstellungseröffnung

Die Rhön hat eine weit zurückreichende keltische Tradition. Siedlungsschwerpunkt war die Milseburg. Dort fanden im Sommer 2014 neue Grabungen statt. Ergebnis: Die Kelten haben hier schon früher intensiv gesiedelt als angenommen. Nun ist den Rhöner Kelten eine kleine Sonderausstellung gewidmet. Im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe geben Exponate und Infotafeln einen Überblick über die keltische Vergangenheit der Rhön. Die Ausstellung ist bis Ende August 2015 täglich geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Die keltische Kernanlage auf der Milseburg reicht bis ins 5. Jh. vor Christus zurück und ist damit deutlich älter als gedacht. Neue Funde im Sommer 2014 bestätigen diese Aussage. Die mehrwöchige Grabung war von der Stadt- und Kreisarchäologie und dem Vorgeschichtlichen Seminar der Universität Marburg in Kooperation mit dem Naturpark und UNESCO-Biosphärenreservat Rhön durchgeführt worden. Die Grabungen werden in diesem Sommer fortgeführt.

„Wir sind stolz auf unser keltisches Erbe“, sagte der Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön Torsten Raab bei der Eröffnung der Ausstellung und dankte allen Beteiligten für ihre Unterstützung. Dies gilt in besonderer Weise für den Stadt- und Kreisarchäologen Dr. Frank Verse. Der verweist auf das breite Spektrum der kleinen Ausstellung. Es reicht von Geräten und Werkzeugen über einen Reibstein sowie eine Drehmühle zum Mahlen des Korns bis hin zu Resten zweieinhalb tausend Jahre alter Schmuckstücke und umfasst auch Keramikteile und rekonstruierte Gefäße. Kompakte Texte führen in die Welt der Kelten ein.

Mit 50 Hektar umwehrter Fläche war die keltische Siedlung an der Milseburg durchaus beachtlich, unterstreicht der Bürgermeister der Gemeinde Hofbieber, Markus Röder. Für ihn sind die Ausgrabungen sowie die darauf aufbauende Ausstellung ein wichtiger Beitrag zur Heimatkunde. Diese Einschätzung teilt auch Raab. Das Biosphärenreservat Rhön widme sich nicht nur der Erhaltung und Entwicklung der heimischen Natur, sondern wolle auch dazu beitragen, die Kultur- und Siedlungsgeschichte der Rhön zu wahren.

Die aktuell auf der Wasserkuppe gezeigte Ausstellung findet bewusst zeitlich parallel zur kürzlich eröffneten großen Rhön-Ausstellung im Fuldaer Vonderau Museum statt. Auch Vonderau hatte an der Milseburg gegraben.

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