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Theaterworkshop der tegut… Klasse 15 im Bildungsunternehmen Dr. Jordan

Auch wenn Molières „Der eingebildete Kranke“ aus dem 17. Jahrhundert stammt, hat der Inhalt keinesfalls an Aktualität verloren. Das jedenfalls stellten die tegut…-Studierenden der Klasse t…15 des Bildungsunternehmens Dr. Jordan vor über 50 Gästen, darunter Vertreter der tegut… Geschäftsleitung, Mitarbeitende und auch die Studierenden der Klasse t…14, jetzt unter Beweis.

Gemeinsam mit den Theaterpädagoginnen Pia Maria Sturm und Cordula Hein hatten die 13 „Laienschauspieler“ über vier Tage hinweg ihren Auftritt vorbereitet. Mit Sprachübungen, Improvisationen in verschiedenen Gruppenkonstellationen und Yoga wurde die anfängliche Skepsis der Teilnehmer schnell genommen. Mit einer „motivierten und engagierten Truppe“, so stellten die Theaterpädagoginnen fest, wurden insbesondere die Fragen, was Krankheit und kranksein bedeutet, erörtert. Deutlich wurde dabei auch, dass dies zentrale Elemente sind, die heute immer stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken.

Die gelungene Mischung von modernem Zeitbezug und traditionellem Stück hob auch Thomas Gutberlet, tegut…-Geschäftsführer, besonders hervor. Darüber hinaus zeigte er sich überrascht, wie viele persönliche Facetten die Studierenden in die Darstellung einbringen konnten. „Wir lernen Sie in diesem Projekt von einer ganz anderen Seite kennen.“ Die Integration des Theaterworkshops in den Studien- und Ausbildungsalltag der tegut…-Studierenden habe daher einen ganz besonderen Mehrwert für die Persönlichkeitsentwicklung.

Pia Maria Sturm und Cordula Hein im Gespräch
Kontakt zu den Menschen im Fokus
Wie sind Sie zur Theaterpädagogik gekommen?
Pia Maria Sturm:  Bereits zu Schulzeiten war ich im Schultheater engagiert. Nach meiner Schauspielausbildung, hat mir die Theaterpädagogik die Möglichkeit gegeben, stärker mit anderen Menschen zu arbeiten.
Cordula Hein: Bei mir war es ganz ähnlich. Die Theaterpädagogik ist einfach mein innerer Antrieb.

Was fasziniert Sie an der Theaterpädagogik?
Pia Maria Sturm:  Der Kontakt zu den Menschen und zu sehen, wie sich etwas von innen heraus bei ihnen entwickelt, ist ganz spannend.
Cordula Hein: Besonders bei Laien merkt man, wie es „Klick“ macht. Diese Entwicklung zu verfolgen, macht großen Spaß.

Wie erschließen Sie sich Menschen, die noch nie geschauspielert haben?
Cordula Hein: Mit verschiedenen Sprachübungen, Gruppenimprovisationen bis hin zu Yoga-Übungen führen wir an das Thema heran. Es ist einfach ein Entwicklungsprozess. Am Anfang bestehen oftmals Skepsis und Zurückhaltung, aber je mehr Zeit wir miteinander verbringen, desto besser klappt es und umso mehr Spaß bereitet es allen.
Pia Maria Sturm: Der Knoten platzt meist am zweiten oder dritten Tag, dann können sich die Workshop-Teilnehmer richtig auf das Projekt einlassen.

Was war Ihre Motivation, das Stück „Der eingebildete Kranke“ neu zu interpretieren?
Pia Maria Sturm: Uns hat die Frage beschäftigt, was uns heutzutage eigentlich krank macht. Ab wann ist kranksein eine Krankheit? Und was ist kranksein überhaupt?
Cordula Hein: Ich habe darüber hinaus das Gefühl, dass die jungen Leute heutzutage häufiger krank sind als früher. Und vielleicht hilft eine Krankheit auch, sich bestimmten Situationen zu entziehen.

Bild: h.l.n.r.: Daniela Schreiber, Seyit Eroglu, Julien Kühn, Patrick Schellhorn, Malou Pentner, Taner Sert (alle tegut… Studenten), Pia Maria Sturm und Cordula Hein (beide Theaterpädagoginnen), Tom Hanning und Jonas Winkler (tegut… Studenten)

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