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Ein geheimer Codex, viel Spaß und ein kulinarisches Verwöhnprogramm

Es war wie eine kleine Zeitreise. Zwei Mönche teilten gleich zu Beginn des Abends Fackeln aus und schritten mit den Premieren-Gäste durch den Schlossgarten, bevor es eine steile Wendeltreppe hinunter in die „Unterwelt Fuldas“ ging. Dort beeindruckte der stimmungsvoll erleuchtete und mit gregorianischen Gesängen erfüllte Wappensaal mit seinem urigen Ambiente und mittelalterlicher Deko inklusive Zinnbechern auf den Tischen.
Als dann die „Äbtissin Ludowiga“ (Marianne Blum) auftrat und die Geschichte um den geheimen Codex ihren Lauf nahm, war man endgültig in der Welt der Raubritter, Klosterbrüder und Ordensschwestern angekommen und konnte sich plötzlich vorstellen, dass man sich genau hier im Wappensaal unter dem Maritim in einem authentischen Raum des ursprünglichen Kloster befindet, das einst, inmitten der wilden Wälder Buchoniens die Keimzelle der Stadt Fulda bildete.
Dass die Geschichte zündete, dazu trugen aber nicht nur das Ambiente, das Thema des Stückes und die sehr gut aufgelegten Darsteller bei, sondern auch die Zuschauer, die spontan Rollen in dem Stück übernahmen und geschickt in die Handlung integriert wurden. Ja, der ganze Saal war zeitweilig auf den Beinen, um Teile eines verschwundenen Schriftstücks zu finden. In Rückblenden wurde dann immer weiter entschlüsselt, weswegen das gesuchte Schriftstück wichtig ist und was es mit dem geheimnisvollen „Codex Eberhardi“ zu tun hat, der ja tatsächlich am Anfang der Geschichte Fuldas steht und damit einen realen Bezug zur Stadtgeschichte in das Stück integrierte. Dass die Liebesgeschichte zwischen dem Novizen Alwin und der jungen Nonne dazu erfunden ist, tat dem keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie fügte der Handlung eine pikante Note hinzu und führte zu einigen sehr lustigen Szenen. Ebenso wie die stark gezeichneten Charaktere der Mönche Gottfried (Michael Günther), Eberhard (Christoph Leipold) und Barnabas (Christoph Günther), der mit seiner Leibesfülle und seiner derben Art an den sympathischen Raufbold „Bruder Tuck“ aus Robin Hood erinnerte und für viele Lacher sorgte. Gänsehaut verursachte dagegen der Auftritt des Raubritters (Christian Hartmann), der in historischem Fechten ausgebildet ist und diese Fähigkeit auf beeindruckende Weise zeigte.
Fazit: Dieses neue Produktion der Eventagentur WUNDERLAND hat alles, was einen unterhaltsamen Abend garantiert und es ist in dem Zusammenspiel der Faktoren authentischer Ort, historischer Bezug zur Stadt, gute Schauspieler, und Publikumsbeteiligung eine echte Alternative zu den üblichen Krimidinner-Angeboten.

Nächste Termine:
• 20.11.2015
• 18.12.2015
• 15.01.2016
• 05.02.2016

Hotel Maritim, Pauluspromenade 2, 36037 Fulda
Show + 3-Gang-Menü: 69 €
Infos und Tickets im Maritim: 0661-282-0
online unter info.ful@maritim.de

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Kultur & Unterhaltung