Algermissen besucht Großmastbetrieb – Bischof wünscht sich mehr Betriebe mit artgerechter Tierhaltung
Auf Einladung des Kreisbauernverbandes Fulda besuchte Bischof Heinz Josef Algermissen am Montag den Großmastbetrieb zur Schweinezucht von Peter Kömpel jr. in Großenlüder. Dort zeigte sich der Bischof beeindruckt: Wie die Schweine sich innerhalb vorgegebener Bereiche bewegen könnten, sei artgerecht. Fast erinnere ihn die Anlage an „Ferien für Schweine“. Wenn er seine Eindrücke in menschlichen Kategorien formulieren würde, dann wären die Tiere wohl glücklich.
Die Besichtigung des Betriebs erfolgte auf Einladung des Kreisbauernverbandes Fulda, damit sich der Bischof ein Bild von der Arbeit in einem Großbetrieb machen könne. Denn Algermissen hatte in der Vergangenheit, seinerzeit auch mit Hinblick auf die Fastenzeit, dafür plädiert, die Menge des Fleischkonsums zu reduzieren, stattdessen auf weniger, dafür aber qualitativ hochwertig erzeugtes Fleisch zurückzugreifen. Bei dessen Erzeugung werde das Wohl des Tieres stärker berücksichtigt.
Der Betrieb in Großenlüder gilt mit 1200 Schweinen als moderner Vorzeigehof konventioneller Tierhaltung. Er verfügt über eine computergesteuerte Sortieranlage, die die Zusammensetzung des Futters vom Wachstumsstand der Schweine abhängig macht, und verwendet bei der Aufzucht der Schweine ätherische Öle und Wellnessmusik. Man arbeite nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auch das Tierwohl berücksichtigten, so Inhaber Peter Kömpel jr. Seine Erzeugnisse vertreibt der Betrieb sowohl über einen firmeneigenen Hofladen wie auch in ausgewählten Filialen einer Supermarktkette.
Die Schweine lebten wohl ganz anders als in manch anderen Betrieben, befand Bischof Algermissen, und forderte, dass viel mehr Betriebe ihre Tiere so halten müssten.