Fuldaer Nachrichten

Fulda. Abwechslungsreich, gesund und bunt war der Speiseplan, den fünfzehn Teenager in der Lernküche der Volkshochschule des Landkreises Fulda vier Tage lang erkochten. Mit knackigem Gemüse, frischem Fleisch und fruchtigen Nachtischen bereiteten sich die jungen Köche nach den vielen Feiertagen ihre eigenen leckeren Menüs zu. Und das ganz ohne Fer-tigprodukte oder Gewürzmischungen.

Fotos (27): Max Colin Heydenreich

„Wir kochen hier nur mit frischen und reinen Produkten“, erklärte Kursleiterin Brigitte Kamke angesichts der vielen bunten Paprika, Champignons, Zucchini, Kräuter und Gewürze, die in der Küche auf ihre Verarbeitung warteten. Was nach dem Einkaufen noch geordnet in gro-ßen Körben lag, wurde nach einer kurzen Rezeptbesprechung schnell geschnitten, gewürzt und zubereitet. In kleinen Gruppen starteten die jungen Köche mit den Gerichten, die auf das jeweilige Tagesmotto abgestimmt waren. „Wir haben einen Fleischtag, einmal essen wir Fisch, dann gibt’s Pute und am letzten Tag vegetarisch.“ Für zusätzliche Abwechslung auf dem Speiseplan sorgte, dass jede Gruppe ein anderes Gericht mit passender Beilage und Salat zubereitete, sodass täglich verschiedenste Speisen auf den Tisch kamen. Diese wur-den dann gemeinsam probiert und gegessen.

Doch bis es soweit war, hackten die jungen Hobbyköche fleißig Kräuter, putzten Salat oder brieten Fleisch. „Warum kocht denn das Wasser noch nicht?“ hörte man aus der einen Ecke, eine andere Gruppe suchte Salz, die Kursleiterin erklärte währenddessen einigen Teena-gern, wie man aus einer Putenbrust Geschnetzeltes schneidet, und die Frage: „Hast du dir eigentlich schon die Hände gewaschen?“ hing unbeantwortet in der Luft, die schnell von lec-kerem Essensduft durchzogen wurde.

Viele Teilnehmer hatten zuvor schon Zuhause erste Erfahrungen in der Küche sammeln können, doch dass sie plötzlich ganz alleine kochen oder backen sollten, das ist den meisten dennoch etwas fremd gewesen. „Ich brate heute zum ersten Mal Fleisch, aber aufgeregt bin ich nicht“, erzählte Tom, der sich zusammen mit zwei Freunden angemeldet hatte. „Meine Mutter hat mir von dem Kochkurs erzählt und dann sind wir auf die Idee gekommen mitzu-machen“, erklärte der Dreizehnjährige, der in dem Kurs „viel gelernt“ hat.

„Unsere selbst zubereiteten Menüs schmecken besonders gut“, war sich der vierzehnjährige Maximilian sicher und während er gekonnt Zucchini schnitt, erzählte er, dass im Kochkurs Wert auf gesunde und frische Zutaten gelegt wird. Das schien aber für keinen Teilnehmer ein Problem zu sein, denn alle waren mit Spaß und Eifer bei der Sache und konnten berichten, dass das Essen bisher fast immer geschmeckt hatte. Und wenn doch einmal etwas schief ging, dann wussten die jungen Köche sich unkompliziert und schnell zu helfen. „Uns ist schon ein Kuchen viel zu dunkel geworden und auch der Reis war angebrannt“, lachte die vierzehnjährige Julia, „dann haben wir einfach etwas Neues gekocht, das schnell geht, zum Beispiel Nudeln.“

„Wir halten uns noch sehr an die Rezepte und wenn mal etwas falsch gemacht wird, weiß man nicht, wie man es korrigieren kann“, stellte Maximilian dann auch als einziges Manko fest und sein Freund Jeremias ergänzte: „Uns fehlt halt einfach noch die Erfahrung.“ Aber wo kann man die schneller sammeln als im Kochkurs?

Dass der Kochkurs für viele keine einmalige Sache, sondern der Einstieg in das Kochen schwierigerer Gerichte war, wurde schnell deutlich. „Bisher habe ich Zuhause eher so die Standardgerichte gekocht, Nudeln oder so“, erinnerte sich die vierzehnjährige Jana. Aber das soll sich jetzt ändern, denn sie ist sich sicher, dass das Gelernte „auch daheim fortge-setzt wird“. Dann wird auch die Erfahrung nicht mehr lange auf sich warten lassen und aus den jungen Hobbyköchen werden noch richtige Profis in Sachen abwechslungsreiches, ge-sundes und frisches Essen – egal ob mit oder ohne Rezept.