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„Auszeitklasse“ offiziell eröffnet – Kooperationsprojekt von Landkreis und Stadt Fulda sowie Staatlichem Schulamt

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Fulda. „Sei freundlich!“ und „Halte Ordnung!“ – diese zwei Grundregeln prangen in großen Lettern auf einer roten Pinnwand im Klassenraum der Auszeitklasse, die seit dem 1. Dezember 2008 von sechs Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis und der Stadt Fulda besucht wird. Klare Regeln und feste Strukturen helfen den Kindern der Klassenstufe 1 bis 6 bei der Bewältigung ihrer Lern- und Verhaltensprobleme, mit denen sie in Schule und Elternhaus schon längere Zeit aufgefallen und angeeckt sind. In der Auszeitklasse bekommen sie über drei oder vier Monate eine intensive Förderung von Lehrkräften und Sozialpädagogen. Das Ziel ist die ReIntegration in die Stammschule anstelle einer dauerhaften Unterbringung in einer Förderschule.

Fotos (21): Max Colin Heydenreich

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Nachdem Ende Oktober der Landkreis und die Stadt Fulda sowie das Staatliche Schulamt die Einrichtung einer Auszeitklasse schriftlich besiegelt hatten, wurde sie am gestrigen Freitag offiziell durch den Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld, Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel und Heidtrud Paschmann vom Staatlichen Schulamt eröffnet.

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Die Idee der Auszeitklasse geht auf das Netzwerk für Erziehungshilfe zurück, das im Jahr 2004 von der Jugendhilfe des Landkreises und der Stadt Fulda sowie dem Staatlichen Schulamt gegründet wurde und einmalig in Hessen ist. Dass es vier Jahre bis zur Realisierung gedauert hat, ist laut Dr. Wingenfeld darauf zurückzuführen, dass es lange keine geeigneten Räumlichkeiten und entsprechende Personalstellen gegeben habe.

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Im vergangenen Jahr änderten sich die Rahmenbedingungen – die Hausmeisterwohnung der Winfriedschule wurde frei und schien die idealen Voraussetzungen für eine Auszeitklasse mitzubringen. Auch die Personalfrage konnte geklärt werden – zwei Lehrkäfte und zwei Sozialpädagoginnen kümmern sich nun um eine intensive Förderung der Kinder.

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„In der Auszeitklasse können sich die Kinder selbst finden, sich neu strukturieren und einen neuen Anfang machen“, erklärte Heidtrud Paschmann. Dabei laufe es zwar nicht immer problemlos und harmonisch ab, dennoch gebe es die Rückmeldung der Eltern, dass die Kinder die Situation als sehr positiv empfänden und gern in die Auszeitklasse kämen.

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Eine Anmeldung für die Auszeitklasse ist allerdings nicht möglich, sondern die Schulen mel-den förderbedürftige Kinder an das Netzwerk. Dort entscheidet eine Steuergruppe, welche Kinder aufgenommen werden – Voraussetzung für die Aufnahme ist die Zustimmung der Eltern.

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Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel sprach angesichts dieses Modells von einer „Vorreiterrolle der Region“ und geht davon aus, dass es nicht bei einer Auszeitklasse bleiben wird. Der Erste Kreisbeigeordnete erklärte: „Wir können es uns nicht erlauben, diese Kinder und Jugendlichen nicht zu fördern. Wir dürfen schlichtweg niemanden auf der Strecke lassen!“

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Abschließend wünschte er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Kraft und Energie sowie den erhofften Erfolg, um die Kinder auf einen anderen Entwicklungsweg zu bringen. Im Anschluss an die Feierstunde wurden die neuen Räumlichkeiten des Netzwerks für  Erziehungshilfe besichtigt, das in der Leipziger Straße – knapp 200 Meter von der Auszeitklasse entfernt – ein neues Domizil gefunden hat.

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