Fuldaer Nachrichten

Hilders. Der Landkreis Fulda werde sich weiterhin dafür einsetzen, auch im ländlichen Raum ein qualifiziertes schulisches Angebot vorzuhalten. Diese Zusage gelte unabhängig von der Bereitstellung zusätzlicher Bundes- und Landesmittel, wie dies im Zuge der Konjunk-turprogramme zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise geplant sei, erklärte Landrat Bernd Woide anlässlich der offiziellen Übergabe von neuen Räumlichkeiten an der Ulstertalschule in Hilders für die Schaffung eines Ganztagsangebots. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“

Die Verpflichtungen aus der Schulträgerschaft bezeichnete Landrat Woide neben weiteren Infrastrukturmaßnahmen als Kernaufgabe der Kreispolitik. Dies habe bereits in der Vergangenheit gegolten und werde in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Dabei sei die Vorhaltung eines qualifizierten schulischen Angebots im gymnasialen Bereich auch außerhalb der Stadtregion, so Woide, kein Selbstzweck. Vielmehr komme damit der Landkreis Fulda gerade vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen seiner regionalpolitischen Verantwortung nach.

Zufrieden äußerte sich Landrat Woide, dass sich die dunklen Wolken über der Ulstertalschule, was die Einhaltung von Klassengrößen angehe, verzogen hätten. Dennoch forderte er die Eltern auf, weiter um den Erhalt ihres Gymnasiums durch ein entsprechendes Anmeldeverhalten zu kämpfen. Zu den neu geschaffenen Räumlichkeiten für das Ganztagsangebot betonte Woide, dass der Landkreis lediglich die äußere Hülle schaffen könne, um die Schule durch eine konzeptionelle Weiterentwicklung ihrer Bildungs- und Erziehungsinhalte mit Leben zu füllen.

248.000 Euro in Erweiterung investiert

Für die Erweiterung der Ulstertalschule, die bereits Mitte 2007 Gegenstand von Überlegun-gen war und durch die Einführung des Ganztagsangebots unaufschiebbar wurde, hat der Landkreis Fulda insgesamt 248.000 Euro investiert. Im Erdgeschoss sind eine Mediothek, ein Stillarbeitsraum sowie eine Schulküche entstanden. Im ersten Obergeschoss konnte ein zweiter Informatikraum geschaffen werden. Auch wurden in der Verwaltung sowie in verschiedenen Klassenräumen EDV-Leitungen erweitert und neue PCs sowie eine Telefonanlage installiert.

Schulleiter Mathias Dickhut bedankte sich beim Landkreis für die langjährige Unterstützung des Schulstandorts und stellte fest, dass die Ulstertalschule nach Abschluss der Baumaßnahme noch schöner und attraktiver geworden sei. Leitender Schulamtsdirektor Martin Kremer sprach von einem weiteren Meilenstein in der Entwicklung der Ulstertalschule. Gerade als Gymnasium im ländlichen Raum verfüge die Schule nunmehr über optimale Unterrichts- und Lernbedingungen und sei für die Herausforderungen des modernen Bildungswesens gut aufgestellt.

Kindern langen Schulweg ersparen

Die Glückwünsche der drei Ulstertalgemeinden Hilders, Tann und Ehrenberg verband Bürgermeister Hubert Blum mit der Aufforderung, dafür Sorge zu tragen, dass nach der vierten Grundschulklasse möglichst viele Schülerinnen und Schüler den Weg in die Ulstertalschule finden würden. Auch Schulelternbeiratsvorsitzende Ingrid Wisotzki will sich für eine hohe Übergangsquote einsetzen, um den Schülern in jungen Jahre lange Schulwege zu ersparen. Schulsprecherin Lisa Dorst freute sich über die zusätzlichen Möglichkeiten zum selbständi-gen Lernen.

Die kirchliche Weihe nahmen Pfarrer Günter Wondrak und Pfarrerin Friedericke Quapp vor, die darum betete, dass in die neuen Räume auch die Ehrfurcht vor Gott Einzug halten möge, damit „Wissen dem Leben dient“. Die Feierstunde wurde von der Chor- und Rhythmusgruppe der Ulstertalschule unter Leitung von Axel Daniel musikalisch umrahmt, die Melodien aus dem Musical „Hair“ vortrug. Am Nachmittag bestand bei einem Schnuppertag für die vierten Klassen der benachbarten Grundschulen Gelegenheit, das Ganztagsangebot in Augenschein zu nehmen.