Organspende rettet Leben – JuLis starten Initiative
Fulda. Die Jungen Liberalen (JuLis) im Landkreis Fulda sehen mit Sorge die sinkende Zahl von Organspendern in Hessen. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) berichtet, ist in keinem Land die Organspendebereitschaft so gering wie in Hessen. Lediglich neun Menschen pro eine Millionen Einwohner hätten ihre Organe gespendet. Die Zahl der Spenden ist damit auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahre gesunken. „Angesichts dieser dramatischen Entwicklung möchten wir die Kommunen im Landkreis Fulda dazu bewegen, sich am Kampf gegen Organspenderknappheit zu beteiligen“, so der JuLi-Kreisvorsitzende Mark Matthies.
12.000 warten meist vergebens
Rund 12.000 Menschen in der Bundesrepublik warten derzeit auf eine Organspende – viele davon vergebens. Jeden Tag sterben drei Menschen, weil für sie kein passendes Spenderorgan bereit steht. Obwohl vier von fünf Bürgern der Organspende prinzipiell positiv gegenüberstünden, besäßen nur zwölf Prozent der Bevölkerung einen Organspendeausweis. Dies ist nach Ansicht der Jungen Liberalen die Folge mangelnder Aufklärung und unzureichender Informationen. Wichtig sei, dass sich die Menschen frühzeitig mit dem Thema auseinander setzen und immer bedenken: Organe spenden kann Leben retten. „Es reicht nicht aus, dass in den Rathäusern ausschließlich Organspendeausweise ausgelegt werden. Wichtiger ist, dass die aktive Ansprache an die Bürgerinnen und Bürger verstärkt wird“, so Matthies.
Aus diesem Grund fordert die FDP-Nachwuchsorganisation ein größeres Engagement der Städte und Gemeinden im Landkreis Fulda. Die Jungen Liberalen haben es sich zum Ziel gesetzt, dazu beizutragen, die Zahl der Organspender mit Hilfe der Kommunen zu erhöhen. „Das Konzept der JuLis ist einfach: Jeder Bürger, der einen Ausweis oder Führerschein im Rathaus beantragt, wird auf die Organknappheit hingewiesen und bekommt einen Infoflyer mit Organspendeausweis“, erklärt Mark Matthies, der auch Mitglied im Landesvorstand der Jungen Liberalen Hessen ist. „Die Menschen werden in der Öffentlichkeit einfach zu wenig auf das Thema Organspende aufmerksam gemacht.“
Organspende zum Gesprächsthema machen
Ziel der Aktion sei es, Organspende zum Gesprächsthema zu machen und die Basis der Spender zu verbreitern. Durch die Kommunen bestehe dabei die Möglichkeit eine Vielzahl an Bürgern zu erreichen und direkt vor Ort auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Da jeder einen aktuellen Ausweis oder Führerschein benötige, könne man nahezu alle Bürger erreichen. „Jeder sollte sich hierbei ins Bewusstsein rufen, dass auch das eigene Leben oder das eines Familienmitgliedes oder einer Person aus dem eigenen Freundeskreis von einer Organspende abhängen könnte“, so der JuLi-Vorsitzende. „Wir werden diese Idee auch in unsere Mutterpartei FDP tragen, um das Vorhaben in den Kommunalparlamenten zu verwirklichen. Mit wenig Aufwand kann hier viel erreicht und Leben gerettet werden“, erklärte Matthies, der möglichst viele Kommunen davon überzeugen möchte – denn Hilfsbereitschaft fange vor Ort an.
Weitere Informationen rund um das Thema Organspende stellt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrer Homepage www.organspende-info.de zur Verfügung.
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