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„Unser Weg in die Zukunft“ – Ausstellung des Biosphärenreservats Rhön

Mediendienst für das Biosphärenreservat Rhön / Carsten KallenbachVachdorf/Kaltensundheim. Die neue Länder übergreifende Ausstellung des Biosphärenreservats Rhön unter dem Titel „Unser Weg in die Zukunft“ ist noch bis zum 23. April im Ökomarkt von Vachdorf zu sehen. Danach wandert sie weiter durch die Region. Zwischen dem Biosphärenreservat Rhön und dem Ökomarkt in Vachdorf gebe es sehr viele Parallelen und Anknüpfungspunkte, sagte der Leiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, Karl-Friedrich Abe. Das Biosphärenreservat habe die Aufgabe, Mensch, Natur und Kultur miteinander zu verbinden. „Das ist der Inhalt des UNESCO-Programms ,Der Mensch und die Biosphäre’“, erläuterte Abe.

Anhand des beleuchteten Globus, der Bestandteil der Ausstellung ist, gab er einen Überblick über die weltweit rund 520 Biosphärenreservate. In Deutschland gebe es 13 von ihnen; zwei weitere befinden sich in der Prüfungsphase. Europa habe mit Abstand die meisten Biosphärenreservate von allen Kontinenten. Die Rhön sei im weltweiten Netz der von der UNESCO anerkannten Großschutzgebiete ein Mosaikstein.

2009 – ein ganz besonderes Jahr

Das Jahr 2009 sei ein ganz besonderes, meinte Abe. Die Dachorganisation der Biosphärenreservate, Natur- und Nationalparke „EUROPARC“ habe es zum „Jahr der Biosphärenreservate“ in Deutschland erklärt. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hätten dafür die Schirmherrschaft übernommen. In Thüringen habe das „Jahr der Biosphärenreservate“ mit einer ganz besonderen Aktion begonnen. Das ganze Jahr über fahre eine Straßenbahn Werbung für die beiden Thüringer Biosphärenreservate Vessertal und Rhön, sagte Abe. „Diese Straßenbahn soll die Einwohner und Besucher unserer Landeshauptstadt dazu anregen, sich von den Besonderheiten in beiden Regionen zu überzeugen“, hob der Leiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön hervor.

Das Denken über geschützte Gebiete sei inzwischen ein anderes geworden, meinte der Erste Beigeordnete des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, Klaus Thielemann. Von einer Glasglocke, die am Anfang in der Diskussion um die Schaffung des Biosphärenreservats Rhön im Gespräch war, rede heute niemand mehr. „Es muss nicht immer das Industriegebiet sein, denn es gibt auch andere Möglichkeiten, den Menschen, die in einem Biosphärenreservat leben, Perspektiven zu geben“, sagte er.

Einer der größten Ökobetriebe

Der Ökomarkt mit dem Ökozentrum in Vachdorf sei einer der größten Ökobetriebe in ganz Deutschland, unterstrich der Bürgermeister von Vachdorf, Richard Korsch. Alle zwei Jahre fänden im Wechsel mit den Landschaftspflege-Agrarhöfen in Kaltensundheim Öko-Hoffeste statt, die sich eines sehr großen Zuspruchs aus der Bevölkerung erfreuen. „Wir sind in Ergänzung des Ökozentrums entstanden“, sagte der Geschäftsführer des Ökomarkts Vachdorf, Erich Fleckenstein.

Die Frage der zahlreichen Besucher des Ökozentrums sei immer die gewesen, wo man die Produkte eigentlich zu kaufen bekommt. Das habe zur Gründung des Ökomarktes mit Hotel, Gaststätte, Bäckerei, Fleischerei und Gärtnerei geführt. Die Kombination mit Schweinezucht und Schweinemast sowie der Schafzucht und der Landschaftspflege sei einmalig in Deutschland, erklärte Fleckenstein. Die Gaststätte sei inzwischen sogar als Öko-Gaststätte anerkannt. „Wir sind froh über diese Ausstellung, denn uns verbindet in der Tat sehr viel mit dem Biosphärenreservat Rhön, an deren Peripherie wir ja liegen“, hob der Geschäftsführer hervor.

Es sei gut, dass das Biosphärenreservat Rhön und der Ökomarkt in Vachdorf mit der Ausstellung des Biosphärenreservats Rhön ihre Gemeinsamkeiten unterstreichen, sagte CDU-Landtagsabgeordneter Michael Heym. Zu DDR-Zeiten sei seiner Meinung nach mit zu wenig Bewusstsein in der Landwirtschaft umgegangen worden. Das habe sich – auch aufgrund der Existenz des Biosphärenreservates Rhön – in den letzten fast 20 Jahren gründlich geändert. Die Ausstellung diene dazu, dem Betrachter die Idee des Biosphärenreservats Rhön näher zu bringen. Sie zeige unter anderem, dass trotz aller existierenden Spannungsfelder auch eine wirtschaftliche Entwicklung möglich ist, betonte der Landtagsabgeordnete.

Karl-Friedrich Abe sagte, dass die Ausstellung „Unser Weg in die Zukunft“ eine Wanderausstellung ist. „Es bringt daher nichts, wenn sie gut verpackt im Zimmer steht. Sie muss für unsere Idee werben – und zwar vor allem außerhalb der Rhön“, meinte er. Deshalb werde auch auf der Bundesgartenschau in Schwerin eine Ausstellung über die Rhön und über alle anderen Biosphärenreservate Deutschlands gezeigt – also vor vielen Tausenden Besuchern.

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