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„Keine Last, sondern eine Ehre“ – Handballer bauen Wagen für historischen Festzug

Presse/Marketing Schlitzerländer Heimat- und Trachtenfest

Schlitz. Insgesamt 29 verschiedene Wagen werden beim historischen Festzug am Trachtenfest-Sonntag, 12. Juli 2009, zu sehen sein. Zum Großteil werden darauf unter dem diesjährigen Motto „Schlitzer Geschichte“ bedeutende Szenen aus der Historie der Burgenstadt im Vogelsbergkreis nachgestellt. Dazu gehört beispielsweise die Zerstörung (das „Schleifen“) der Burg Niederschlitz im Jahre 1265 durch die Armee des Fuldaer Abts Bertho II. von Leibolz. Die palisadenumringte Erdhügelburg (Motte) im damaligen Sumpfgebiet nahe des heutigen Ortsteils Hutzdorf sah von Leibolz – der wegen seinen kleinen Gestalt abschätzig „Abt Fingerhut“ genannt wurde – als feindliche Raubritterburg an. Der Kampf um die Burg Niederschlitz wird beim Festzug von den „Alten Herren“ der TSG-Handballer aufgeführt. Bis es soweit ist, wurden aber zahlreiche ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet: denn ihren Festwagen bauten die Schlitzer Jungs in Eigenregie.

Über eine halbe Tonne Holz verbaut

Presse/Marketing Schlitzerländer Heimat- und TrachtenfestDie „Alten Herren“ – das sind Marco Hilpert, Marco Manß, Ralf Weber, Heinrich Heil, Carsten Braun, Bernd Heil, Markus Lochner, Uli Auer, Ralf Langstein, Bernd Richter, Jürgen Schaub und Sven Lorenz – trafen sich an zwei Samstagen von morgens bis zum späten Nachmittag, um ihren Festwagen zu gestalten. „Wir haben uns in einem Buch des Schlitzer Historikers  Hans Sippel über den geschichtlichen Kontext informiert und anschließend im Internet Baupläne für die Motte herausgesucht“, erklärte Bernd Heil, in dessen Scheune der Wagen gebaut wurde. Über eine halbe Tonne Holz sind auf dem 5 Meter mal 2,40 Meter großen Festwagen verarbeitet worden. Schwierig sei es gewesen, eine Palisadenburg auf dem Wagen zu errichten, die trotzdem von den Zuschauern am Straßenrand einsehbar bleibt. Ein Vorbild aus der Trachtenfest-Geschichte gab es nicht, denn die Burg Niederschlitz wurde bislang nur in den 1950er Jahren als kleineres Pappmache-Modell beim Festzug gezeigt.

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„Keine Last, sondern eine Ehre“

Insgesamt rund 100 Stunden ehrenamtliche Arbeit wurde von den Handballern in diesen einen Festwagen gesteckt. Warum investieren die jungen Männer so viel Freizeit für das Trachtenfest? „Nur wenn alle Schlitzerländer mithelfen, kann unserer Fest erhalten bleiben“, sagt Marco Hilpert, der seit mehr als 20 Jahren beim Wagenbau mithilft. Viele der Handballer seien mit dem Trachtenfest groß geworden und es sei „keine Last, sondern eine Ehre“ bei der Festvorbereitung mithelfen zu dürfen.

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Auftritt in historischen Kostümen

Bei ihrem Auftritt am Trachtenfest werden die zwölf Handballer historische Kostüme tragen, die vom Heimat- und Trachtenfestverein gestellt werden. Nur Mittelfan Bernd Heil wird eine Art Kreuzritter-Uniform aus seinem eigenen Fundus tragen – deshalb darf er auch den Abt spielen, der während des Festzuges auf dem Wagen sitzt.

Weitere Informationen zum Trachtenfest in Schlitz und zum Ticket-Vorverkauf gibt es unter http://www.schlitzer-trachtenfest.de (jd)

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