Bildung als wichtiger Produktionsfaktor – Hochschulprofessoren zu Gast beim Fulda BusinessClub
Fulda. „Produktionsfaktor Wissenschaft – wo stehen wir in unserer Region“, lautete das Thema eines zweiten Veranstaltungsabends des Fulda Business Club in der Münsterfeldhalle, zu der die Präsidentin Sabine Ick rund 60 interessierte Gäste begrüßen konnte. Eingeladen dazu waren drei hochkarätige Referenten, die auf besondere Empfehlung des Beiratsmitgliedes Dr. Walter Arnold gewonnen werden konnten: Professor Dr. Joachim Leonhard, Professor Dr. Christopher Jahns und Professor Dr. Karim Khakzar gingen der Frage nach, wie muss eine Hochschule zukünftig aufgebaut sein, um als Wirtschaftsfaktor in einer Region zu wirken.
Fotos (135): Max Colin Heydenreich
„Unsere Ressourcen liegen in den Menschen, wir müssen also in Bildung, in unsere Köpfe, investieren“, führte Professor Dr. Leonhard in das Thema ein. Der Professor der Berliner Humboldt Universität war von 2003 bis 2007 Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft. Ein klares Plädoyer führte der Bildungsexperte für die Umstrukturierung der Hochschulen: „Die Hochschulen müssen effizienter werden, wir brauchen den Schulterschluss mit der Wirtschaft und wir sollten Schwerpunkte setzen.“ Auf die entsprechenden Studenten zu warten, sei nicht mehr zeitgemäß, sich um die Besten zu bemühen läge dagegen im Trend.
Die rasante Entwicklung der European Business Scholl stellte deren Rektor, Professor Dr. Christopher Jahns, vor. Eine verträumte Schule habe er damals kennengelernt und sie nach besten Kräften und nach internationalem Maßstab mit kleinen Mitteln aufgebaut. Gerade auf seinen Reisen habe Jahns erkannt, dass andere Länder wie China oder Indien exzellente Hochschul-Strukturen vorweisen könnten, an die Deutschland in keiner Weise heranreiche. Dass dies nicht hinzunehmen sei, davon zeigte sich der dynamische Wissensmanager überzeugt.
„Auch in Deutschland müssen Hochschulen im internationalen Top-Ranking aufgelistet sein.“ Für die eigene Schule konnte Prof. Jahns jedenfalls eine erbauliche Bilanz ziehen: „Wir arbeiten mit 156 Partnerhochschulen weltweit zusammen, haben 160 Partnerunternehmen, und zählen auf 71 Professoren.“ Sein Fazit aus den vielfältigen Universitätsbesuchen in aller Welt: “Wir brauchen privates Geld, das in die Hochschulen fließt.“ Sein jüngstes Projekt stellte der Bildungsexperte zum Abschluss vor, das „House of logistics and mobility“ am Frankfurter gateway garden – sei ein zukunftsweisendes Projekt, das eine breite Unterstützung finde und mit hohem Tempo vorangetrieben werde.
Wenngleich seine beiden Vorredner aus „der großen weiten Welt“ berichten konnten, stellte zum Abschluss sehr selbstbewusst Professor Dr. Karim Khakzar als Präsident seine Hochschule Fulda vor. Unterstreichen konnte Khakzar, dass auch in Fulda erkannt worden sei, dass die Hochschule zu den Schülern kommen müsse und man nicht warten dürfe. „Wir besuchen die Schulen, wir halten Vorträge, wir laden Unternehmen zu Vorstellungen ein,“ zeichnete der Professor ein fortschrittliches Bild seiner Hochschule. Dass auch bereits enge Kontakte mit der Wirtschaft gepflegt werden, konnte er ebenfalls bestätigen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir eine Größe von etwa 6000 Studenten erreichen können.“ Zum geselligen Teil des Abends mit einem Imbiss hatte im Anschluss Dr. Samir Al-Hami eingeladen.
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