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Mazedonier besuchten das Biosphärenreservat Rhön

Rhön. Eine vierköpfige Fachdelegation von Vertretern des Nationalparks Galicica in Mazedonien bereiste jetzt den hessischen Teil des Biosphärenreservats Rhön. Hintergrund für diese von der GFA Consulting Group Hamburg organisierten Exkursion sind Überlegungen, im Grenzgebiet von Mazedonien, Albanien und Griechenland ein länderübergreifendes Großschutzgebiet zu entwickeln. Dabei soll der grenznahe Nationalpark Galicica als eine der Keimzellen fungieren. Bereits bei der Begrüßung der Gruppe wurden Otto Evers und Martin Kremer von der Biosphärenreservatsverwaltung seitens der wissbegierigen Mazedonier mit Fragen überhäuft.

Integration aller Bereiche

In einer mehrstündigen, von umfassenden Diskussionen begleiteten Präsentation erläuterte Kremer die deutschen Kriterien für Biosphärenreservate und zeigte anhand einiger Beispiele die vielfältigen Aktivitäten in den Bereichen Regionalentwicklung, Naturschutz, Forschung und Bildung auf. Untermauert wurden diese Ausführungen durch einen Besuch der Apfelschaukelterei in Seiferts. Jürgen Krenzer vermittelte sehr authentisch, dass es eine Alternative zur konventionellen Apfel-Plantage gebe und im Tourismus auch mit Rhönschaf und Apfel-Produkten Geld verdient werden könne. Über das erfolgreiche Frauen-Förderprojekt und dem daraus entstandenen Verein „Rhöner Durchblick“ informierten Angelika Mans und Elke Vey. Sie führten aus, wie durch Kooperation und die gegenseitige Versorgung mit hochwertigen heimischen Produkten attraktive Regionalläden auf den Höfen – und nicht zuletzt auch im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe – entstanden sind.

Nach einem Spaziergang rund um den Gipfel der Wasserkuppe stand auch die Kernzone des Naturschutzgebiets Schafstein auf dem Besichtigungsprogramm. Hier erläuterte Ewald Sauer die Bedeutung von Wildnisgebieten in der Kulturlandschaft für die Erhaltung der Artenvielfalt. Großes Interesse zeigten die Besucher am Monitoring und den Forschungsansätzen in den Kernzonen. Ein weiteres Etappenziel der Bereisung war die Schäferei Weckbach in Wüstensachsen. Der Schäfer berichtete über sein Konzept der Betriebsentwicklung durch die drei Standbeine Landschaftspflege, Fleischvermarktung und Umweltbildung. Selbstverständlich durfte die Verkostung von Rhönschafsalami nicht fehlen.

In einer Abschlussrunde stand Kremer den Mazedoniern für deren zahlreichen Fragen zur Organisation und zu Umsetzungsstrategien Rede und Antwort. Eine weitere Unterstützung der beiden Projektkoordinatoren Til Dieterich und Constanze Schaaf von der GFA Consulting Group wurde vereinbart. Weitere Ziele der mazedonischen Delegation waren das Biosphärenreservat in der Thüringischen Rhön sowie die Nationalparke Bayerischer Wald und Berchtesgaden.

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