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ArhönA startet Großprojekt „Weeks of the Horsemen“

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Mansbach. ArhönA hat sich vom alternativen Pferdehof zum regional bedeutenden Unternehmen gemausert. Denkmalschutzpreise, Solaranlagen, Hackschnitzelanlage, Offenstall und wohnstättennahe Arbeitsplätze begleiteten die Entwicklung. Und die anstehenden „Weeks of the Horsemen“ (24. August bis 18. September) sind nur eines der Großprojekte, die das engagierte Team aus Mansbach zur Zeit stemmt.

Eigentlich suchte der Berliner Kabarettist und Bühnenautor Uwe Weinzierl 1991 nur ein ruhiges Plätzchen auf dem Land zum Schreiben eines neuen Theaterstückes. Doch dann entdeckte er seine Liebe zu den Pferden – und zum Landleben. Er erwarb in Mansbach ein leer stehendes Fachwerkhaus und eröffnete drei Jahre später den Pferdehof ArhönA.

„Als wir die maroden Gebäude übernahmen, gab es nur Einzelfeuerung aus Holz- und Ölöfen. Von Anfang an war uns das Heizen mit Holz ein ökologisches Anliegen und ein ökonomischer Vorteil. So werden unsere Gebäude mit modernen Festbrennstoffkesseln und Hackschnitzelanlagen beheizt, und wir kommen in den kalten Monaten bei der Brennstoffgewinnung im Wald ins Schwitzen. Eine solarthermische Anlage auf dem Dach der Theater- und Seminarscheune passt perfekt in unser Konzept“, schmunzelt ArhönA-Chef Uwe Weinzierl.

090814_ArhoenA_HofAlle ArhönA-Häuser waren leer und unter Denkmalschutz stehende Objekte. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Unteren und Oberen Denkmalschutzbehörde sowie ein großes Maß an Eigenleistung wurden daraus wahre Schmuckstücke. Honoriert wurde das Engagement 2001 mit der „Grünen Hausnummer“ als Auszeichnung für ökologisches Bauen und 2006 mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis.

Eines dieser renovierten Objekte ist das ehemals Blaue Schloss oder Untermansbach-Schloss in der Ortsmitte. Das hufeisenförmige Schloss von 1820 beherbergt heute die Zentrale und die Wohnungen der IB-Kooperation (Internationaler Bund): Seit 2006 hat ArhönA die Betriebserlaubnis für ein Wohnheim für sechs junge Erwachsene mit seelischer Behinderung, das von einem Team aus Sozialpädagogen betreut wird. Ein integratives Projekt, bei dem die ArhönA-Pferde eine Hauptrolle spielen. Außerdem sind hier die Praxisräume des Tierheilpraktikers und Mit-Geschäftsführers Heiko Steinmann untergebracht: Integration unter einem Dach.

Aller Anfang ist schwer: „Die anfänglichen Bemühungen, ein Kollektiv auf dem Land zu etablieren und die Last von Verantwortung und Schulden auf mehrere Schultern zu verteilen, scheiterten. Viele Menschen kamen und gingen, viele Träume platzten und neue wurden geträumt, viele davon wurden realisiert“, erinnert sich Uwe Weinzierl. Im Lauf der Jahre bildeten sich tragfähige Freundschaften heraus und im Jahr 2008 wurde ArhönA ein Unternehmen mit vier gleichberechtigten Eigentümern, die langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit verbindet: Uwe Weinzierl, Andrea Dettlaff, Heiko Steinmann und Frank Däuble.

Bereits seit 2001 setzt das ArhönA-Pferdeteam voll auf Natural Horsemanship als das A und O pferdegerechten Umgangs. „Warum sollten die Menschen mit Pferden verständiger umgehen als mit sich selbst? Sie sperren sie in Boxen und berauben sie damit ihrer Bewegungsfreiheit und ihrer sozialen Kontakte und wundern sich, wenn verängstigte und unsichere Wesen das Ergebnis dieser Lebensbedingungen sind. Auf ArhönA ist auch das anders“, so Uwe Weinzierl. „Weil nicht nur die Gäste sich auf ArhönA wohlfühlen sollen, sondern auch die Pferde, werden letztere im Herdenverband und im Offenstall gehalten. Sie danken diese artgerechte Haltung mit Ausgeglichenheit, Gesundheit und Lauffreudigkeit.“

Das Erleben der Pferde mit natürlichem Sozialkontakt im Herdenverband, die Faszination von Wohnen in ausgebauten Zirkuswagen, die entspannende Seite des Landlebens ohne auf den gewohnten Urlaubsstandard zu verzichten: All das – und noch viel mehr – macht heute den besonderen Reiz von ArhönA aus. Inzwischen hat sich die Zahl der Pferde sowie die der Betten vervielfacht.

Heute ist ArhönA nicht nur ein Pferdehof, sondern auch ein Seminarzentrum mit einem vielfältigen Angebot. Theater und Kabarett werden hier groß geschrieben: „Sowohl Veranstaltungen mit berühmten Künstlern wie Franz Josef Degenhart, Norbert Blüm und Peter Sodann als auch eigene Produktionen im Bereich Musiktheater und Kabarett hat unser Theater schon gesehen“, so Weinzierl.

Nun hat das Mansbacher Projekt sein Know-How gebündelt und ein sommerliches Highlight für die Region aus dem Hut gezaubert: die „Weeks of the Horsemen“ – als Weiterentwicklung einer vor einem Jahr entstandenen Idee. Uwe Weinzierl: „In der herrlichen Jahreszeit zwischen Sommer und Herbstferien bot sich ein 2-wöchiges Camp für Reiter aller Couleur, auf dem man lernen und Spaß mit seinem Pferd und Gleichgesinnten haben kann, geradezu an. Zudem konnten wir einige der Besten Horse(wo)man als Trainer gewinnen. Weil wir uns des Erfolges von Anfang an sicher waren, haben wir die Veranstaltung im Untertitel „Das Wunder von Mansbach“ genannt – und wir lagen richtig. Der Erfolg hat uns mutig gemacht und in diesem Spätsommer sind die Weeks of the Horsemen auf vier Wochen verlängert – wiederum mit einer ganzen Reihe von bekannten Trainerinnen und Trainern – und diesmal zusätzlich mit einer spektakulären Gala-Nacht am 29. August.“

Karten zu den „Weeks of the Horsemen“ und der Gala-Nacht gibt es bei ArhönA e.V., mail@arhoena.de, Telefon 06676/ 264326 und Infos im Internet unter www.heldenderarena.de.

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