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Schon Hippokrates wusste, dass das Gehen die beste Medizin ist

Fulda/ Winnningen (mb). Deutschlands neue „heimliche Hauptstadt“ – zumindest, was das Wandern betrifft – heißt Willingen. Die für den Wintersport bekannte Stadt im waldeckschen Uppland löst damit zum 109. Deutschen Wandertag, der unter dem Motto „Andern – das Größte“ steht,  Fulda ab, wo 2008 zum 125jährigen Bestehen des Deutschen Wanderverbands das 108. Treffen der Wanderfreunde stattgefunden hatte. Mit der Übergabe des Wanderwimpels an Verbandspräsidenten Hans-Ulrich Rauchfuß auf dem Willinger Festplatz wurde der „Stabswechsel“ nun auch offiziell vollzogen. Noch bis Sonntag dauert das Programm des Deutschen Wandertags, das mit einem großen Festumzug endet.

Magistratspressesprecher Magistratspressesprecher

Frühzeitig eingetroffen

Sogar einiges früher als erwartet, war die Fuldaer Wimpelwandergruppe , begleitet von Fuldas OB Gerhard Möller und Ehefrau Michaela und mit Rhön Klub Präsidentin Regina Rinke sowie Wanderführer Gerhard Schäfer an der Spitze, an der zentralen „Festmeile“ eingetroffen. 205 Kilometer hatten die lauffreudigern Rhön Klubmitglieder seit ihrem „Abmarsch“ vom Fuldaer Stadtschloss zurückgelegt und einiges auf ihrer Wanderung erlebt: bis hin zum Sektfrühstück in Schwalmstadt, vor allem aber eine „außerordentliche Gastfreundschaft und Kameradschaft“,  wovon Schäfer begeistert berichtete. „Nun sind wir den Wandertagswimpel leider los“, rief Rhön Klub Präsidentin Rinke in die Menge von mehreren Hundert Zuhörern. „Paßt gut auf das gute Stück auf“, empfahl sie und freute sich darüber, dass die Fuldaer Wandergruppe ihr Ziel „unbeschadet erreicht“ habe. Wehmut und Freude schwang in den Worten Gerhard Möllers mit. Ein Jahr lang hatte er den Wandertagswimpel, den es seit den 50er Jahren gibt, wie seinen Augapfel im Büro gehütet. Nun hat Willingens Bürgermeister Thomas Trachte diese ehrenvolle Aufgabe. Was bleibt? Möller hofft und wünscht sich, dass die große verbundene Gemeinde der Wanderer die letztjährige Wandertagshauptstadt Fulda in guter Erinnerung behalten werde. Dem Rhön Klub dankte er für ein „großartiges Ereignis“.

Qualität und Gesundheit

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Auch wenn am Abend Gewitterwolken über Willingen aufzogen, blieb doch der Regen aus: Die Stimmung vor der großartigen Kulisse des Ettelsberges war hervorragend. Verbandspräsident Rauchfuß lobte den diesjährigen Ausrichter, die Stadt Willingen als „starken Partner“. Die Wanderaspekte „Qualität und Gesundheit“ passten in der Uplandgemeinde mit ihren vielen Qualitätswanderwegen „aufs Beste“. Hessens Ministerpräsident Roland Koch legte ein Bekenntnis für den Wandertag und das Wandern ab. Wandern sei etwas für „jeden Einzelnen“ und bereite Freude. „Je mehr es tun, umso weniger müssen wir machen“, sagte Koch mit Blick auf das Gesundheitswesen. Vom Willinger Wandertag verspricht er sich ein „kraftvolles Positionieren und Zeichen setzen“ verbunden mit der Hoffnung, dass gerade auch jüngere Leute ihren Weg zu den Wandervereinen finden. Mit Blick auf den Veranstaltungsort unterstrich der Ministerpräsident, Hessen habe mehr zu bieten als die Bankenmetropole Frankfurt oder den Flughafen. Das Land sei mit zwei Dritteln Forst das waldreichste Bundesland überhaupt.

Gesundheitswanderführer

Schon Hippokrates habe gewusst, dass das Gehen die „beste Medizin“ sei, betonte Staatssekretär Rolf Schwanitz vom Berliner Gesundheitsministerium. Er konnte an die ersten 26 von insgesamt 39 Gesundheitswanderführer Zertifikate über die

bestandene Prüfung überreichen. Vom Deutschen Wanderverband initiiert und vom Ministerium mitgetragen, sollen die Frauen und Männer die Gesundheitsprävention beim Wandern fördern, unter anderem durch Kräftigungs-
Koordinations- oder Entspannungsübungen. Gerade Älteren soll auf diese Weise die Möglichkeit geboten werden, „ohne große Hürden etwas für ihre Gesundheit zu tun.“

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Die Entwicklung seiner Gemeinde als touristischer  Anziehungsmagnet schon im 19. Jahrhundert für die westfälischen Ballungsräume ließ Bürgermeister Thomas Trachte Revue passieren. Er hatte zuvor die Fuldaer Wimpelwandergruppe am Hausberg der Willinger begrüßt und war mit den Teilnehmern ein Stück ihrer Tour gewandert. Trachte freute sich über den hohen Bekanntheitsgrad des Deutschen Wandertags, vor allem aber auch über die kräftige Unterstützung des Landes bei der Ausrichtung. Dank einer Landesförderung konnte unter anderem der Bahnhofsbereich rechtzeitig zum Wandertag neu gestaltet und so wieder aufgewertet werden.

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