Fuldaer Nachrichten

Fulda. Spannend war es am Mittwoch Abend im Museumskeller, wo die Gastgeberin der Reihe, Marianne Blum, ihr zahlreich erschienenes Publikum begrüßte. Dass der Keller so gut gefüllt war, obwohl es bei diesem 3. Abend in der Reihe „Gernsehen und Abendessen“ um so ein spezielles Thema wie die Fotografie ging, hätten die meisten wohl nicht erwartet.

Fotos (88): Max Colin Heydenreich

Doch versprach bereits das Foto-Set mit aufwändigen Aufbauten und viel technischem Gerät ein ungewöhnliches Erlebnis. Diese Erwartung wurde voll erfüllt. Schließlich gehe es in dieser Show auch nicht um Knipserei oder ein bisschen hinsetzen, gucken und abdrücken, sondern „um das Beste, was von einer Hundertstel Sekunde Übrig bleiben kann“, so Blum. Dass ihr Gast und Hauptakteur des Abend, der Fotograf André Druschel, diese Ansage so wörtlich nehmen würde, ahnte sie zu dem Zeitpunkt aber noch nicht. Er hat es sich wahrlich nicht leicht gemacht. Show, Action, was zu Lachen und ein tolles Foto, das seinen Ansprüchen genügt, das hatte sich Druschel vorgenommen.

Er hatte dazu eine Profi-Stylistin aus Darmstadt engagiert und extra ein Plexiglasrohr anfertigen lassen, das sein Assitent Michael Rüttger mit verschiedenen Materialien befüllte, um den Inhalt kurze Zeit später den unter dem Rohr sitzenden Modells auf den Kopf rauschen zu lassen. Dabei hatte er sich getreu dem Motto der Veranstaltungsreihe vor allem essbare Dinge ausgesucht: Pilze, Nudeln, Kaustangen, Erbsen, aber auch klein geschredderte Auto-Rücklichter, verschieden farbiges Granulat, Tulpenköpfe und bunte Schaumstoffteile überließen sich im entscheidenden Moment der Schwerkraft.

Da diese Materialien aber nicht verschieden aussehen, sondern auch unterschiedliche Fallgeschwindigkeiten haben, war die besondere Herausforderung für den Fotografen, genau den Moment zu treffen, in dem das Material auf dem Kopf des Modells aufschlug. Dazu kam noch der Faktor Mensch. So standen die zufällig aus dem Publikum ausgewählten Damen und Herren nicht nur vor der Aufgabe, sich vollkommen umgestylt und live auf der Bühne diesem „Beschuss“ auszusetzen, die Kandidaten sollten im besten Fall auch noch im Moment des Aufpralls die Augen auf haben und einen tollen Gesichtsausdruck hinbekommen.

Das alles meisterten die Hobby-Modells mit Bravour. Sie können sich nun über ein wahrhaft ungewöhnliches Bild freuen, dass ihnen als realer Abzug überreicht werden wird, während die Zuschauer dieses Gernsehabends eine Menge spannender Bilder in ihrem Kopf mit nach Hause nehmen konnten.