Vernissage der Ausstellung „Expressoes Africanas“ im Fulda Business Club
Fulda. Etwa 100 Kunstfreunde lockte die Vernissage der Ausstellung „Expressoes Africanas“ der brasilianischen Künstlerin Leni Vasconcellos am Freitagabend in den Business Club. Die Erwartungen der Gäste wurden nicht enttäuscht. Mit großer Begeisterung wurden die ausgestellten Arbeiten aufgenommen. Abgesehen von den beeindruckenden afrikanischen Motiven, die allesamt in sehr warmen, ausdrucksstarken Farben gemalt sind, begeisterten in den Ölgemälden der große Detailreichtum mit den extrem feinen Farbmodulationen, die die Bilder unheimlich lebendig wirken lassen. Vielfältig sind auch die Themen: die Sklaverei ist ebenso thematisiert wie Szenen von traditionellen Festen, alltägliches Leben, afrikanische Musik, afrikanische Masken etc.
Auch die sehr feinen Bleistiftzeichnungen, die typische afrikanische Gegenstände zeigen, veranschaulichen die außergewöhnlichen künstlerischen Fähigkeiten. Sehr aufschlussreich waren die Ausführungen von Laudator Prof. Dr. Kwesi Dei Anang, gebürtig aus Ghana, von Beruf Neurochirurg, aber auch selbst Künstler und Schriftsteller. Kwesi Dei Anang ist, wie Frau Feling-Al-Hami in ihrer Begrüßung ausführte, ein langjähriger Freund der Familie aus Mainz. Viele Jahre waren er und Dr. Al-Hami gemeinsam in der Neurochirurgie der Uniklinik Mainz tätig und fast ebenso lange besteht die Freundschaft.
Dei Anang stellte die Werke der Künstlerin vor, die sie nach ihren eigenen Aussagen aus Bewunderung der kreativen Ausdruckskraft der Menschen in Afrika malt. Er hob ferner die Bedeutung der afrikanischen Kunst für die Entwicklung der Kunst der Moderne hervor: „Viele Künstler haben ihre Reaktionen bei ihrer ersten Begegnung mit afrikanischer Kunst festgehalten. George Braque erinnerte sich, dass `les masques nègres…m´ont ouvert un horizon nouveau´ (Negermasken… eröffneten mir einen neuen Horizont´.) Juan Gris fertigte 1922 sogar eine Pappmachékopie einer Grabfigur aus Gabun als Schmuck für seine Wohnung an. …“
Mit dem an die Künstlerin gerichteten zusammenfassenden Satz: „Leni, das ist Kunst“, brachte er seine Bewunderung und Anerkennung für ihre Malerei und Grafik auf den Punkt. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch den senegalesischen Musiker Aziz Kuyateh auf der Kora, einem harfenähnlichen Instrument mit 22 Saiten. Er eroberte ebenfalls auf Anhieb die Herzen aller Ausstellungsbesucher.
Am Rande der Ausstellung von Leni Vasconcellos sind afrikanisch anmutende plastische Masken zu bewundern. Sie wurden von den „Kunstkindern“ der „MuKu-Klasse“ (Musik-Kunst-Klasse) der Winfriedschule gestaltet, die Frau Feling-Al-Hami im Fach Kunst unterrichtet. Die ganze Klasse setzte sich zudem zeichnerisch mit afrikanischen Motiven auseinander.
Frau Feling-Al-Hami äußerte sich begeistert über die Kreativität und die Motivation dieser Kinder. Die jungen Künstler/innen, die fast vollzählig anwesend waren, erfuhren aber auch in Gesprächen mit zahlreichen Besuchern Anerkennung und Bewunderung für ihre Arbeiten. Ihrer Freude an der Musik verliehen sie ebenfalls Ausdruck beim Rapping zum Koraspiel von Aziz Kuyateh.
Fotos (142): Marzena Traber
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