Logo

Vom Stift bis zum Vize-Landrat hören alle auf ein musikalisches Kommando

Fulda. Mit einiger Berechtigung wird immer wieder behauptet, dass die Region Fulda als eine Hochburg der Blasmusik anzusehen sei. Aber nicht genug damit: Allem Anschein nach ist Bernd Woide auch der einzige Landrat in Hessen, der mit einer eigenen Amtskapelle aufwarten kann. In ihr wirken bis zu 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung mit – vom Auszubildenden bis zum Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld an der Posaune.

Fotos (2): Max Colin Heydenreich

Die Idee, eine „Kreiskapelle“ ins Leben zu rufen, wurde vor zehn Jahren im Anschluss an eine Weihnachtsfeier im Propsteihaus von Felix Gaul und Hugo König geboren. Felix Gaul ist Leiter der Kreisschulverwaltung (heute Fachdienst Schulen) und spielt bei den Petersberger Schützenmusikanten kleine und große Trommel. Hugo König war bis zu seiner Pensionierung Leiter der Kämmerei (heute Fachdienst Haushalt), ist langjähriges Mitglied im Musikverein Mittelrode und spielt Tenorhorn. Ein Aufruf und Nachfragen der beiden Initiatoren im Kollegenkreis stießen auf ein lebhaftes Interesse. Schnell faden sich 20 Interessenten zusammen und man war spielfähig.

Hugo König, der über einschlägige Erfahrungen aus seiner Dirigententätigkeit in Horas verfügt, übernahm die Stabführung. Diese Funktion gab er nach seinem Ausscheiden an Christoph Abel weiter, blieb der Amtskapelle aber als aktives Mitglied verbunden. Um alles Organisatorische kümmerte sich zunächst Felix Gaul. Mittlerweile haben diese Aufgabe Tatjana Lotz, die für den Schriftverkehr zuständig ist, und Petra Schmitt, die die Noten verwaltet, übernommen. Bei der Amtsfastnacht im Februar 2001 in Hofbieber hatten die Musiker ihren ersten internen und beim Richtfest für das vierte Stockwerk des Kreishauses im Herbst 2001 ihren ersten öffentlichen Auftritt.

Die Proben fanden ursprünglich in der Aula der Konrad-Adenauer-Schule statt. Heute trifft man sich in der Waschhalle des Landratsamts. Anlässe für die jährlich zwei bis vier Auftritte sind beispielsweise Weihnachtsfeier, Amtsfastnacht, Oktoberfest der Pensionäre oder zuletzt die Einweihung der neuen Verkehrsbehörde in der Kreuzbergstraße. Dabei treten die „Kreis-Musiker“ in einheitlichen blauen Shirts auf. Gespielt wird alles, was aus den heimischen Musikvereinen bekannt und eingeübt ist – „von leichter Unterhaltungsmusik bis zu feierlichen Chorälen“, umschreibt Felix Gaul. Hugo König ergänzt: „Wir bieten traditionelle Blasmusik mit modernem Akzent.“

Alle gängigen Instrumente wie Tuba, Schlagzeug, Klarinette, Saxophon, Querflöte, Posaune, Trompete und Hörner sind vertreten. Auf Gitarren, aber auch Gesang verzichtet man wegen des damit verbundenen technischen Aufwands. Neben ehemaligen Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die der Amtskapelle die Treue halten, sind auch Nachwuchsmusiker aus den Reihen der Auszubildenden gern gesehen. Prominente Unterstützung hat man durch den Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Wingenfeld erfahren. Scherzhaft bemerkt Felix Gaul, dass dieser seinen Vorgänger und heutigen Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller als „Amtskapelle-Pädder“ abgelöst habe.

Categories:

Alle Nachrichten, Kultur & Unterhaltung, Topthema