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Neues System der überörtlichen Ausbildung soll Feuerwehren den Nachwuchs sichern

Fulda. Am vergangenen Wochenende startete die Kreisjugendfeuerwehr Fulda ein neues Projekt. Hierbei wurden Übergangsgruppen gebildet, in denen ältere Jugendfeuerwehrmitglieder oder junge Feuerwehrangehörige der Einsatzabteilung mit besonderen Ausbildungsthemen vertraut gemacht werden. Die Übergangsgruppe des Feuerwehrbezirks IV, bestehend aus der Stadt Hünfeld, den Gemeinden Burghaun, Eiterfeld, Rasdorf und Nüsttal, traf sich in Eiterfeld. Nachdem die Teilnehmer in einer kurzen theoretischen Einheit auf die Besonderheiten von Einsätzen, zu denen ein Rettungshubschrauber hinzukommt, sowie auf das Ausleuchten von Einsatzstellen, geschult wurden, landete der Rettungshubschrauber der ADAC Luftrettung GmbH Fulda – Christoph 28 – im Eiterfelder Industriegebiet.

Fotos: Steffen Hohmann

Die Besatzungsmitglieder erklärte alles rund um den Hubschrauber und beantwortete auch die schnell aufgekommenen Fragen, wie man Pilot eines Rettungshubschraubers wird oder welche medizinische Ausrüstung der Hubschrauber mit sich führt. Von dem außergewöhnlichen Rettungsmittel, waren die Jugendlichen begeistert, denn die Begegnung mit einem Rettungshubschrauber gehört nicht zum Standarteinsatz der Feuerwehr.  Die Übergangsgruppe ist sehr gut für den Einstieg in die Einsatzabteilung, da man hier ergänzende Ausbildung erhält und gleichzeitig viele Kontakte mit gleichaltrigen aus anderen Wehren knüpfen kann“, merkte Julian Hüfner aus Mackenzell an.

Nachdem der Hubschrauber wieder den Rotor startete und in Richtung Fulda abhob, konnten die Teilnehmer auch das zuvor Gelernte in die Praxis umsetzen. So wurden verschiedene Beleuchtungsgeräte wie Flutlichtstrahler und Leuchtballons aufgebaut. Ebenso wurde der Gerätewagen – Licht der Feuerwehr Hünfeld vorgestellt.

Einen Tag später, traf sich die Feuerwehrleute aus den Gemeinden Ebersburg, Dipperz, Hofbieber, Künzell und Petersberg, die den Feuerwehrbezirk II bilden. Hier war das Thema der Rettungszug der Deutschen Bahn AG in Fulda. Zunächst erfuhren die jungen Brandschützer jedoch einiges über die Struktur des Feuerwehrwesens. Anschließend wurden besondere Gefahren von Einsätzen auf Bahnanlagen gelehrt. Highlight war jedoch der Besuch des Rettungszuges im Bahnbetriebswerk Fulda. Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG  zeigten die rettungsdienstliche und  feuerwehrtechnische Ausrüstung des Rettungszuges, von denen es in Deutschland nur sechs Stück gibt. Außerdem erfuhren die Teilnehmer alles zu den Einsatzmöglichkeiten und Einsatzabläufen des Zuges.

Beide Treffen, an denen jeweils über 30 Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden teilnahmen, fanden nach einem kleinen Imbiss ihren Ausklang. Außerdem wurden die Teilnehmer befragt, wie die Ausbildungseinheiten gefallen haben und welche Themen sie sich für die Zukunft wünschen. Hier gab es sehr positive Rückmeldungen und jede Menge Ideen, was mit diesen neuen Gruppe gemacht werden kann. „Bei den nächsten Treffen werden wir noch mehr die praktische Ausbildung im Vordergrund stellen. Insbesondere sollen die Jugendlichen den Umgang mit feuerwehrtechnischer Ausrüstung und Geräten erlernen, die zwar nicht in jedem Ort vorhanden sind, mit denen aber jeder Feuerwehrangehörige im Ernstfall Kontakt haben kann“, so Kreisjugendfeuerwehrwart und Mitinitiator Michael Knoth.

Das neue Projekt soll den Feuerwehren helfen, die wichtige Übergangsphase von der Jugendabteilung zur Einsatzabteilung zu verbessern, und gleichzeitig die spezielle Ausbildung zu unterstützen, die nicht  jedem am eigenen Standort in vollem Umfang durchgeführt werden kann. Nico Blum aus Magretenhaun brachte es auf den Punkt: „Auch wenn ich in einer gut aufgestellten Einsatzabteilung bin, halte ich die Übergangsgruppe für sehr sinnvoll. Denn zum einen hat man hier viel Spaß mit anderen Kameraden und zum anderen wird die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Feuerwehren gestärkt, was in der heutigen Zeit sehr wichtiger ist.“

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