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Hünfelder Bahnhof soll wieder zur Visitenkarte werden

Hünfeld. Der Hünfelder Bahnhof soll in den kommenden zwei Jahren wieder zu einer Visitenkarte für die Region werden. An den Investitionskosten von über zehn Millionen Euro wird sich auch der Landkreis Fulda mit rund 600.000 Euro beteiligen, damit diese gewaltige Investition von der Stadt Hünfeld gestemmt werden kann.

Der Bahnhof ist zwar ein Bahnhof in Hünfeld, aber auch eine zentrale Infrastruktureinrichtung für den gesamten nördlichen Teil des Landkreises. Allein 600 Schüler und mehr als 1.000 Pendler nutzen ihn täglich. Das Sanierungsvorhaben gliedert sich in drei Teile. Gegenwärtig wird eine neue Unterführung gebaut, ein Vorhaben nach dem so genannten Eisenbahnkreuzungsgesetz, an dem sich je zu einem Drittel der Rhein-Main-Verkehrsverbund, die Bahn und die Stadt beteiligen. Zu diesem Vorhaben erwartet die Stadt für ihren Anteil auch Fördermittel des Landes. Die neue Unterführung wird nördlich der bisherigen Unterführung verlaufen und behindertengerechte Rampen sowie einen direkten Zugang zu den Haunewiesen erhalten, der von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden kann. Sie schließt direkt an einen künftigen Haunetalradweg.

Im nächsten Jahr sollen die Bahnsteiganlagen ausgebaut werden. Die Bahnsteige sind für gehbehinderte Senioren und Rollstuhlfahrer viel zu niedrig, die dort nicht ohne Hilfe die Züge besteigen können. Dabei sollen auch die Schmetterlingsdächer erneuert werden, die inzwischen so schadhaft sind, dass sie von der Bahn provisorisch mit Baustützen gesichert werden mussten. An diesen alten Schmetterlingsdächern sind noch Spuren des verheerenden Bombenangriffs vom 28. Oktober 1944 zu sehen, bei dem im Bereich des Hünfelder Bahnhofs mehr als 106 Menschen starben. In einem dritten Schritt sollen dann das Bahnhofsgebäude und das Umfeld saniert werden. Nach dem Rückzug der Bahn sind in diesem Gebäude der Junge Kunstkreis Hünfeld, eine Gaststätte und ein Reisebüro angesiedelt, das dort auch den Fahrkartenverkauf durchführt.

Mit diesem Großprojekt setzt die Stadt Hünfeld ihre Anstrengungen der zurückliegenden 15 Jahre fort, das gesamte Bahnhofsareal zu ertüchtigen. Bereits in den 90-er Jahren wurde die Bahnhofstraße von der Bahn übernommen, ausgebaut und ein Busbahnhof errichtet. Weitere Investitionen folgten Ende der 90-er Jahre mit dem Bau eines P+R-Parkplatzes und 2007 mit der Sanierung des Alten Lokschuppens.

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